Stand September 2012
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Knallgelb mit roten Federn!
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Der Name erinnert an die Erfinder des Spiels: Indiaca kommt von den
brasilianischen Indianern. Es findet von Blankenfelde-Mahlow aus seine
Verbreitung, sogar weltweit. Hier gab es die erste offizielle Indiaca-Gruppe
von Ostdeutschland. In Mahlow wurde schließlich der Indiaca Weltverband gegründet.
Allerdings, ausgerechnet die Brasilianer fehlen nun. „Leider ist das Land nicht mehr in unserem Weltverband vertreten, denn die wollen
sich nicht an unsere Spielregeln halten“, verweist Indiaca-Trainer Axel Menke aus Mahlow auf die Weigerung der ursprünglichen Spiel-Erfinder, sich weiter sagen zu lassen, wie der knallgelbe Spielkörper mit den leuchtend roten Federn zu bewegen ist.
Nackt am Ball
Der Zwist rührt aus der Historie. Die Indianer spielen seit Urzeiten „Peteca“. 1936 stieß der deutsche Sportlehrer Karlhans Krohn beim Spazierengehen an der Copacabana
auf das Spiel und brachte es mit nach Deutschland. Es wurde entsprechend
abgewandelt und wird seit der Nachkriegszeit „Indiaca“ genannt.
Allerdings fand es am Anfang vor allem im kleinen Kreis von FKK-Fans und
kurioserweise parallel im CVJM, der damals „Christlicher Verein junger Männer“ hieß, Verbreitung. Dazu kam der Deutsche Turnerbund „DTB“.
Indiaca-Wiege in Mahlow
Wiedererweckt wurde Indiaca nun ganz entschieden von Mahlow aus. Dorthin hatte
es der Kaufmann Hans Seidel gebracht.
Axel Menke, Glasfachmann mit Wurzeln im westdeutschen Osnabrück, den es berufshalber an den Berliner Rand verschlug, ist einer der
Indiaca-Pioniere in der Gemeinde. Er ist langjähriger Trainer dieser Abteilung unterm Dach des Mahlower SV. Abteilungsleiter
und weiterer Trainer ist Andrew Pechmann. Sebastian Klein komplettiert das Führungs-Trio.
Federball mit der Hand
Axel Menke war vorher beim VfL Osnabrück, der es zeitweise bis in die 2. Bundesliga schaffte, als Fußballer, Trainer und Schiedsrichter aktiv. „Aus Gesundheitsgründen konnte ich nicht mehr spielen.“
In seiner neuen Heimat Mahlow erinnerte er sich daran, dass er in seiner Jugend
begeistert Volleyball gespielt hatte.
Er stieß auf die ihm bisher unbekannte Sportart Indiaca, und war total begeistert. „Das wird ähnlich wie Volleyball gespielt, aber mit einer Art Federball, der mit der Hand
geschlagen wird. Da das weniger Kraft als Volleyball erfordert, können es Frauen und Männer gleichberechtigt spielen.“
Internationale Impulse
Die kleine Abteilung richtete bereits eine Deutsche Meisterschaft aus, war Gründungsort des Weltverbands „International Indiaca Association“, hat internationale Turniere veranstaltet und lud zu Seniorenmeisterschaften
ein. „Während es in Westdeutschland viele Vereine und Spieler gibt, ist Ostdeutschland
noch ein weißer Indiaca-Fleck“, so Axel Menke.
Das soll von Blankenfelde-Mahlow aus geändert werden. Deshalb möchten Axel Menke und seine Teamkollegen verstärkt die Schulkinder für den reizvollen Nischen-Sport begeistern: „Wir bieten kostenlose Lehrgänge an und stellen sogar die Bälle, die bei dem Spiel ja die einzige Investition sind.“ Allerdings sind der Expansion Grenzen gesetzt: „Wir haben leider schon jetzt Probleme mit Hallenzeiten. Wir würden gerne Beach-Indiaca anbieten. Leider hat man auf dem Mahlower Sportplatz
aber das Volleyball-Feld bei der Generalsanierung vergessen,“ so Menke.
Amor mit dem Indiaca-Pfeil
Ihm hat der neue familienfreundliche Sport in der neuen Heimat noch viel mehr
als erfüllte Bewegung gebracht. Während viele Gemeindebewohner noch immer nicht viel mit Indiaca anfangen können, hat Amor bereits zu den gelb-roten Wurfgeschossen gegriffen.
Im Fall des 44-jährigen Axel Menke hat er da voll ins Schwarze getroffen, denn dank Indiaca
konnte er bei seiner heute 27-jährigen Ehefrau Christiane einen Volltreffer landen.
Infos:
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