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Ob da die Vorgesetzten echt begeistert
waren? Statt der Freude an der Knarre begeisterte sich der
aufgeweckte Junge aus Buch während des Wehrdienstes nur
für seine Gitarre!
Und so gehörte Jörg-Peter Malke
zu den Soldaten, die während der Armeezeit Gitarre spielen
gelernt haben, statt sich für den Klassenkampf zu
begeistern. „Mir ist Gewalt ein Greuel“, blickt er
heute zurück. Der „Chef“ der Bucher
Laienspieltruppe „Die Verspielten“ ist einer der
ungewöhnlichsten Schauspieler in Deutschland. Das zeigt
schon seine Karriere.
Klassenclown als Krankenpfleger
Gleich nach der Schule wurde er an seinem
Geburtsort Berlin Buch Krankenpfleger, dann war er in der
Wohnungsverwaltung tätig. Seine Schulkameraden erinnern
sich an ihn als „Klassenclown“. Nach der Wende
versuchte er sich in der Wirtschaft. Sein extrovertierter
Charakter prädestinierte ihn für
„Höheres“. Doch die Tätigkeit in der
„Ausbildung von Führungskräften“
füllte ihn auf Dauer nicht aus. „Ich war von der
Idee, Schauspieler zu werden, besessen!“
Mozart ohne Noten
Ausgerechnet ein Singspiel von Wolfgang
Amadeus
Mozart wurde zum Start in die Karriere. Aus
dem Stand wurde der Bucher für die Titelrolle von
„Der Schauspieldirektor“ engagiert. Seitdem
brilliert er besonders gerne als „singender
Schauspieler“. Dabei stößt er so manchen
Komponisten vor den Kopf, „weil ich gewisse Probleme
habe, seitenweise Partituren zu lesen. Ich komme besser
zurecht, wenn eine CD mit der Melodie beiliegt“,
schmunzelt er.
Gefragter Serienheld im Fernsehen
Um nicht zu stümpern, hat er die
fehlende Ausbildung im Traumberuf nachgeholt.
Mittlerweile kann Jörg-Peter Malke von
den Engagements leben. Er hat sogar Fernseh-Erfahrung. So war
er in einigen Folgen der beliebten RTL-
Serie „Gute Zeiten, schlechte
Zeiten“ oder bei der ARD-Serie „Sophie –
Braut wider Willen“ zu sehen. 2004 hatte ihn der RBB
für einen Spielfilm über das sagenhafte Vineta unter
Vertrag genommen. Vorher begeisterte er als tollpatschiger
Jäger in der
KiKa-Kultserie „Schloss
Einstein“ das Publikum.
Momentan ist er als festes Mitglied vom
Theater im Nikolaiviertel mit Heidrun Preußer und
Christine Reumschüssel in „Zille sein
Milljöh“ zu
sehen.
Er gründete in Buch die
Laienspielgruppe „Die Verspielten“. Deren
Märchen-Adaption „Aschenbrötchen“ bringt
das Publikum regelmäßig dazu, sich vor Lachen zu
biegen. „Ich hatte schnell erkannt, dass das
zusammengewürfelte Freizeit-Ensemble aus unentdeckten
Rohdiamanten bestand. Mein Glück war, dass sie sich von
mir schleifen ließen und heute richtig gut sind“,
strahlt er. „Dabei ist der Anfang immer besonders
schwierig. Schließlich kostet es Überwindung, auf
der
Bühne zu stehen und irgendwelche
Rollen vorzutragen“, weiß Malke. „Die erste
Regel bei Schauspielern lautet: ‚Nur wer sich
selbst blöd vorkommt, wirkt blöd!“
In der Truppe mit von der
Partie ist Ehefrau Heike Spott, die
ansonsten dem „seriösen“ Beruf einer
Chefsekretärin nachgeht. Besonders stolz ist
Jörg-Peter Malke auf seine Entdeckung Maria Schubert:
„Sie hat großes Talent und strebt eine
professionelle Schauspiel-Karriere an!“
Star liebt Plattenbau-Wohnung
Damit hätte Berlin Buch dann gleich
zwei Profis auf der Bühne. Jörg-Peter Malke
gehört zu der gar nicht so häufigen Spezies
Schauspieler, die das ganze Jahr über gefragt sind und von
dieser Tätigkeit leben können.
Dabei ist ihm die Karriere
keinesfalls in den Kopf gestiegen. Die dreiköpfige
Familie, Sohn Lars Malke ist 17 Jahre alt und Schüler,
wohnt im Obergeschoss eines renovierten Plattenbaus. Alle
freuen sich, wenn die Engagements zumindest für eine Woche
Ostsee-Urlaub im Jahr Zeit lassen.
Zu den abendlichen Auftritten im schnieken
Nikolaiviertel gelangt Buchs Schauspiel-Star übrigens
völlig unprätentiös – auf dem, allerdings
neuen, Motorroller: „Mit dem Auto hatte ich immer so
große Probleme, einen Parkplatz zu finden!“
Treu das ganze Leben langStarallüren
sind dem Bucher auch ansonsten ein Greuel: Seiner Ehefrau Heike
Spott ist der 46-Jährige ebenso über lange Jahre treu
wie seinen ersten Begleitern auf die
Bretter, die die Welt bedeuten: Noch immer
hängt sein Herz an seiner Gitarre, die mittlerweile
Prunkstück in einer Sammlung von insgesamt sechs
Exemplaren ist.
Spionage-Thriller
Dabei hat der Mann mit den vielen Berufen
und der entsprechenden Lebenserfahrung nichts gegen
Abwechslung.
So tritt Jörg-Peter Malke als
Freizeit-Journalist auf und arbeitet gerade an einem
Spionage-Thriller. Die Handlung spielt in der Welt des
ausgehenden kalten Kriegs. Die Hauptfigur wechselt von Ost nach
West und wird schließlich nach Südeuropa zu immer
neuen spannenden Abenteuern getrieben.
„Es bestehen gute Chancen, dass das Buch
auf den Markt kommt. Erst mal muss es aber
meine Frau als meine wichtigste Kritikerin lesen. Wenn die es
ablehnt, werde ich es nicht weiter anbieten!“
Was natürlich schade wäre, denn
die Mischung aus Humor und Lebenserfahrung lässt auf ein
ganz besonders spannendes Buch aus Buch hoffen.
Infos:
Tel. 0 30/9 49 53 15
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