Stand Juni 2009
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Im Sausewind durch Falkensee
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Überall werden Schulen geschlossen – nur Falkensee „tanzt“ aus der Reihe. Diese ungewöhnliche Stadt mit ihrem Turbo-Bürgermeister leistet sich nun sogar ein weiteres Gymnasium!
Dabei stehen mit dem stadteigenen und gerade liebevoll sanierten
Lise-Meitner-Gymnasium und dem modernen Marie-Curie-Gymnasium im Nachbarort
Dallgow-Döberitz bereits zwei weiterführende Schulen mit Zielrichtung Abitur zur Verfügung.
Besonders schlaue Kinder?
Doch offenbar sind die Kinder in der grünen Stadt vor den Toren Berlins entweder besonders strebsam oder einfach
schlauer als in manch anderen Städten. Jedenfalls wollen hier besonders viele Jugendliche das Abi auf dem
Gymnasium machen, was ja auf der Gesamtschule ebenfalls möglich ist: „Deshalb wurden die Friedrich-Engels-Oberschule und die Erich-Weinert-Oberschule
in den Räumen der Weinert-Oberschule zusammengelegt. Aus der Engels-Oberschule wird nun
ein Gymnasium“, erklärt Bürgermeister Heiko Müller. Die Maßnahme lässt sich die Stadt einiges kosten, denn beide Gebäude werden aufwändig modernisiert, bevor es dort im neuen Schuljahr mit neuer Kraft so richtig
losgeht.
Hort und Jugendclub
Das Engagement um den Nachwuchs ist dem neuen Bürgermeister und ehemaligen Landtagsabgeordneten ein Herzensanliegen. Dass er
damit richtig liegt, zeigten die Kommunalwahlen im Herbst 2008, wo der Turbo-Bürgermeister für seine SPD Sitze zugewinnen konnte, während es die Genossen im Land Brandenburg sonst eher schwer hatten. So freut
sich Heiko Müller ganz besonders, dass nun ins ehemalige Post-
Gebäude von Finkenkrug
tatsächlich der Jugendclub eingezogen ist. „Dazu mussten wir das Haus kaufen. Wir fanden einen Betreiber, der nun einen Hort
für die Lessing-Schule eingerichtet hat und in diesem Zusammenhang einen Blick auf
die Jugendlichen werfen kann“, freut sich Müller über die „Doppel-Lösung“.
Bahn frei für Bolzplatz
Er freut sich zu Recht, denn der Wunsch der Jugendlichen nach einem Treffpunkt
in Finkenkrug wurde fast 20 Jahre lang diskutiert, ohne dass was geschah. Nun
soll als nächstes ein Bolzplatz das Projekt abrunden. Der Turbo-Bürgermeister macht hier wieder mal seinem Namen alle Ehre: „Das Einverständnis der Bahn haben wir bereits, das Grundstück ist gekauft, es kann also bald losgehen.“ Wer weiß, wie schwierig Verhandlungen mit der Bahn sind, die generell erst mal „Nein“ sagt und Anfragen bevorzugt in Richtung Abstellgleis leitet, weiß, dass Müller ein kleines „Wunder“ vollbracht hat.
Decken im freien Fall
Andere „Wunder“ ereigneten sich in der neuen Turnhalle der Lessingschule in Finkenkrug und kurz
darauf in der Kita Wirbelwind in Falkensee. In beiden Häusern gab es Probleme mit herabfallenden Teilen von der Decke: „Zum Glück wurde niemand verletzt“, ist der Bürgermeister froh, Glück im Unglück gehabt zu haben. „In der Turnhalle löste sich ein Deckenelement und fiel herab, während darin trainiert wurde.“
In der Kita Wirbelwind
stürzten Teile der Decke in den Waschräumen und im Flur herab. „Wir mussten sie schließen und die Kinder vorübergehend in anderen Kitas unterbringen. Für die Sanierung konnten wir Mittel aus dem Konjunkturprogramm einsetzen und
waren damit die erste Stadt in Brandenburg, die das Programm in Anspruch nahm“, berichtet Heiko Müller. Nun toben die Kinder wieder wie gewohnt. „Als nächstes sollen Dach und Fassade erneuert werden und eine Wärmedämmung angebracht werden“, nennt Müller weitere Pläne.
