Stand Obtober 2012
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Preise für Literatur und Boxen!
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Wer Bernaus Wunderkind besucht, wundert sich erst mal selbst. Denn gegenüber sitzt ein hübsches zierliches Mädchen, von dem man einfach nicht erwarten würde, dass es so überaus erfolgreich Preise einheimst und immer wieder in Grenzbereiche vordringt.
Lilith Maria Fichtmüller ist mittlerweile 16 Jahre alt und kann schon auf ein ganz ungewöhnliches Leben voller öffentlicher Anerkennung, mit Preisen und Auszeichnungen zurück blicken. Die Gymnasiastin dürfte die momentan vielseitigste Jugendliche sein, die Bernau zur Zeit hat.
Vielfach ausgezeichnet
Davon sprechen die unterschiedlichsten Auszeichnungen. Mit zwölf Jahren wurde sie Dritte beim Gestaltungspreis des Landkreises Barnim. Ihr
ausgezeichnetes Werk „Alles im Grünen Bereich“ hatte sie zusammen mit ihrer Cousine Jasmin Partusch erstellt. Wenige Wochen später machte sie erneut die Kunstwelt auf sich aufmerksam, als sie beim
Internationalen Wettbewerb der Krebshilfe „Hör auf Dich!“ ausgezeichnet wurde. Der Weg zur Künstler-Karriere sollte also geebnet sein. Das wäre für viele so gewesen, nur Lilith Fichtmüller war damit nicht zufrieden. Denn die Schülerin am Gymnasium Wandlitz hat noch weitere Hobbys. Dazu gehörte der Sport mit Badminton, aber insbesondere die Entwicklung ihrer weiteren künstlerischen Ader, nämlich das Schreiben.
Theo-Preisträgerin
Seit dem zarten Alter von zehn Jahren besucht sie in Bernau den Kurs für „Schreibende Schüler“ von Ulrike Erdmann und Antje Samorey. Mit 13 Jahren konnte sie sich über die Veröffentlichung zweier Geschichten im Sammelband „Seidenspinner“ freuen. 2011 erschienen weitere Geschichten von ihr. Der Durchbruch kam mit 15
Jahren, als sie 2010 Theo-Preisträgerin von Berlin und Brandenburg wurde! 2012 kam sie bei insgesamt 350
Einsendungen erneut in den engeren Auswahl-Kreis.
Lilith Fichtmüller ist ein zartes schlankes und überaus hübsches Mädchen. Dass sie vielfältige künstlerische Adern hat, würde man ihr zutrauen. Doch harter Kampfsport?
Grenzen austesten
Statt „zum Ballett zu gehen“, was Mutter Andrea Fichtmüller mit einem Augenzwinkern als Empfehlung gehabt hätte, landete die zartfühlende Literatin und Lyrikerin, die in ihren Gedichten berichtet, wie sie „vom Leben geträumt“ hat, bei Hans Link und seinem Bernauer Box Camp „Orje Tietzsch“, weil ihr Badminton-Verein dicht gemacht hatte und Tanzen sie nicht ausfüllte. Der erfahrene Trainer kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, dass eine
angehende Künstlerin bei ihm vorsprach und nach nur kurzer Zeit Siege in Hamburg und im Rahmen der Kinder- und
Jugendfestspiele des Landessportbunds in Brandenburg errang. Sie bekam sogar
einen Landesmeister-Titel: „Man darf keine Angst vor Schmerzen haben“, schmunzelt sie.
Dank Bundestag in die USA
Trotz dieser vielversprechenden Anfänge hängt Lilith Fichtmüller die Boxhandschuhe erst mal an den Nagel, zugunsten eines weiteren
Lebenstraums. So saß sie bei unserem Gespräch auf gepackten Koffern. Ihr Ziel: Die Vereinigten Staaten von Amerika und der
Schulbesuch auf einem College bei New York. Dies hat sie wiederum ihren ungewöhnlichen Fähigkeiten zu verdanken. Davon konnte sie selbst den Deutschen Bundestag überzeugen. Das Berliner Parlament betreibt in Verbindung mit dem amerikanischen
Kongress ein Austausch- und Stipendiatsprogramm. Damit soll herausragenden
Jugendlichen auf Kosten der Parlamente ermöglicht werden, das jeweils andere Land im Rahmen eines einjährigen Aufenthalts bei einer Gastfamilie kennen zu lernen. „Es ist ein hochrangiges Programm mit knallharten Auswahlkriterien, das sehr
begehrt ist“, weiß Mutter Andrea Fichtmüller.
Amerika ohne Boxhandschuhe
Umso stolzer ist sie, dass Tochter Lilith den Zuschlag erhielt. Man darf sicher
sein, dass das Wunderkind von Bernau in den USA ebenfalls für Wirbel sorgen wird, allerdings wohl eher mit zarter Feder als mit den Fäusten: „Boxen ist an meiner neuen Schule nicht angesagt“, hat Lilith Fichtmüller herausgefunden und demzufolge die Boxhandschuhe wieder aus dem Reisekoffer
genommen!
So traurig Mutter Andrea Fichtmüller darüber ist, nun ein Jahr lang mit ihrer Tochter nur über Telefon und Computer kommunizieren zu können, über den vorläufigen Wegfall des Boxsports verliert sie weniger Tränen!
Infos: Tel. 0 33 38/70 72 64
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