Stand September 2012
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Immer einen Schritt voraus
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Blankenfelde-Mahlow ist dafür bekannt, immer einen Schritt voraus zu sein. Im Jühnsdorfer Weg hat man allerdings das Gefühl, sich plötzlich auf einem ganz neuen Planeten zu befinden.
Wer in die Kita „Kinderplanet“ kommt, wird mit dem Staunen gar nicht mehr fertig. Helles Licht, toller Blick
in den Himmel sowie atemberaubende Architektur fesseln – und machen sichtlich Spaß. An die 200 Kinder können hier herum toben, essen, spielen, lernen und den Tag genießen.
Planet der Ruhe
Dass hier Flugzeuge in geringer Höhe vorbeifliegen, stört wenig, ganz im Gegenteil.
Die Sicht auf die riesigen Himmelsvögel ist für viele der Kleinen sogar ein Erlebnis, denn der Lärm bleibt ihnen erspart. Das bewirkt die ausgeklügelte Schallschutz-Konstruktion zwischen den Gebäudeteilen mit dem Glasdach, das den Spiel- und Sportbereich im gefühlten „Freien“ vor hohem Lärmpegel bewahrt.
„Diese Konstruktion ist bundesweit einmalig. Seit wir im Dezember 2011 eröffnet haben, stand die Kita immer wieder auf dem Programm von Architekten und
anderen Fachleuten, die sehen wollten, wie man modellhaft in Flughafennähe baut“, berichtet Bürgermeister Ortwin Baier. Kita-Leiterin Birgitt Gleisberg bestätigt das.
Anziehungspunkt für Fachleute
Der „Kinderplanet“ wurde mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II und einem Zuschuss von einer
halben Million Euro der Flughafengesellschaft gebaut. Damit blieb die Belastung
für den Gemeindehaushalt überschaubar. Das Haus ersetzt die bisherigen Kitas „Rappelkiste“ und „Wirbelwind“.
Als noch kaum jemand das Thema Bildung als besonders brisant ansah, hatte die
Gemeinde Blankenfelde-Mahlow die Zeichen der Zeit vorab erkannt und sich dazu
entschlossen, aus eigenen Mitteln ein Gymnasium zu betreiben. Damals hatte der
Landkreis abgelehnt.
Schallschutz für Schulen
Heute ist die breit gefächerte Schullandschaft von der Grundschule bis zum Gymnasium ein wichtiger Grund
für viele Familien, in die Gemeinde zu ziehen. Natürlich wird der Fluglärm vor dem Kopernikus-Gymnasium keinen entscheidenden Bogen machen, so dass die
Gemeinde nun dabei ist, hier mit Lärmschutzmaßnahmen vorzubeugen. Man schafft unterirdisch Platz für eine aufwändige Lüftungsanlage, die dann ermöglicht dass die Fenster geschlossen bleiben können. Ähnliche Maßnahmen in anderen Kitas und Schulen sind bereits umgesetzt oder wie für das Gesundheitszentrum vorgesehen.
Bürger entscheiden mit
Modellhaft ist ebenso, dass die Gemeinde versucht, die Bürger in möglichst viele Entscheidungen mit einzubeziehen. Das sieht man an dem großen Interesse, das die Debatte über den „Bürgerhaushalt“ mit sich brachte.
Ganz oben auf der Liste der Wünsche stehen weitere Verbesserungen im sportlichen Bereich – schließlich ist Blankenfelde-Mahlow eine immer noch wachsende Gemeinde mit einer sehr
aktiven Bevölkerung und vielen Jugendlichen.
Ärger mit Buckelpiste
Für den Bürgermeister und das Gemeindeparlament ist es sehr wichtig, dass die Ortsteile
zusammenhalten. Das ist aber gar nicht mal so einfach wie man denken würde, denn ausgerechnet die L792 als wichtige Nord-Süd-Verbindung mitten durch die Gemeinde ist eine unerfreuliche Holperpiste. Sie führt als Berliner Damm, Dorfstraße und Trebbiner Straße durch Blankenfelde bis nach Jühnsdorf und ist deshalb entsprechend frequentiert. Doch Schlaglöcher und Holperpflaster stellen für Autos,
den LKW-Verkehr und insbesondere für die Anlieger eine schwere Belastung dar: „Durch den schlechten Zustand der Straße ergibt sich ein hoher Lärmpegel. Wir als Gemeinde können da nicht selbst investieren, da es sich um eine Landesstraße handelt. Das Land leidet unter klammen Kassen und stellt den Straßenbau zurück, wo es irgendwie geht. Hier bei uns geht es aber eindeutig nicht, denn wir
sind ohnehin durch den Fluglärm belastet, da sollte man den Straßenlärm wenigstens soweit möglich reduzieren“, macht Bürgermeister Ortwin Baier seinem Ärger Luft.
