Die Stadt Königs Wusterhausen und
ihre Ortsteile entwickeln sich an allen
Ecken und Enden. Rathaus, Kitas,
Bahnhofsvorplatz, überall sind
Bauarbeiten sichtbar. Urheber dieser
Projekte sind die Stadtverordneten.
Die Stadtverordnetenversammlung von
Königs Wusterhausen hat mit Heinz-Georg
Hanke einen sehr ungewöhnlichen
„Präsidenten“, denn der macht als „blinder
Politiker“ weit über KW hinaus von sich
reden. Dabei kam er in die Stadt mit der
berühmten Blindenschule, als er noch
verhältnismäßig gut sehen konnte.
Ungewöhnlich: Blinder DJ
Der 45-jährige SPD-Kommunalpolitiker
leitet die Stadtverordnetenversammlung
seit 2009. Heinz-Georg Hanke ist in Bonn
aufgewachsen und kam 1993 als Dozent an
die Landesfinanzschule in Königs
Wusterhausen. Dort hat er sich in eine
Schülerin aus der Abschlussklasse verliebt,
die aus der Stadt des Soldatenkönigs
stammt. Mittlerweile haben Antje Hanke
und Heinz-Georg Hanke drei
Kinder, die älteste Tochter ist 17 Jahre alt.
Aufgrund einer Erbkrankheit mit
Netzhautschädigung ist Hanke heute fast
blind, der Computer, von dem er sich
vorlesen lässt, ist neben dem markanten
Blindenstock sein „bester Freund“.
Hanke geht sehr offen und mit viel Humor
mit seinem Schicksal um. Zu den Hobbys
gehören Tanzen und eine rollende
Diskothek mit einer Bandbreite von Heavy
Metal bis zu Schlagern, die er zusammen
mit seiner Ehefrau Antje betreibt.
Solide Finanzen
Heinz-Georg Hanke engagiert sich mit
großer Freude für seine Stadt und stellt sich
bei den Kommunalwahlen 2014 wieder zur
Wahl.
Wie beurteilen Sie die ablaufende
Wahlperiode für die Entwicklung in
KW?
Heinz-Georg Hanke: „Als jemand, der
täglich mit Finanzfragen beschäftigt ist,
spielt für mich dieses Thema eine wichtige
Rolle. Durch solide Finanzpolitik schaffte
es die Stadt, Überschüsse zu
erwirtschaften. Das gab Platz für
Investitionen. So haben wir
in den letzten Jahren rund
30 Millionen Euro ausgeben
können. 2014 werden es 8,5 Millionen
sein. Dennoch wird die Pro-Kopf-
Verschuldung bis 2016 halbiert.
Der Rathausneubau wird bis März 2014
endlich fertig gestellt sein. Wir haben dann
einen einheitlichen Standort für die
Verwaltung. Nach der Fertigstellung von
Bushaltestellen und Park & Ride-Parkplatz
zeigt sich das Bahnhofsumfeld sehr
attraktiv. 2014 kommt noch der Tunnel
dazu, um alle Bahnsteige barrierefrei
miteinander zu verbinden. Allein dafür gibt
die Stadt einen Zuschuss von 1,6 Millionen
Euro.
2014 geht außerdem der Bürgertreff im
Fontanequartier in Betrieb, über den die
letzte Ausgabe von ‚Königs Wusterhausen
kompakt’ ausführlich berichtete.
Ein wichtiger Schwerpunkt in der Arbeit
der Stadtverordnetenversammlung waren
Kitas und Schulen. In der Kernstadt wurde
der Erweiterungsbau der ‚Erich-Kästner-
Grundschule’ übergeben. In Zeesen wird
das Gebäude für die Kita ‚Spatzennest‘ für
drei Millionen Euro neu gebaut. In
Zernsdorf erhielt die Schule ein
Multifunktionsgebäude mit Hort. In
Senzig ist der Erweiterungsbau für die Kita
mit einem Mehrzweckraum schon fast
fertig. In Kablow haben wir ebenfalls eine
komplett neue Kita eingeweiht. In
Wernsdorf wurde zudem vor drei Jahren
der Ausbau des Vereinsheims für den
Sportverein und als Treffpunkt für die
Bürger mit einer halben Million Euro
unterstützt. Überall in den Ortsteilen
werden Anliegerstraßen ausgebaut.
Die Ortsteile sind mit der Kernstadt Königs
Wusterhausen trotz anfänglicher Skepsis
gut zusammengewachsen, was sehr
erfreulich ist.
Da es eine hohe Nachfrage nach
Mietwohnungen gibt, baut die städtische
Wohnungsbaugesellschaft am Kirchsteig
neue Häuser. Erfreulich ist, dass die
Entwicklung am Funkerberg sichtbar voran
geht. Ab Dezember 2013 wird endlich die
Ortsumgehung bis nach Zeesen
durchgängig befahrbar sein.“
Was muss die nächste Stadtverordneten-
Versammlung angehen?
Heinz-Georg Hanke: „Wir müssen an der
soliden Haushaltspolitik einschließlich
Schuldenabbau und städtischen
Investitionen festhalten. Als nächstes wird
es um den geplanten Neubau der
Kita ‚Spielspaß‘ mit Platz für 200 Kinder
gehen. Die Feuerwehrhauptwache muss an
einem anderen Standort einen Neubau
bekommen. Ein weiterer Schwerpunkt
wird der Technologiepark auf dem
Funkerberg sein, der mit
Wildau entwickelt wird.“