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Museum verbindet gestern und heute
Stand Juni 2013
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Dieser Falkenseer tat keiner Fliege was
zu Leide und war dennoch der
bekannteste Bösewicht der DDR, der
über lange Jahre sein Unwesen trieb.  
Dabei wurde er unzählige Male verhaftet,
erschossen und anderweitig ums Leben
gebracht – und schaffte immer wieder
einen Neuanfang. Der Falkenseer Hannjo
Hasse gehörte zum festen Schaupieler-
Ensemble der DEFA und galt als der Film-
Bösewicht. Er sammelte Bühnenerfahrung
am Hans-Otto-Theater, an der Berliner
Volksbühne, wo er mit Arnim Mueller-
Stahl auftrat und am Deutschen Theater,
bevor er zum Film kam.  
Film und Fernsehen
Dort begann er 1951 seine
Leinwandkarriere in „Der Untertan“ von
Wolfgang Staudte. In „Der Fall Gleiwitz“
verkörperte er den fanatischen Nazi Alfred
Naujocks, der den fingierten Überfall auf
den Radiosender organisierte. Hasse war
fast jedes Jahr in ein bis zwei Spielfilmen
der DEFA zu sehen und ist vielen aus
Fernsehserien wie „Polizeiruf 110“
bekannt. Daneben war er die deutsche
Stimme von bekannten Schauspielern wie
Philippe Noiret und Yves Montand, die er
synchronisierte. Der Falkenseer war
außerdem mit dabei, als Gojko Mitić 1966
mit dem Film „Die Söhne der großen
Bärin“ seine Karriere als „Chefindianer der
DDR“ und „Ost-Winnetou“ begründete,
die er dann in vielen weiteren Filmen
dieses Genres festigte.
Kultfilm im Museum  
Mit dem Kultfilm, in dem der 1983 in
Falkensee verstorbene Hannjo Hasse in der
Rolle des Pitt zu sehen ist, setzt das
„Museum Falkensee“ seine Reihe mit
Falkensee als Kunstort fort. „Im ersten Jahr
verwiesen wir auf Falkensee als Ort der
Filmhandlung. Letztes Jahr hatten wir den
Film ‚Beschreibung eines Sommer‘ mit
Manfred Krug, der auf einem Buch des
Falkenseer Autors Karl-Heinz Jakobs
basierte. Nun setzen wir den Reigen mit
Hannjo Hasse als Schauspieler aus
Falkensee fort“, beschreibt Museum-
Chefin Gabriele Helbig. Der Film wird
bei der „3. Open-Air-Kino-Sommernacht“
am 24. August um 21 Uhr auf der
Festwiese im Gutspark zu sehen sein.

Wissen fürs Havelland
Ihr Mitarbeiter Bert Krüger hat nun eine
neue Zusatzaufgabe: Als Museums-
Pädagoge ist er im Havelland unterwegs,
um in Schulen, gestärkt durch das im
Museum Falkensee angesammelte Wissen,
den Jugendlichen Einblick in die jüngste
Vergangenheit zu vermitteln. Der
Potsdamer, der die DDR selbst noch als
Kind erlebte, wird in diesem
Zusammenhang die DDR-Geschichte
anhand typischer Merkmale in den
einzelnen Orten aufgreifen. „Da geht es
beispielsweise um die Funktion der
Plattenbauten, deren Voll-Komfort-
Wohnungen damals heiß begehrt waren
und die heute teilweise abgerissen werden
oder um die Frage, warum der Spott
herumging, dass man Nauen am Bahnhof
‚riechen’ konnte, weil die
Seifenproduktion und
Zuckerrübenverarbeitung für ein spezielles
‚Aroma‘ sorgten“, gibt der Falkenseer-
Museums-Lehrer Einblick in die neuen
Aufgaben. Allerdings setzt er bei den
Projekttagen auf „moderne“ Methoden und
lässt den Rohrstock brav im hintersten
Regal des Museum-Archivs.
Infos: Museum Galerie Falkensee
Falkenhagener Straße 77 
14612 Falkensee
Tel. 03322/22288
www.museum-galerie-falkensee.de 

Öffnungszeiten:
Di., Mi. 10-16 Uhr
Do., Sa., So. 14-18 Uhr
Mo., Fr. feiertags geschlossen
Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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