Mädchen lieben Romantik, doch die wenigsten sind damit so erfolgreich wie eine Schülerin aus Erkner.
Martha Roske kam, sah und siegte. Sie nahm 2015 das erste Mal am Wettbewerb um den alljährlichen
„Jugendkunstpreis der Gerhart-Hauptmann-Stadt Erkner“ teil und errang auf Anhieb den ersten Platz! Sie
überzeugte mit Virtuosität und Können auf der Bratsche. Ihre Leidenschaft zu diesem Instrument gilt
Kompositionen aus der Romantik und aus dem Barock. „Moderne Musik liegt mir zum Spielen weniger,
aber ich höre wie alle anderen natürlich gerne gute Pop- und Rockmusik“, gibt sie Einblick in ihre Vorlieben.
Gefragter Kunstpreis
Ihr persönlicher Glücksfall, dass sie auf Anhieb den „Jugendkunstpreis im Fach Musik“ gewann, ist zugleich
Glück für die Stadt Erkner. Denn Martha Roske ist dieses Jahr die einzige reguläre Preisträgerin, die aus
der Stadt kommt. Alle anderen Kunstpreisgewinner kommen diesmal aus Berlin und der Region. Es gibt
Preisträger aus Potsdam, Fürstenwalde, Wriezen, Bad Saarow sowie sogar aus Erkners polnischer
Partnerstadt Gołuchów und aus Kościelna Wieś, das ebenfalls in Polen liegt.
Musik im Blut
Erkners Ehre ruht damit auf den zarten Schultern einer jungen Bratschistin. „Verstärkung“ bekommt sie
durch die ebenfalls 16-jährige Katharina Raabe, die allerdings außerhalb der Wettbewerbskategorien
überzeugte und einen Sonderpreis für ihre Töpferarbeiten erhielt. Beide Mädchen sind gut befreundet!
Martha Roske wurde die Leidenschaft für Musik in die Wiege gelegt. Vater Alexander Roske ist Solo-
Klarinettist des MDR-Sinfonieorchesters. Mutter Antje Roske unterrichtet Querflöte. Das von ihr betreute
Flötenensemble „Quintastik“, in dem Marthas Bruder Jonas Roske mitspielt, war 2014
Jugendkunstpreisträger!
Streichen statt Blasen
Die kleine Martha hatte die Musikalität geerbt, setzte allerdings auf Streichinstrumente. „Ich spiele seit
meinem fünften Lebensjahr Geige. Für ein Kind ist es nicht immer leicht, sich zum konsequenten Üben zu
motivieren. Ich wurde aber niemals dazu gezwungen“, blickt sie zurück. „Meine langjährige Musiklehrerin
sagte mir voraus, dass ich zur Bratsche kommen würde. Sie fand, dass dieses Instrument mehr meinem
Charakter entspricht. Es klingt beruhigender, da es durch die tieferen Saiten einen wärmeren Klang hat“,
beschreibt die Schülerin am Bechstein-Gymnasium von Erkner, warum sie nach fast zehn Jahren das
Instrument wechselte.
Deutschlandweit gefragt
Dies war sicher eine richtige Entscheidung, wie die Erfolge zeigen. So hat sie die renommierte Bratschistin
Professor Ditte Leser unter ihre Fittiche genommen, die ansonsten an der „Hochschule für Musik Hanns
Eisler“ in Berlin angehende Profi-Musiker betreut. Martha Roske brilliert zudem in gleich zwei Elite-
Orchestern. So spielt sie seit mittlerweile eineinhalb Jahren in der „Jungen Philharmonie Brandenburg“ und
ist Mitglied in der „Deutschen Streicherphilharmonie“, die sich aus Musiktalenten aus ganz Deutschland
zusammensetzt. Doch öffentliche Solo-Auftritte waren bisher selten. Ob das jetzt anders wird? Die
Voraussetzungen dafür wären momentan sicher optimal, denn die 16-Jährige ist mit Klassenkamerad
Jan Döring liiert, den neben Fußball besonders Klavier fasziniert. Zusammen wären sie sicher ein tolles
musikalisches Duo! Zudem erarbeitet sich Erkners Jungstar zur Zeit ein umfangreiches Repertoire in
Vorbereitung auf den Wettbewerb „Jugend musiziert 2016“ in der Kategorie „Streichinstrumente solo“.
Martha Roske hat unbestritten Talent, doch was daraus machen? „Ich würde gerne Bratsche studieren.
Andererseits liebe ich Sprachen, lerne Englisch, Spanisch und Latein. Damit könnte man beruflich ebenfalls
etwas anfangen“, sinniert sie. Allerdings, mit Musik hätte sie eine „Sprache“, die man auf der ganzen Welt
sofort versteht!