Stand Oktober 2011
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Von Heintje zu Sex and the City
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Die amerikanische Kult-Serie „Sex and the City“ hat ein Millionen-Publikum. Wer sich für Sarah Jessica Parker begeistert, hört – eine Kleinmachnowerin!
Von ihrer modern eingerichteten Wohnung aus hat Irina von Bentheim das Treiben auf dem Teltowkanal bestens im Blick. Hier genießt sie Ruhe und Entspannung, wenn sie mal dazu kommt. Denn die gebürtige Berlinerin ist mit der Medienwelt verknüpft, wie kaum jemand sonst.
Die Fernsehzuschauer von heute kennen sie als die deutsche Stimme von Sarah
Jessica Parker, die in „Sex and the City“ die Titelheldin Carrie Bradshaw spielt.
Kinderstar
Die Kinobesucher von gestern kennen sie aus den späten Filmen von Kult-Stars wie Heinz Rühmann und Komiker-Legende Heinz Erhardt. Sie spielte an der Seite von Peter
Alexander und Heintje. Zu den damaligen Filmen gehört „Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft“, „Heintje mein bester Freund“, „Das kann doch unsren Willi nicht erschüttern“, oder „Wir hau‘n den Hauswirt in die Pfanne“. Sogar im Tatort war sie zu sehen. Das war als Teeny, 1979 in der Folge „Gefährliche Träume“.
Vater war Fernsehpionier
Ihre eigenen Träume waren alles andere als gefährlich. Die Berlinerin wurde 1962 als Tochter der Journalisten Ursula und
Alexander von Bentheim geboren. Aufgewachsen ist sie in Charlottenburg.
Ihre Filmkarriere begann mit sechs Jahren. „Schuld daran war eine Freundin meiner Mutter. Sie hatte in der BZ einen Artikel
gelesen, dass ein Mädchen für einen Film gesucht wird. Dazu gab es eine Zeichnung, die Freundin fand, dass
diese mir absolut ähnlich sieht“, erinnert sich Irina von Bentheim zurück. Eine Karriere war geboren. Mit dazu beigetragen hat sicher der gute Ruf von
Vater Alexander von Bentheim. Er war erst Radioreporter. Als das Fernsehen
aufkam, war er „Mister Abendschau“, der die täglichen Nachrichten vortrug. Er berichtete 1962 vom misslungenen Fluchtversuch
von Peter Fechtner und war 1963 beim Besuch von John F. Kennedy in Berlin dabei, als dieser den historischen Satz „Ich bin ein Berliner“ im Rathaus Schöneberg sagte.
Schweres Gerät
Nach der Karriere als Kinderstar knüpfte Irina von Bentheim an diesen Weg ihres Vaters an. „Ich wollte unbedingt Kamerafrau werden“, berichtet sie. Also bewarb sie sich für ein Praktikum beim SFB. „Damals arbeitete man mit 16-Millimeter-Technik. Die erste Frage war, ob ich mir
zutraue, als Mädchen so schweres Gerät zu tragen.“ Sie traute es sich zu, doch die SFB-Macher wollten sich nicht Klüngelwirtschaft nachsagen lassen. „Ich hatte das Gefühl, das die mich nicht haben wollten, weil mein Vater eine Berühmtheit war.“
Rundfunk-Pionierin
So kam Irina von Bentheim zu Rias 2, als man dort begann, Rundfunkgeschichte zu
schreiben. Denn sozusagen über Nacht wandelte sich Rias 2 im September 1985 zum Jugendsender, der rund um
die Uhr sendete. Das Programm kam an, in West und Ost und wurde Modell für viele Sender im aufkommenden Privatrundfunk-Zeitalter. Irina von Bentheim war
von Anfang an mit dabei. „Wir leisteten Pionierarbeit“, erinnert sie sich zurück. Sie fühlte den Promis bei Reportagen auf den Zahn, erlebte mit, wie sich die Mauer öffnete, berichtete über lange Schlangen vor den Sex-Shops und was nach der Maueröffnung so alles mit dem Begrüßungsgeld passierte. Und sie fand heraus: „Ich traf Helmut Kohl beim Bundespresseball und war verblüfft, dass er richtig schlagfertig und humorvoll war, ganz anders, als er immer
dargestellt wurde.“
Sex im Radio
Aus dem flotten „rias2“ wurde der seichte Kommerzsender „rs2“. Irina von Bentheim nahm die Chance wahr, beim Deutschland-Radio Berlin einen Hörertalk zu moderieren. Bei Radio Brandenburg war sie für eine beliebte Morgensendung tätig. Seit 2001 ist sie bei „Sex and the City” zu hören. „Als ich zu dem Casting ging, wusste ich gar nicht, worum es überhaupt geht“, schmunzelt sie.
Sex interessiert sie, zumindest im Radio. So moderierte sie im rbb-Sender
radioeins das weibliche Erotik-Magazin „Sex nach 9“.
Sogar der Kirchensender
Radio Paradiso wollte seinen Hörer die Beschäftigung mit so einem wichtigen Thema nicht vorenthalten und engagierte Irina von
Bentheim 2008 für das Programm „Sex mit Seele“.
Paar mit Gebiss?
Irina von Bentheim ist Tochter eines Fernsehpioniers, schrieb selbst
Rundfunkgeschichte mit und ist nun schon wieder von einem ziemlich neuen Medium
fasziniert: Dem Internet. Dort möchte sie in Zukunft vermehrt ihr neues Genre, Hörbücher, verfügbar machen. Dazu gehört unter anderem die Reihe „Hörbar Weiblich.“
Zur ungewöhnlichen Multi-Media Erfahrung gehören Kolumnen für Zeitungen und Kabarett-Auftritte.
Aktuell ist sie regelmäßig mit Klaus-Peter Grap mit dem Sketchprogramm „Ein Paar mit (Ge)Biss“ im Kabarett „Die Stachelschweine“ im Europacenter im Herzen des alten Westberlin zu sehen. Nun darf man gespannt
sein, wann sie sich ihrer neuen Heimat Kleinmachnow öffentlich präsentiert!
Infos:
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