Stand Juli 2012
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Zielsicher über hohe Hürden
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Während Amor auf kleine Pfeile setzt, geht eine junge Hohen Neuendorferin mit
richtigen Speeren ans Werk. So ein Glück, dass beide unterschiedliche Ziele haben!
Amor bringt mit seinen Pfeilen bekanntlich Herzen zusammen. Die Wurfgeschosse von Anne Seppelt zeigen frechen Jungs, dass Leichtathletik viel mehr sein kann
als im Kreis zu rennen !
Die 21-jährige Hohen Neuendorferin gehört zu den sehr wenigen Frauen, die in ganz unterschiedlichen Disziplinen
brillieren: Sie glänzt über 800 Meter im Lauf, nimmt hohe Hürden, als würden sie gar nicht im Weg stehen, schleudert Diskusscheiben und Speere in
Weiten, die manchem männlichen Kollegen kaum vorstellbar erscheinen.
Disziplin und Leidenschaft
Und ganz nebenbei versucht sie in acht- bis neunjährigen Jungs die Leidenschaft für einen Sport zu erwecken, der gerade in diesem Alter sich der starken
Konkurrenz gegen Fußball erwehren muss. „Das Schwierigste beim Training ist oft, den Kindern Disziplin bei zu bringen,
denn das lernen sie oftmals weder im Elternhaus noch in der Schule“, beschreibt die Trainerin, die selbst gerade dem Jugendlichen-Alter entwachsen
ist, ihre Erfahrungen.
Ihre „Schützlinge“ sind Mitglieder im SV Electronic Hohen Neuendorf, einer der Kaderschmieden des
deutschen Sports. Hier begann beispielsweise die Karriere von Carlo Paech, der
heute im Stabhochsprung internationale Erfolge feiern kann.
Mit elf Landesmeister
Anne Seppelt war schon nahe daran, ebenfalls ein Star des Vereins zu werden. Als
sie mit ihren Eltern von Berlin ins Eigenheim im grünen Hohen Neuendorf zog, erkannte man in der heute sportbetonten Waldgrundschule
schnell das Talent des kleinen Mädchens. Sie wurde zum SV Electronic weitergereicht und dort gezielt gefördert. „Mit elf Jahren wurde ich Landesmeisterin im Hürdenlauf“, erinnert sie sich zurück. „Doch ich spürte, dass meine Talente vielseitiger waren.“
Heute ist Anne Seppelt in vielen Disziplinen erfolgreich, hat sich aber frühzeitig gegen die Karriere als Profi-Sportlerin entschieden und dem Ruf auf die
Sportschule in Potsdam eine Abfuhr erteilt. Dennoch ist Sport für sie „das größte Hobby“. Sie geht viermal in der Woche zum Training und misst sich unter den Fittichen
von Lothar Koch mit den Leistungsträgern des Vereins.
Freche Jungs im Griff
Dennoch nimmt sie sich die Zeit, die frechen Jungs auf Trab zu bringen. Die
tanzen bei aller Anstrengung sichtbar gerne nach ihrer Pfeife, denn Anne
Seppelt weiß als angehende Lehrerin, wie man motivieren kann: „Nur wer brav mitmacht, darf nachher bei den Ballspielen dabeisein, auf die alle
immer sehnsüchtig warten“, nennt sie ihr Erfolgsgeheimnis.
Soviel Engagement spricht sich herum. Bürgermeister Klaus-Dieter Hartung zeichnete Anne Seppelt zusammen mit anderen
Engagierten als „verdiente junge Ehrenamtliche“ aus. Hier nimmt Anne Seppelt übrigens schon wieder eine Sonderstellung ein, denn unter den jungen Trainern ist
sie so ziemlich die einzige, die ein halbes Jahr später immer noch aktiv ist. So kümmerte sich Tom Hirche sehr engagiert um die kleinen Tischtennis-Spieler und hat
den Mini Johannes Epding als besten Brandenburger bis ins Bundesfinale
gebracht. Das Engagement dauerte nur zwei Jahre, heute wird er im Verein kaum
mehr gesehen. Ähnlich ist es mit Patricia Eder, die als Nachwuchstrainerin beim SV Grün-Weiß Bergfelde Mädchen für das runde Leder begeisterte. Mittlerweile studiert sie, sitzt in Neukölln und möchte nicht mal die Erfahrungen ihres „Ehrenamts“ für das sie ausgezeichnet wurde, weitergeben.
Amors Pfeile für Speerwerferin
Anne Seppelt hingegen bleibt Hohen Neuendorf, ihrem Sport und den frechen Jungs
konsequent treu. Während sie fürs Foto aus dem elterlichen Garten gerade noch einen schmucken Speer
herauskramt, war Amor längst zugange. Seine Pfeile brachten sie mit Sportsfreund und Trainerkollegen Max
Schumacher zusammen. Bei so gleichen Interessen ist es nicht so belastend wenn
die Freizeit gering ist: „Man sieht sich beim Training und wenn es geht am Wochenende“, plaudert Anne Seppelt aus ihrem Sportler-Leben.
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