Kein Tauschgeschäft
Die Gemeinde ist hier schon mal in Vorleistung gegangen und hat am westlichen
Straßenrand begonnen, einen attraktiven Geh- und Radweg zu schaffen. Natürlich hält ´der Bürgermeister gar nichts davon, dass sich das Land per Taschenspielertrick aus der
Verantwortung schleichen will. Als solches muss man den schlitzohrigen
Vorschlag interpretieren, den maroden Berliner Damm mit zehn Zentimeter Asphalt
zu überziehen und in die Straßenbaulastträgerschaft der Gemeinde abzugeben. „Dann kämen auf uns neben der Straßensanierung schon in wenigen Jahren die Kosten für einen grundhaften Ausbau dazu“, wehrt der Bürgermeister ab.
Während hier und insbesondere in Blankenfelde also erst mal noch die Schranken die
Dynamik von Ortwin Baier sichtbar hemmen, freut sich in Dahlewitz Ortsvorsteher
Rink, dass sich bei ihm die Situation sehr schnell ändern wird. Bereits kommendes Jahr soll es mit der dortigen Unterführung ernst werden.
Mahlow im Mittelpunkt
Mahlow stand in diesem Jahr besonders im Blickpunkt, denn hier galt es das
725-Jahres-Jubiläum zu feiern. Der Ortsbeirat mit Ortsvorsteher Manfred Claus und viele
engagierte Bürger sowie die Vereine haben gut ein Jahr lang daran gearbeitet, dass der
früher selbstständige Ortsteil sich das ganze Jahr in sichtbarer Blüte zeigt. Höhepunkt war der große Festumzug am 17. Juni 2012, für den sich insbesondere der Mahlower City Verein mit Bernd Marquardt an der Spitze engagierte. „Der Umzug wurde mit soviel Jubel und Zustimmung aufgenommen, wie es Mahlow
bisher selten erlebt hat. Das Bühnenprogramm war klasse, da konnte man mal sehen, wieviel künstlerisches Potenzial bei uns vorhanden ist!“, blickt Manfred Claus zurück.
100 Jahre Feuerwehr
Dass Mahlow feiern kann, ist also bestens bewiesen. Da wollte Jühnsdorf nicht hinten anstehen. Im kleinen Ortsteil konnte man 2012 das runde
hundertste Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr begehen. Im August zeigten die über 20 Aktiven, darunter vier Frauen und das ganze Dorf, dass man in Jühnsdorf versteht, Feste zu feiern, besonders wenn sie einen so historischen
Hintergrund haben. Der Bürgermeister weiß, dass die ehrenamtlichen Helfer einen nicht wegzudenkenden Einsatz für die Mitbürger leisten. Um im Notfall effizient zu sein, ist möglichst moderne Technik nötig. „Insgesamt wurden in meiner Amtszeit von über zehn Jahren etwa vier Millionen Euro in Fahrzeuge unserer Feuerwehren
investiert“, blickt Bürgermeister Ortwin Baier zurück.
Flüsterleise Wärme
Dennoch ist jeder froh, wenn es zu keinen heißen Bränden kommt. Allerdings, kuschelig warm möchte man es in den eigenen vier Wänden schon haben. Dafür werden in Blankenfelde-Mahlow ebenfalls, wie könnte es anders sein, modellhafte Wege beschritten. „Die Idee, mit dem Biogas aus Jühnsdorf über Blockheizkraftwerke die Wohnhäuser in der Rembrandtstraße zu versorgen, fand zwar viel Beifall. Allerdings gab es manche Skeptiker, die
befürchteten, dass durch die Kleinkraftwerke ernormer Lärm entsteht. Jetzt kann sich jeder daneben stellen und die Ohren spitzen, man hört fast gar nichts“, freut sich Ortwin Baier über den Erfolg der zusammen mit Pure Power verwirklichten Modell-Maßnahme.
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