Stand November 2009
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Bühne frei mit Kult Raum
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Um Erfolgsmusicals wie „Cats“ oder „Les Miserables“ zu sehen, reisen die Fans quer durch die Bundesrepublik und geben viel Geld für Karten und oftmals Übernachtung aus. Die Bewohner der Künstlergemeinde Kleinmachnow können sich bequem zurücklehnen, denn ein Musical-Star aus den eigenen Reihen sorgt dafür, dass man die flotten Melodien und noch viel mehr gleich um die Ecke erleben
kann.
Christiane Heinke ist eine besonders vielfältige Künstlerin. Sie ist gelernte Opernsängerin, machte mit Bach-Oratorien auf sich aufmerksam und ist heute ein
beliebter Star bei Musical-Aufführungen.
Ob „Theater des Westens“ oder Neuköllner Oper, ob Stella Musical Production in Stuttgart oder Burgarena
Finkenstein im österreichischen Kärnten, ob Theater am Potsdamer Platz oder Tipi am Bundeskanzleramt, die
Kleinmachnowerin ist vielfach gefragt.
Von Abba zu Bach
So unterschiedliche Inszenierungen wie „Abba in Sinfonie“, das Hildegard Knef Musical „Der geschenkte Gaul“, die „Hänsel und Gretel Revue“ im Friedrichstadtpalast oder die Richard Strauss Oper „Ariadne auf Naxos“ in der „Kammeroper Schloss Rheinsberg“, gehören zum Repertoire der hübschen und vielseitigen Kleinmachnowerin. Ihr erster Erfolg war 1994 der Preis
als beste Berlinerin beim Bundeswettbewerb Gesang. Anschließend überzeugte sie als drittbeste Interpretin von ganz Deutschland.
Sie liebt Bach-Kantaten und Oper-Arien ebenso wie Musical-Songs.
Erfreulicherweise ist sie immer öfter in Kleinmachnow zu erleben. Dort nimmt sie als
Freizeit-SPD-Kommunalpolitikerin außerdem gerne Einfluss auf die Geschicke der Gemeinde. Am liebsten würde sie eine alte Spielstätte, die den Kleinmachnower über lange Jahrzehnte ans Herz gewachsen ist, wieder mit flotten Rhythmen zusätzlich zum Filmprogramm beleben: die Kammerspiele.
Klappstuhl gesucht
Erst mal aber hat die ungewöhnliche Künstlerin einen Verein mit mittlerweile immerhin 24 Mitgliedern ins
Leben gerufen. „Kult Raum“ will dafür sorgen, dass man zu hochkarätigen Veranstaltungen nicht erst nach Berlin oder Potsdam fahren muss. Der
im Frühjahr 2009 aus der Taufe gehobene Verein hat in einem Haus der gemeindeeigenen
Wohnungsgesellschaft im Kapuzinerweg 16 einen ersten Veranstaltungsort
gefunden. Dort ist nun zweimal im Monat eine Menge los. So werden Kleinkunst,
Lieder, Chansons, Kabarett, Cross-Over und Musical-Melodien geboten. „Das größte Problem am
Anfang war die Bestuhlung. Wir haben deshalb Preisnachlass für jeden, der seinen Klappstuhl mitbringt, angeboten“, schmunzelt Mit-Organisatorin Cornelia von Hammerstein. Die gelernte Juristin
weiß als zeitweise Mitarbeiterin der Berliner Sing-Akademie, wie schwierig Künstler oft unter die Haube zu bringen sind.
Jazz aus dem Ministerium
Kleinmachno
ws neuer Kulturtreff bietet bis zu 90 Personen Platz. „Bisher waren wir immer gut besucht“, strahlt Kult Raum-Initiatorin Christiane Heinke. „Wir freuen uns über Auftritte von Künstlern aus der Gemeinde. Ursprünglich habe ich im Bekanntenkreis am Theater für uns geworben. Mittlerweile melden sich schon viele Künstler von selbst, die Lust haben, bei uns in Erscheinung zu treten.“
Ein Höhepunkt des Programms wird im Winter 2009 die Jazzband des Auswärtigen Amts sein: „Viele der Mitglieder wohnen ja bei uns in Kleinmachnow!“
Bei aller Freude über den Erfolg des Experiments belasten die schöne Opern-Diva und Musical-Sängerin manche Sorgen: „Auf Dauer ist der bisherige Veranstaltungsort sicher nicht zu halten. Es wäre ideal, wenn die Kammerspiele wieder dafür gewonnen werden könnten.“ Ihre hübschen Fühler hat Christiane Heinke deshalb schon mal ausgestreckt – wer könnte so einer charmanten Cat auf Dauer standhalten?
Infos
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