Einweihung im Express-Tempo
Heiko Müller ist immer nett und zuvorkommend, doch Verzögerungen kann er partout nicht leiden. Als die Modernisierung der Rosenstraße einige Tage früher als geplant abgeschlossen war, verordnete das Stadtoberhaupt kurzerhand eine improvisierte „Einweihung“.
Er zeigt gerne auf das bereits umzäunte Feld gegenüber dem Fußballplatz an der Rosenstraße: „Hier entsteht unser neues Sportzentrum für Fußball und Leichtathletik. Um das neue Spielfeld werden sechs 400-Meter Bahnen
laufen. Wir werden für alle Leichtathletik-Disziplinen wettkampfgerechte Möglichkeiten haben, auch für seltenere Sportarten wie Stabhochsprung. Im hinteren Bereich wird es drei
Kunstrasen-Trainingsfelder für Fußball geben.“ Dieses Projekt war ebenfalls länger in der Diskussion, nun sorgt Heiko Müller mit seiner Verwaltung dafür, dass es pfeilschnell umgesetzt wird.
Zentrum kommt voran
Eines seiner Lieblingskinder ist die Zentrumsentwicklung um den Bahnhof
Falkensee. Das neue Familien- und Gesundheitszentrum wurde wie von ihm angekündigt, als erfolgreiches Private-Partnership-Projekt pünktlich eröffnet. Die Bahnsteige sollen nun wirklich überdacht werden, „es geht nun nur noch um rechtliche Fragen, die zwischen der Bahn und uns gelöst werden müssen“, so Müller. Der neue Kreisverkehr hat bereits die Anbindungen für den projektierten Busbahnhof erhalten. Das Postgebäude in der Poststraße ist ins städtische Eigentum übergegangen und wird Bürgeramt werden. Neue Wege erlauben, dass man vom Bahnhof vorbei an der
Europaschule und weiter durch den Gutspark auf kurzem Weg zur Falkenhagener
Straße und damit zum Rathaus kommt.
Die bisher immer überlastete Bahnhofstraße lässt sich mittlerweile im Angerbereich halbwegs staufrei befahren, dank
verbreiterter Kreuzungen und optimierter Verkehrsführung. Ein kleiner Ampelstop an der Kreuzung zur Falkenhagener Straße ist ohnehin kein Unglück mehr, hat man hier doch einen schönen neuen Blick auf den Dorfteich, der gerade Rundwege bekommt und dabei ist, zu
einer vorzeigbaren Erholungsoase zu werden.
Rekord-Investitionen
Die neue Lust am Geldausgeben, die das Konjunkturprogramm der Bundesregierung
stimulieren will, kommt Falkensee gerade recht. Mit 21,5 Millionen Euro, davon
drei Millionen aus den staatlichen Zusatzprogrammen, investiert Falkensee im
Jahre 2009 soviel in seine Zukunft wie noch nie. Allerdings, im Gegensatz zum
Bundeshaushalt wird der Etat des neuen städtischen „Finanzministers“ Ralf Haase ohne Rekordverschuldung auskommen.
Stühle-Rücken im Rathaus
Trotz turboschneller Umsetzung der Rekord-Investitionen werden im Rathaus nicht
mehr Mitarbeiter eingesetzt. Stattdessen krempelte Heiko Müller seine Verwaltung grundlegend um. Dr. Harald Sempf, der ihm zu
Landtagszeiten als Referent im Wirtschaftsausschuss zur Seite stand, ist nun
zusätzlich Dezernent für innere Verwaltung.
Der CDU-Politiker Thomas Zylla, der wie Heiko Müller aus dem grünen Ortsteil Finkenkrug stammt und dort Nachbar des Rathaus-Chefs ist, stieg vom
Leiter des Grünflächenamts zum „Herr“ über Bürgeramt, Ordnungs- und Schulverwaltung auf. Noch wichtiger: Er ist als „1. Beigeordneter“ offizieller Stellvertreter von Heiko Müller und damit ein Garant für die erwünschte reibungslose Zusammenarbeit von SPD und CDU zum Wohle der schnellen
Stadtentwicklung.
Rathaus des Lächelns
Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung scheinen sich an den Wirbelwind an der
Spitze gerne gewöhnt zu haben: Man trifft auf offene Türen im und zum Gebäude und zuvorkommende lächelnde Verwaltungsleute, die offenbar viel von der immer guten Laune ihres
Chefs abbekommen haben.
Offenbar ist Falkensee also dabei, zur „Stadt des Lächelns“ zu werden – selbstverständlich, im Sauseschritt!
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