Stand Oktober 2010
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Wiege für Fußball-Stars?
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Kleinmachnow ist auf dem besten Weg, zur Wiege angehender Fußballstars zu werden. Dafür sorgen ein früherer Olympia-Kicker und dessen Sohn, der hauptberuflich hübsche Mädchenbeine in Schwung bringt.
Horst Weigang war Nationaltorhüter der DDR und errang mit dem damaligen Team bei den Olympischen Spielen 1964
in Tokio die Bronzemedaille. Er war der erste Torwart, der in der DDR Fußballer des Jahres wurde. „Ich trug über zehn Jahre ein und denselben schwarzen Pullover zwischen den Pfosten, das
hat mir Glück gebracht. Das war immer mal wieder nötig, schließlich haben wir damals die Bälle noch mit den bloßen Händen gehalten“, erinnert er sich.
Mädchen im Griff
Soviel Fußball-Begeisterung geht schnell auf den Nachwuchs über. Sohn Sven
Weigang ist Diplom-Sportlehrer und erfahrener DFB-Trainer mit A-Lizenz. Er ist hauptberuflich dafür zuständig, dass die hübschen Beine der Nachwuchsmädchen des Weltklasse-Vereins Turbine Potsdam Erfolg um Erfolg erzielen können. Denn Weigang ist bei den Pionieren des Frauenfußballs fürs Training der U17-Juniorinnen zuständig.
Dafür braucht es gute Nerven. Die hat der Kleinmachnower als aktiver Fußballer, der es bis in die 2. Bundesliga schaffte. Und viel Fingerspitzengefühl: „Zickenkriege sind nie ganz zu vermeiden. Aber die Mädchen wissen, dass es um die Mannschaft als ganzes geht.“
Auf dem Weg nach oben
Besonders stolz ist er auf Anna Felicitas Sarholz, die von ihm trainiert wurde. Noch vor kurzem spielte sie
in seinem Nachwuchsteam, jetzt ist sie beim mehrfachen deutschen Frauenfußball-Meister Turbine Potsdam im Tor und schaffte mit ihren Kameradinnen, was den
berühmten Herren des
1. FC Bayern München 2010 versagt bliebt: Die Turbine-Frauen wurden Champions-League-Sieger, also die beste Frauenfußballmannschaft Europas.
Und das nach einem Elfmeter-Krimi, der selbst hartgesottene Fußball-Kenner zum Zittern brachte. Die damals noch 17 Jahre alte Torhüterin Anna
Felicitas Sarholz behielt im Elfmeterschießen die Nerven und konnte anschließend mit ihrer Mannschaft jubeln. Ex-Torhüter Sven Weigang hat sich über dieses Meisterstück seiner Schülerin wohl mit am meisten gefreut.
Besser als die Bayern
Beim U17-Länderpokal des DFB am Tag der Deutschen Einheit 2010 besiegten
Brandenburgs Fußballmädchen unter Trainer Sven Weigang die Bayernauswahl.
In der Landesauswahl waren nur Mädchen, die der Kleinmachnower zuhause beim 1. FFC Turbine Potsdam unter seinen
Fittichen hat.
Fußball für Kleinmachnow
Sven Weigang fühlt sich als Kleinmachnower besonders seiner Heimatgemeinde verbunden. So gründete er vor zehn Jahren seine „Fußballschule“, in der er Kinder im Alter von vier bis 14 Jahre im gezielten und persönlichen Unterricht auf spannende Duelle auf dem Rasen vorbereitet.
Erfolgreichster Jung-Fußballstar aus Kleinmachnow ist Timm Hocke. „Er hat es bis in die Junioren-Bundesliga geschafft“, so Trainer Weigang.
Dribbeln für GZSZ
Selbst das Fernsehen hat schon bei Sven Weigang und seiner Fußballschule angeklopft.
So hat er dem RTL-Serienstar Jörn Schlönvoigt, der bei „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ den Mädchenschwarm Philip Höfer spielt, „das Dribbeln beigebracht.
Ob Schlönvoigt nun das Zeug für eine neue Karriere als Fußballer hat? „Dazu muss man viel früher anfangen“, sind sich Vater Horst Weigang und Sohn Sven Weigang einig. „Aber die Mädchen sehen ihn ja ohnehin lieber als Fernseh-Star!“, weiß der erfahrene Mädchen-Trainer von Turbine Potsdam.
Übrigens ist bei Familie Weigang noch eine andere Sportart zu Hause: Sven Weigangs Schwester Birte Weigang gewann 1988 bei Olympia in Seoul Gold in der Lagenstaffel der Schwimmer über 100 Meter.
Infos:
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