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Mit fünf Jahre bereits Zweitklässler – im Havelland ist das kein Problem!
„Dazu muss man kein Wunderkind sein. Kinder lernen spielend, auch lesen, schreiben und rechnen. Wer das früher kann, der sollte durch starre Normen nicht ausgebremst werden“, so Edith Hechtfisch. Die 55-Jährige ist seit Gründung im August 2002 Leiterin der neuen „Kreativgrundschule“ in Nauen. „Wir verwirklichen die Pädagogik, die von Professor Hans-Georg Mehlhorn in Leipzig entwickelt wurde“, beschreibt die langjährige berliner Pädagogin die Idee ihrer Schule. „Mehlhorn fand heraus, dass bei herausragenden Personen wie etwa Albert Einstein immer eine musische Begabung mit dabei war.
Bekanntlicherweise ist eine Gehirnhälfte für die musische Ader und die andere fürs logische Denken zuständig. Also schlussfolgerte Professor Mehlhorn, dass es für die Entwicklung von Kindern optimal wäre, beide Gehirnhälften gleichzeitig zu entwickeln.“
Deshalb gibt es in der Kreativitätsgrundschule neben dem „normalen“ gesetzlich vorgeschriebenen Lehrplan so unterschiedliche Fächer wie Schach, Computer, Kreatives Schreiben und Erzählen, Darstellendes Spiel, Musik und Rhythmus, Instrumentenunterricht, Bildkünstlerisches Gestalten, Tanzen, Englisch, Französisch und sogar Arabisch. „Es sollten drei völlig unterschiedliche Sprachen sein“, begründet Edith Hechtfisch. „Alle Kinder lernen alles, dadurch lassen sich dann bis zum Übergang ins Gymnasium wirkliche Stärken feststellen“, nennt die Schulleiterin einen weiteren Vorteil. Werden die Kleinen dadurch nicht überfordert? „Darüber habe ich mir als langjährige Grundschullehrerin durchaus Gedanken gemacht. Tatsächlich ist es aber so, dass die Kinder Wissen aufsaugen, wie ein Schwamm. Wenn man es richtig präsentiert, besteht gerade in diesem Alter eine sehr hohe Aufnahmefähigkeit.“ Ein Schulneubau, der erstmals diesen Herbst bezogen wird, sorgt nun für optimale Rahmenbedingungen. Hier können die ABC-Schützen von 7 Uhr morgens bis 18 Uhr abends betreut werden, auch in der Ferienzeit. Nachmittags ist ebenfalls Unterricht und beim Essen gibt es die Wahl unter mehreren leckeren Gerichten.
Also ideale Bedingungen für den Nachwuchs? „Zu uns kommen Kinder aus Nauen und Umgebung, aus Brieselang, Falkensee und sogar aus Spandau“, freut sich Edith Hechtfisch über den Anklang. Getrübt wird die Freude nur dadurch, dass es sich hierbei leider um keine öffentliche sondern um eine private Schule handelt. 300 Euro monatliches Schulgeld gilt es in der Haushaltskasse zu verkraften, Geschwister bekommen 25 Prozent Rabatt.
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