Stand Februar 2010
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20 Jahre Bucher Bürgerverein
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Kaum ein
Teil von Berlin musste so einschneidende Veränderungen in
kürzester Zeit über sich ergehen lassen wie der Ortsteil
Buch.
Erst war
Buch Nobel-Viertel mit weltweit anerkannter Spitzen-Medizin, dann vom
Verfall bedroht! Es folgte ein Wechselbad der Gefühle für die
Bewohner: Hoffnungen und Enttäuschungen, Enttäuschungen und
Hoffnungen. Schließlich zeichnet sich das „Happy End“
ab.
„Die
letzten 20 Jahre waren für Berlin-Buch sehr schwierig“,
erinnert sich Professor Elvira Wenda zurück. Dass es heute mit
diesem Teil von Berlin wieder aufwärts geht, ist sehr stark dem
Bürgerengagement der Bewohner zu verdanken.
Professorin macht Plakate
Der „Bucher Bürgerverein“ als Diskussionsplattform und Sprachrohr war es ganz entscheidend, der die
Entwicklung vorantrieb.
Nun will
die Wirtschaftsprofessorin, die selbst als Unternehmerin erfolgreich
ist, in einer Wechselausstellung die 20 Jahre des Vereins
veranschaulichen. „Es soll aber weit mehr als ein Rückblick
werden. Ganz entscheidend ist der Blick in die Zukunft“, so
Professor Elvira Wenda.
Das ist
typisch für die Aktivitäten des „Bucher
Bürgervereins“, dem ihr Ehemann Volker Wenda vorsteht:
„Rückblicken allein hilft nichts, wir müssen voran
kommen!“ Das bedeutet für die Ausstellung: Wer in
Berlin-Buch ein Wörtchen mitreden will, soll im Rahmen der
Ausstellung Farbe bekennen und sagen, wohin seiner Meinung nach der
weitere Weg hingehen soll.
Elite machte Platz
Damit
folgt der Bucher Bürgerverein konsequent dem eingeschlagenen
Erfolgsweg. In jedem Fall ist das 20. Jubiläum der
Vereinsgründung ein Grund, die letzten Jahre Revue passieren zu
lassen: „Vor der Wende drehte sich bei uns alles um die Bereiche
Klinik und Forschung. Mit der Wende kam die Unsicherheit wie es
weitergehen sollte. Die verzweigten Ludwig-Hoffmann-Klinikgebäude
erwiesen sich als untauglich für einen modernen medizinischen
Betrieb. Das Regierungskrankenhaus war in dieser Form nicht mehr
gefragt. Es änderten sich die Wohnanforderungen. Die einst
begehrten Mehrgeschosser verloren viele der elitären Bewohner. Es
erfolgte ein Bevölkerungsaustausch“, erinnern sich die
Wendas.
Politik statt Kultur
Der
langjährige Außenhandelsfachmann und die renommierte
Wirtschaftsprofessorin schlossen sich diesem Trend nicht an und
bewohnen noch heute ihre damalige „Vollkomfort-Wohnung“,
die mittlerweile liebevoll saniert und modernisiert ist.
„Nun
ging es darum, die Wohnungsgesellschaften dazu zu bringen, ihre
Häuser zu sanieren. Die neuen Bewohner sollten für ihr
Viertel ein Heimatgefühl entwickeln und Interesse haben, sich hier
zu engagieren“, so Elvira Wenda. So ergab es sich schnell, dass
der ursprünglich auf Kultur und Weihnachtsmarkt ausgerichtete
Verein begann, sich kommunalpolitisch zu betätigen. Die
Einrichtung des „Bucher Bürger Forums“ gab den
Bewohnern die Möglichkeit, ihre Interessen zu formulieren und dem
Bürgerverein als Sprachrohr die Legitimation, gegenüber den
politisch Verantwortlichen auf die Durchsetzung hinzuwirken.
Neues Herz
Mittlerweile
hat das Quartier ein rühriges „Herz“ rund um den
S-Bahnhof mit einem vielfältigen Einkaufszentrum. Der historische
Teil um die Kirche wird liebevoll gepflegt. Die Kirche selbst soll
aufgrund privater Initiative sogar den früheren Turm wieder
bekommen.
Die
Häuser sind oder werden saniert. Attraktiver Wohnraum zieht nun
vermehrt junge Berufstätige und Studenten an. Seniorengerechte
Wohnungen erlauben Wohlfühlen im Alter. Viele der ehemaligen
Ludwig-Hoffmann Bauten fanden neue Besitzer. Die neu erbaute Klinik
führt die Tradition des Gesundheitsstandorts weiter. „Auf
dem Campus entwickeln sich forschungsorientierte Unternehmen mit
teilweise weltweiter Ausstrahlung“, so Volker Wenda weiter.
Forscher-Schloss als Traum?
Nun
wollen die erfolgreichen Buch-Aktivisten die bisherigen Berufs-Pendler
vom Campus und aus der Klinik dazu bringen, sich für ihren
Arbeitsort zugleich als Lebensraum zu interessieren. Und sie
träumen davon, aus dem Viertel einen überregional gefragten
Besucher-Magneten zu machen: „Unser größter Wunsch
wäre, dass sich das Forscher-Schloss tatsächlich
verwirklichen lässt“, sind sich Professor Elvira Wenda und
Volker Wenda einig.
Davon
wird dann bestimmt in zehn Jahren, zum dann 30. Jubiläum des
„Bucher Bürgervereins“ zu berichten sein!“
Infos: Tel. 0 30/9 49 14 67
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