„Teil der Wahl war, dass sich die Jugend
lichen zu Wünschen für ihren ‚Wahlkreis‘
äußerten. Dabei tauchte sehr häufig auf,
dass es in Oderin keinen Treff gibt. Gerade
Mädchen bemängelten dies. Nun ist das
Problem gelöst, wir erhalten einen
Jugendraum im Feuerwehrgebäude“,
schildert Martin Bellack, wie schnell
Wahlwünsche wahr werden können. Für
Bellack hat das „weitreichende“
Konsequenzen.
Geteilte Freude
Denn der Verantwortliche für den neuen
Jugendclub in den früheren Räumen der
Franz Fühmann Begegnungsstätte in
Märkisch Buchholz hat damit ein
zusätzliches Aufgabengebiet erhalten. „Da
ich mich nicht teilen kann, werden wir die
Öffnungszeiten im Jugendclub, der
momentan Montag bis Freitag von 14 Uhr
an geöffnet hat, reduzieren müssen.“ Was
die Mädchen in Oderin freut, müssen also
die Kids aus Märkisch Buchholz büßen.
Allerdings hält sich die Zahl der
Betroffenen in Grenzen. Denn der
Jugendclub hat nur „an die zehn
regelmäßige Besucher im Alter zwischen
zehn und 21 Jahren“, so Clubleiter Martin
Bellack.
Beliebter Ferienspaß
Für sie stehen Freizeitmöglichkeiten wie
Billard, Tischtennis und Playstation zur
Verfügung. Außerdem gibt es gemütliche
Ecken zum Quatschen. „Besonders beliebt
ist das Ferienprogramm. Da fahren wir
beispielsweise in den Heidepark nach
Soltau, machen mehrtägige Kanufahrten
oder Ausflüge zum Klettern. Durch
Zuschüsse vom Landkreis und vom Amt
können wir die Beiträge für die
Jugendlichen niedrig halten“, berichtet
Bellack weiter.
Mädchen unter sich
Mädchen spielen in Märkisch Buchholz
eine große Rolle. Für sie hat Susanne
Patock eine eigene Gruppe ins Leben
gerufen. „Sie hat das initiiert, als sie
Praktikantin bei uns war und führt es nun
in der Freizeit weiter.“ In diesem Rahmen
trifft sich ein Dutzend Girls, um zusammen
Ausflüge mit Übernachtung zu machen
oder gemeinsam ins Kino zu gehen. „Dann
sehen sie sich Liebesfilme oder anderes an,
was Mädchen besonders interessiert“, hat
Martin Bellack in Erfahrung gebracht. Als
alleinerziehender Vater einer 13-jährigen
Tochter hat der 35-Jährige dafür viel
Verständnis.
Seltene Busse?
Er ist überzeugt davon, dass sich der
Nachwuchs im Schenkenländchen
durchaus wohl fühlen kann: „Sie haben
natürlich Teeny-Probleme, wie wir sie alle
hatten. Gut ist, dass es hier ein sehr
ausgeprägtes Vereinsleben mit vielfältigen
Möglichkeiten gibt. Am meisten
bemängeln die Jugendlichen, dass die
Busse zu selten fahren. Aber das hängt
natürlich mit der Bevölkerungsdichte
zusammen, kürzere Takte wären wohl
kaum wirtschaftlich“, vermutet Martin
Bellack. Ob sich dennoch was daran
ändern könnte?
Die Jugendwahlen U18 haben ja schon mal
einen ersten Eindruck von Jugendpower
erkennen lassen. Wer weiß, was dann im
Zuge der Kommunalwahlen im Mai 2014
passieren könnte, wo ja erstmals schon die
16-Jährigen ihre Stimme abgeben dürfen!
Infos: Tel. 01 51/57 13 93 50
Mädchen-Power auf dem Vormarsch |
Stand Oktober 2013