Stand: Mai 2009
Neuer Schwung für Berlin-Buch:
Wohlfühlen am grünen Rand Berlins
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Wie wird das Buch der Zukunft? Dafür werden gerade die Weichen gestellt.
Wenn sich Volker Wenda, der rührige Vorsitzende vom „Bucher Bürgerverein“ zurücklehnt, dann sieht der Ex-Diplomat und heutige
Reisebüro-Chef viel mehr als Wohnblocks und teilweise leere Krankenhaus-Areale. Vor
seinen Augen entfaltet sich ein grünes Berlin-Buch mit glücklichen Familien, fröhlichen Kindern und immer mehr Beschäftigten von Campus und Kliniken, die sich diesen Teil von Berlin fürs Arbeiten und Wohnen aussuchen.
Was heute manchem als verwegener Traum erscheinen mag, war schon einmal für 40 Jahre gelebte Realität.
Wieder Elite-Standort?
Von der Nachkriegszeit bis zur Wende war Berlin-Buch ein Nobel-Stadtteil von
Ost-Berlin, wo die Elite aus Medizin und Forschung mit weltweiten Erfolgen für Aufmerksamkeit sorgte und sich die führenden Köpfe aus Politik und Gesellschaft danach drängten, bei Gesundheitsproblemen im Regierungskrankenhaus aufgenommen zu werden.
Seit November 2008 rauchen die Köpfe fürs „neue“ Berlin-Buch. „In Anknüpfung an die Planungen von 2002 sollen nun im Rahmen des „Integrierten Stadtentwicklungskonzepts“ die Weichen für die nächsten zehn Jahre gestellt werden“, umreißt Wenda, wie wichtig die derzeitige Diskussion ist.
Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen
Für ihn steht im Mittelpunkt der Bemühungen „dass die Beschäftigten von Campus und Kliniken wieder an ihrem Arbeitsort wohnen möchten. Dafür ist unter anderem nötig, dass hier die Kinderbetreuung verbessert wird. Es wäre schon heute für die Beschäftigten einfacher, hier ihre Kinder unterzubringen anstatt jedesmal nach
Dienstschluss in andere Bezirke eilen zu müssen, um die
Kleinen rechtzeitig aus der Kita zu holen“, so Wenda.
Vorbild „Campus Sterne“
Konkret stellt er sich vor, dass die Kita am Lindenberger Weg nach dem Vorbild
der
Kita „Campus-Sterne“ sich mit den Öffnungszeiten nach dem Dienstplan der Beschäftigten richtet. „Die Campus-Sterne bieten Abend- und Wochenendbetreuung und haben deshalb lange
Wartelisten.“
Mit der Grundschule am Sandhaus, der von der Hauptschule in eine Sekundarschule
umgewandelten Hufeland-Schule und der von der Gesamtschule zum Gymnasium
mutierten Robert-Havemann-Schule im benachbarten Karow haben die Kinder alle
Schultypen zur Verfügung.
„Einkaufsmöglichkeiten haben wir mittlerweile in vielfacher Form. Der S-Bahn-Anschluss
sorgt dafür, dass man schnell überall in Berlin ist“, nennt Wenda weiter wichtige Vorteile seiner „Wahlheimat“.
Jährlich eine Million?
Er hofft darauf, dass das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept“ bald beschlossen wird, denn „dann bekommen wir für Buch jährlich
etwa eine Million Euro an Mitteln aus dem Programm ‚Stadtumbau Ost‘. Damit sollte unserer Meinung der Schlosspark saniert werden. Wir wünschen uns, dass die Gehwege in Alt-Buch erneuert werden, damit Senioren mit
ihren Rollis nicht weiterhin in den Schlaglöchern stecken bleiben. Außerdem sollte ein beleuchteter Fahrradweg vom S-Bahnhof zum Campus und weiter zur
Helios-Klinik
gebaut werden. Dafür könnte man die alte Bahntrasse benutzen, das wäre dann
zugleich ein schöner Weg zum Spazierengehen.“
Erfolgreiche Jahre
Volker Wenda und die durch ihn vertretenen Bucher Bürger können durchaus mit einigem Stolz zurückblicken, da ihre Anstrengungen ganz erheblich dazu beitrugen, das „Abkippen“ des Viertels zu verhindern. Ein gutes Beispiel dafür, wie beliebt Berlin Buch plötzlich ist, stellt der „Ludwigpark“ dar. Der Berliner Bauunternehmer Marko Muth hatte das zwischen 1906 und 1910
entstandene denkmalgeschützte ehemalige Ludwig-Hoffmann-Krankenhaus auf einer Fläche von etwa 100 000 Quadratmeter zwischen Stener Berg und
Zepernicker Chaussee in nur einem Jahr denkmalgerecht saniert und eine kleine
Stadt in der Stadt entwickelt.
Es entstanden unter anderem reizvolle Eigentumswohnungen, die mittlerweile
verkauft sind. Eine andere Firma will das Gelände Am Forsthaus zu
einer „Allee des Chateaux“ entwickeln.
Zukunft mit „Forscher-Schloss“
Weiteren Auftrieb erhält Berlin-Buch durch das „Forscherschloss“. Das ursprünglich als „Life Science Center“ angedachte Projekt soll nun statt in einem Neubau im historischen „Waldhaus“ in der Zepernicker Straße verwirklicht werden. Für den Erfolg des Mitmach-Museum soll als Betreiber die Gesellschaft parat
stehen, die bereits in Bremen erfolgreich in ein „Science Center“ einlädt.
„Mit diesem Projekt würde das Ansehen von Berlin-Buch als Medizin- und Wissenschaftsstandort dauerhaft
und überregional gefestigt“, freut sich der Bucher Bürgerverein über diese Entwicklung.
Infos:
Tel. 0 30/9 41 37 15
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