Stand November 2012
Hockey-Pokal ohne Training
Siegreich ohne Training, dieses ungewöhnliche Kunststück schafften die Hockey-Mädchen vom Weinberg-Gymnasium und schrieben damit ein wenig Sportgeschichte! Obwohl in der Schule gar kein Hockey gespielt wird, gewannen sie auf Anhieb das Landesfinale der Schulmannschaften und qualifizierten sich für den bundesweiten Ausscheid „Jugend trainiert für Olympia“, wo sie dann leider nicht aufs Siegertreppchen kamen.
Dennoch ist der brandenburgweite Erfolg etwas Besonderes, denn Hockey ist in Kleinmachnow noch Neuland. Selbst Sportlehrer Ralf Reddmann hat davon wenig Ahnung. „Ich bin ein Sport-Allrounder, spiele gerne Fußball, Basketball und Volleyball. Mit Hockey hatte ich bisher aber weniger zu tun. Am Weinberg-Gymnasium wird diese Sportart nicht angeboten. Als die Mädchen sich an mich mit der Idee einer Schulmannschaft wandten, wollte ich aber nicht nein sagen,“ erzählt er, wie es zu „seinem“ ungewöhnlichen Team kam.
Hockeyfieber am Weinberg-Gymnasium
Dass das Weinberg-Gymnasium nun unverhofft zu einer brandenburgischen Hockey-Wiege wurde, ist sehr stark den beiden Zwillingsschwestern Henrike Ullrich und Julia Ullrich zu verdanken.
Die haben die Faszination für diese olympische Sportart, die in Deutschland eher ein Schattendasein fristet, in die Wiege gelegt bekommen. Mutter Anja Ullrich ist begeisterte Spielerin. Oma Inge Hinrichs ist Berliner Hockey-Pionierin, die mit mittlerweile 74 Jahren immer noch gerne den Schläger schwingt.
Und Sophie Ullrich, die ältere Schwester von Henrike und Julia, hat sogar Bundesliga-Erfahrung im Hockey gesammelt! Sie war ebenfalls Schülerin am Weinberg-Gymnasium.
Weitere Mitglieder im landesweit erfolgreichen Team sind Ariana Bohlmann, Leonie Pervelz, Isabelle Tholen, Leonie Hartmann, Charlotte Guilarmain, Hannah Sauter, Jasmin Kemkes und Jule Wehner. Die Mädchen im Alter von 14 und 15 Jahren spielen in unterschiedlichen Berliner Vereinen. Gemeinsames Training als Schulmannschaft gibt es keines. Deshalb ist es umso beachtlicher, dass dieses Hockey-Team ohne jegliche Erfahrung im Zusammenspiel auf Anhieb so toll harmonierte, dass es sich gegen alle anderen Mannschaften aus Brandenburg durchsetzen konnte. Für einen Bundessieg reichte es verständlicherweise nicht, aber das kann ja noch werden!
Brandenburgs beste Hockey-Mädchen möchten den ungewöhnlichen Sport, der seine Wurzeln in England und dessen Übersee-Kolonien hat, nicht zum Beruf machen: „Im Gegensatz zu Fußball kann man mit Hockey keinen Lebensunterhalt bestreiten. Dazu ist das Interesse in Deutschland an diesem Sport leider zu gering“, so Mannschafts-Führerin Henrike Ullrich. Dabei ist Damen-Hockey ein optischer Genuss, und das seit langen Jahren: Gehörte es doch zu den ersten Sportarten, wo Frauen überhaupt aufs Spielfeld durften. So gab es bereits 1899 ein Turnier der Spielerinnen vom „Berliner Damen Hockey Club“. Entsprechend der damaligen Mode mussten sich die Spielerinnen mit knöchellangen Röcken herumschlagen. Mit der Zeit wurde die „Mode auf dem Spielfeld“ immer kürzer! Damit können die Mädchen heute weit mehr als tollen Sport zeigen, zur Freude vieler Zuschauer!
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Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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