Stand Dezember 2011
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60 Jahre Sport in Erkner
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Erkners größter Sportverein feiert Geburtstag, aber eigentlich den falschen. Denn Sport in
Erkner gibt es nicht erst seit 60 Jahren!
„Bereits 1877 gab es einen Turn- und Sportverein“, weiß Günter Uschmann, der seit über zehn Jahren an der Spitze des Vereins SG Chemie Erkner mit über 300 Aktiven in diversen Abteilungen steht. „Wir führen unsere Geschichte aber auf die Betriebssportgemeinschaft zurück, die die beiden Unternehmen TEWE und Plasta unterhielten. Und diese ist vor
60 Jahren gegründet worden“, ist sich Günter Uschmann sicher. Schließlich hat er einen wichtigen Teil dieser Geschichte selbst miterlebt und arbeitet
heute beim Plasta-Nachfolger Dynea.
„Chef“ von 300 Personen
Allerdings waren es nicht die eigenen sportlichen Ambitionen, die Uschmann ins
Vereinsleben trieben. Vielmehr ist sein Engagement seinen beiden Kindern Diana
und Jacqueline geschuldet. „Die wollten Sport machen und ich sollte mitkommen. Ich ließ mich sogar zum Übungsleiter ausbilden.“
Mittlerweile sind die „Mädchen“ 33 und 30 Jahre alt und dem Elternhaus längst entwachsen.
Geblieben ist „Papa“ Uschmann, der als Vereinschef nun ein „Unternehmen mit 300 Aktiven“ zu managen hat. „Das Schlimmste ist die Bürokratie. Man muss heute jeden Cent, egal ob für ein Fest, für Sportgeräte, Fahrtgeld oder sonstige Zuschüsse, extra und umständlich beantragen, begründen, exakt abrechnen und belegen. Damit kann man viele Stunden verbringen“, gibt er einen Einblick ins Sport-Management.
Fit am Schwert
Die Mitglieder können sich entscheiden, ob sie Budo, Jiu- Jitsu, Gymnastik, Leichtathletik,
Tischtennis oder Turnen treiben wollen. Außerdem gibt es eine Eltern-Kind-Sportgruppe. Die Budokas und die Turner sorgen
regelmäßig für Aufsehen. Die Kampfsport-Abteilung unter Frank Dreyer bietet mit „Iaido“ eine seltene Sportart. „Iaido heißt Kunst des Schwertziehen“, hat sich Uschmann kundig gemacht. „Dort haben wir bereits mehrere deutsche Meistertitel gewinnen können.“
Die Turner, die meisten davon Mädchen, werden von Astrid Taubert geleitet. Eine Gruppe betreibt das Hobby sehr
erfolgreich als Leistungssport. In der Turn-Sparte „stecken“ außerdem die Showtänzerinnen, die ebenfalls bundesweit auf sich aufmerksam machen konnten.
Die Jugend spielt im Verein eine große Rolle. „Wir versuchen die Beiträge möglichst gering zu halten, damit wirklich alle Kinder bei uns mitmachen können“, beschreibt Uschmann ein wichtiges Ziel.
Weltmeisterin aus Erkner
Das 60. Jubiläum war ein guter Anlass, zurück zu blicken, auf Zeiten, wo es noch Abteilungen wie Fußball, Segeln, Rudern, Tennis und Volleyball gab und sich an die tausend
Erkneraner hier sportlich betätigten. „Das war damals möglich, weil es ja die Betriebe managten und finanzierten. Heute könnten wir so viele Mitglieder nicht mehr nebenberuflich betreuen“, hält Günter Uschmann vor Augen.
Erfolge gab es immer wieder: So findet sich in der Chronik gar ein Verweis auf
eine echte Weltmeisterin: Brigitte Magnus, das „Mädchen von der Tankstelle“, wurde 1957 im fernen Augsburg Weltmeisterin im Kanu-Slalom-Einer und mit dem
Team.
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