|
|
Ob Grüne Woche, BraLa oder große internationale Turniere – wenn es um Pferde geht, dann klingelt oft im Havelland das Telefon.
Gefragt ist dann Dr. Johannes Kördel aus Nauen. Der Fachtierarzt für Pferde gilt als der Pferdefachmann in Deutschland. Wie kommt es dazu? Schließlich ist ein Pferd doch auch nur ein Tier, und Tierärzte gibt es viele.
„Ich bin seit frühester Kindheit mit Pferden aufgewachsen. Mein Vater war Direktor eines Guts in Markee. Dadurch war ich von frühesten Kindesbeinen an mit diesen Tieren in Kontakt“, berichtet Dr. Kördel. Mit sieben begann er seine Reitausbildung, bald schon brillierte er bei Turnieren. „Für mich waren alle Disziplinen interessant. Dressur. Springen und Vielseitigkeitsprüfungen fand ich gleichermaßen spannend.” Allerdings galt es sich zu entscheiden: Studium oder Sportlerkarriere? Kördel entschied sich für den Tierarztberuf. Doch sein „siebter Sinn für Pferde“ und die Erfahrung im Pferdesport führten dazu, dass der Nauener bereits als 25-Jähriger Preisrichter bei Turnieren wurde. Mittlerweile sind es die Highlights des Pferdesports, in denen Dr. Johannes Kördel für die Wertungen und damit erhebliche Preisgelder mit zuständig ist.
Die steigende Beliebtheit des Pferdesports seit der Wende sieht Dr. Kördel mit sehr gemischten Gefühlen: „Viele sparen sich mühevoll das Geld zusammen, kaufen sich dann irgendein Pferd und wundern sich, dass das dann schnell mit Beschwerden zu tun hat. Die meisten haben aber einfach zu wenig Zeit für das Tier oder können es nicht entsprechend halten. Man muss wissen, Pferde sind Herdentiere, die viel Bewegung brauchen. Die meisten werden aber bestenfalls eine Stunde am Tag geritten. Dann werden sie in diesem Zeitraum von Null auf Hundert gebracht, und das ist natürlich grundfalsch!“
Als „Pferdeflüsterer“ möchte sich Dr. Kördel nicht gerne bezeichnen lassen: „Natürlich ist es gut, wenn man sich mit der Psychologie der Pferde beschäftigt. Aber das ist nur ein Teilaspekt, mit dem es im Umgang mit den Tieren nicht getan ist. Ich warne vor allem vor der Vermenschlichung der Tiere. Der Besitzer muss für das Tier klar als ‘Alphatier‘, als derjenige, der führt, erkennbar sein!“
Infos Tel. 03321/450971
|
|
|
|
