Im Gegensatz zum „großen Vorbild“ im
Schloss Versailles bei Paris kennen den
Spiegelsaal von Erkner nur „Eingeweihte“.
Denn er ist das heimliche Prunkstück im
„Funktionsgebäude“ der Sportarena.
Tanzen statt Radsport
„Die Nutzung entstand mehr oder weniger
aus Zufall. Erst wollten wir darin den
Radsportlern Platz zum Üben geben, doch
die fanden ihren Raum im Erdgeschoss viel
attraktiver“, erinnert sich Carsten Rowald
als Leiter des Sportzentrums. Er sorgt im
Auftrag der Wohnungsgesellschaft Erkner,
die Verwalterin des Stadions ist, dafür,
dass in der Anlage alles rund läuft. Dazu
gehören ein Kunstrasenplatz mit Flutlicht,
ein Rasenplatz, eine Tennisanlage, eine
400-Meter-Laufbahn, neue Anlagen für
Weitsprung und Kugelstoßen sowie eine
Kegelbahn.
Sitze von Eisern Union
Die Tribüne am Rasenplatz schmücken rot-
weiße Sitzmöglichkeiten, auf die Carsten
Rowald sowie seine Mitarbeiter Petra
Lindgrön und Andreas Prüfer besonders
stolz sind: „Auf denen verfolgten
ursprünglich die Fans von Eisern Union die
Spiele in der „Alten Försterei“. Somit
könnten auf der Tribüne bis zu 640
Personen den Wettkämpfen der Erkneraner
Fußballer, bei denen Rowald ebenfalls
Mitglied ist, zujubeln. „Ganz so viele
kommen aber nur selten“, bedauert Rowald
ein wenig.
Fußball ohne Frauen
Dabei trägt der sportbegeisterte
Stadionmanager mit Leidenschaft zur guten
Stimmung bei, ist der gelernte
Bauingenieur doch seit fast schon
wieder zehn Jahren Stadionsprecher für die
Spiele des Fußballvereins „FV Erkner
e.V.“ Daher weiß er aus erster Hand, dass
dieser Sport in der Dämeritzseestadt
besonders beliebt ist: „Wir haben
insgesamt 17 Mannschaften in allen
Altersklassen“, beschreibt er eine schon
fast rekordverdächtige Entwicklung.
Allerdings, als Verantwortlichen für das
attraktive Stadion, um das die Stadt in der
ganzen Region beneidet wird, macht ihm
diese hohe Popularität des Fußballs keine
völlig ungetrübte Freude: „Wir stoßen nun
mit einem Rasenplatz und einem
Kunstrasenfeld an unsere Grenzen. Dabei
haben wir in Erkner noch gar keinen
Frauenfußball, was sicher noch kommen
wird.“
Yoga und Kampfsport
Neben dem Fußball gilt die besondere
Liebe von Carsten Rowald dem sehr
attraktiven Spiegelsaal. „Damit konnten
wir das Stadion für Vereine gewinnen, die
man hier gar nicht erwartet. So üben die
Cheerleader der Razorbacks, wir haben
Kampfsport, den Karnevalsverein EWG,
zwei Yogagruppen und die Frauen der
Hula-Hoop-Gruppe“, zählt Carsten Rowald
auf. „Da das Bechstein-Gymnasium und
die Oberschule unsere Außenanlagen
zusätzlich nutzen, sind am Tag oftmals
über 500 Personen auf dem Gelände! Zum
schon legendären Eltern-Schüler-Lehrer-
Sportfest der Löcknitz-Grundschule Erkner
kommen jedes Jahr 1000 Personen!“ Damit
kann das Stadion mit Recht darauf
verweisen, dass es ein echter
Anziehungspunkt der Stadt ist.
Einfach anmieten
Ganz neu ist nun das Tennisfeld in Betrieb
gegangen. „Diese Anlage und die
hochmoderne wettkampfgerechte
Kegelbahn werden von den entsprechenden
Vereinen genutzt. Wir haben dort aber
zusätzlich Kapazitäten für private
Interessenten“, lädt Carsten Rowald ein.
Das gilt ebenso für den Spiegelsaal, der
sich natürlich gut für Vereinsfeste und
Tanzveranstaltungen eignet. Dabei dürfte
die Vielfalt an „heißen“ Rhythmen im
sonnigen Erkner heute noch weitaus größer
sein als damals im lebenslustigen Rokoko,
als der Spiegelsaal von Versailles die
Kulisse für Feste vom Sonnenkönig
Ludwig XIV. abgab!
Infos:
Tel. 0 33 62/8 85 94 91
Versteckter Spiegelsaal |
Stand Dezember 2014
Carsten Rowald liebt den Spiegelsaal: „Erst
sollten in den Räumen die Radsportler
ihr Domizil bekommen“, blickt er zurück.
Die Kegelbahn wurde neu installiert und kann
ebenso wie der Tennisplatz von privaten
Interessenten angemietet werden.
Der Stadionmanager sorgt dafür, dass hier alles
rund läuft und er stets den Überblick behält.