Havelland unter zwei Rädern

Altes und Neues erleben

Strampeln was die Beine hergeben – wer sich für die Tour der France vorbereiten möchte, sollte erst mal eine Tour de Havelland machen!
Dieser Meinung ist Lothar Balzer, und er muss es ja wissen. Erhören doch gerade Zweiradfreunde seine Balzrufe in die Funkerstadt Nauen. „Neben dem Funkamt sind besonders Ausflugsziele, die man per Rad erreichen kann, gefragt“, plaudert der alte und neue Chef der Nauener Tourismus-Information aus dem Nähkästchen. Er freut sich, dass sein ABM-Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert wurde und mit ihm können sich die Havelland-Besucher freuen. Denn Balzer hat sich mächtig ins Zeug gelegt und eine Rad-Route durchs Havelland (Siehe unten) entworfen.
Der Tourismus-Chef von Nauen hat keine Untergebenen, aber viele Funktionen. Er „residiert“ im aufgelösten Museum der Stadt und „verwaltet“ demnach die übriggebliebenen Restbestände der dem Rotstift zum Opfer gefallenen Ausstellung. Das ist eher traurig. Lichtblick ist seine dritte Funktion als Archivar: „Wir verfügen über eine fast lückenlose Sammlung des ‘Osthavelländischen Kreisblatts‘ von der ersten Ausgabe 1849 bis 1945. Damit haben wir eine fortlaufende Dokumentation der Ereignisse, die viele Forscher anzieht.“ Wer will, meldet sich bei Lothar Balzer und darf in den alten Bänden „blättern“.
Mit dem früheren Autofachmann aus Ketzin hat Nauen einen engagierten Mitarbeiter gefunden, der seine Heimat, das Havelland, liebt. So kommt es, dass der jugendliche 52-Jährige viele Geheimtipps kennt. Seinen Urlaub verbringt er meist zusammen mit Ehefrau und der 22-jährigen Tochter in der Region. Nur einmal im Jahr geht es nach Binz auf Rügen. Und zur Silbernen Hochzeit ist als „absolute Ausnahme“ der Gardasee in Oberitalien geplant.
Infos Tel. 03321/408251/-232

Lothar Balzer hat in der Nauener Tourismus-Information neben dem Rathaus viele Geheimtipps parat.

Lothar Balzer kennt sich im Havelland bestens aus – schließlich hat er fast 100 Jahre Geschichte in seinem Archiv

Per Rad ins Havelland
Über den Havelland-Radweg lässt sich die Region gut erkunden. Los geht es in Schönwalde. Bis Paaren/Glien geht es durch durch die traditionsreichen Waldgebiete Spandauer und Krämer Forst. In Paaren ist der historische Dorfanger mit seiner Kirche von 1887 und das Stägerhaus, ein renoviertes altdeutsches Bauernhaus mit einem Museum, sehr interessant. Hinweisschilder weisen zum MAFZ und der Brandenburghalle.Von hier geht es weiter nach Nauen mit der reizvollen historischen Altstadt.
Nächste Station ist Ribbeck, das durch Fontanes Gedicht vom Herrn von Ribbeck bekannt ist. Hier lädt die rekonstruierte Kirche zu einem Besuch ein.
Nun geht es weiter durch das Havelländische Luch in den Naturpark Westhavelland. Sehr reizvoll ist ein Abstecher zum Hohennauener-Ferchesaer See mit Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten. Nächste Station ist Rathenow. Hier wurde gerade die Rekonstruktion der St. Marien-Andreas-Kirche aus dem 13. Jahrhundert abgeschlossen. Außerdem lädt der Schleusenplatz mit dem Bismarckturm ein. Hier findet sich übrigens das bedeutendste Sandsteindenkmal Norddeutschlands, das an die Befreiung von den Schweden erinnert.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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