Stand Juni 2011
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Der gute Ton für den Film
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Der Ton macht die Musik – das gilt besonders für den Film, vor allem, seit die Stummfilm-Ära vorbei ist.
Heute geht es dabei um mehr als Musik. Der Film ist ja nur selten räumlich zu erleben. Deshalb sorgt der Ton dafür, dass man das Gefühl hat, exakt zu erleben, wenn jemand von links nach rechts oder von vorne nach
hinten geht.
Aus Liebe nach Falkensee
In Falkensee wird derartiger Ton gemacht. Hierhin hat es Gunther Lebbe
verschlagen, aus Liebe: „Meine Freundin wollte im Grünen und nicht in Berlin wohnen. Da meine Schwester bereits in Falkensee lebte,
wusste ich wie schön es hier ist.“ Nun ist die Freundin weg, aber Lebbe lebt weiterhin gerne hier – selbst wenn die Mobilität manchmal etwas eingeschränkt ist: „Ich habe ein älteres Auto, das nicht in die
Berliner Umweltzone darf. Deshalb bin ich auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen.“ Da erweist sich als Glück, dass Falkensee den gewünschten S-Bahn-Anschluss nicht zurückbekam, denn im Gegensatz zur S-Bahn ist die Regional-Bahn oft pünktlich.
Per Bahn zum Film
Gunther Lebbe stammt aus Bad Harzburg bei Goslar. Seine Technik-Begeisterung
setzte er als Flugzeugelektroniker bei der Bundeswehr im Friesland um. Anschließend absolvierte er ein Studium, um seinem Traumberuf aus
Jugendzeiten, Tontechniker beim Film, nahe zu kommen. In nur fünf Jahren konnte sich der mittlerweile 36-jährige Tonmeister tatsächlich fest in der Berliner Film-Szene etablieren. Der Weg ging von der Tonassistenz bei den Kurzfilmen „Berlin-Kabul“ und „Edgar“ bis zu „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“. An die hundert Filme haben mittlerweile von Gunther Lebbe den interessanten Ton erhalten, durch den die Bilder erst ihre volle Wirkung erzielen können.
Preisgekrönt
Besonders stolz ist der Falkenseer dabei auf „Manolo“, der 2010 in Hamburg mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet wurde. Der
2011 entstandene Film „Sprich mit“ beschäftigt sich mit der Intergrationsproblematik in Berlin. „Damit erhielten wir den Hauptstadtpreis“, strahlt Gunther Lebbe. Nun ist er gerade an seinem ersten Kinofilm: „Arbeitstitel ist ‚Hotel Desirée‘. Produzent ist ‚Von Fiessbach-Film‘ in Berlin“.
Mit Molton zum Ton
Wie kommt der Film nun eigentlich zu seinem Ton? „Am besten ist es, wenn man gleich beim Drehen die Dialoge und Geräusche aufnehmen kann. Deshalb sehe ich mir immer die vorgesehenen Orte vor
Drehbeginn an. Oftmals kann man mit einfachen Mitteln viel erreichen. So haben
wir in großen Hallen fast immer das Problem mit dem Hall, den man mit Moltonstoff vermeiden
kann“, verrät er einen seiner „Tricks“.
Ton im Kopf
Wenn Gunther Lebbe mit dem Sounddesign für einen Film beauftragt wird, studiert er erst mal das Drehbuch. „An einem Langfilm sitze ich schon ein paar Wochen, bis ich mein Konzept fertig
habe“, berichtet er. Oft hilft das eigene Tonstudio im Obergeschoss. Hier werden außerdem manche Band-Aufnahmen gemixt, denn Tonmann Gunther Lebbe ist begeisterter
Rocker und gerade dabei, eine neue Band zusammenzustellen.
Schließlich brachte ihn seine Gitarre zum Traumberuf: „Als Jugendlicher hatte ich ebenfalls eine Band. Natürlich machten wir viele Aufnahmen, allerdings mit ganz einfacher
Amateur-Technik. Nachher hörte wir das an und fragten uns, weshalb es bei uns so schlecht klingt und bei
anderen klasse. Ich wollte das genau wissen und kam zu meinem Traumberuf!“
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