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In Pritzerbe geht es mit der Fähre über die Havel. | ||||
Die landschaftlich idyllische Umgebung von Premnitz ist mehr als einen Ausflug wert. Kenner empfehlen in nördlicher Richtung die Optikstadt Rathenow, das neueröffnete Heimathaus in Großderschau, die Otto-Lilienthal Gemeinde Stölln, das Kyritzer Lügenmuseum oder die Mumie der Ritters Kahlbutz in Kampehl.
Ein Tip in südlicher Richtung ist die altehrwürdige Stadt Brandenburg. Aber auch Tangermünde, Stendal und die Baumkuchenstadt Salzwedel sind eine Reise wert. Der Pfarrer als Optiker Bockwindmühle in Bamme Bienenmuseum Heimathaus Großderschau Während seiner Regierungszeit sollen sich 250 000 Menschen auf dem platten Land niedergelassen haben. Einen kleinen Einblick in die Geschichte derüber 250 Jahre Kolonistendörfer vermittelt das Heimat-Haus in Großderschau. Die Besiedelung des Rhinluchs und des Dossebruchs im 18. Jahrhundert werden anschaulich dargestellt. Damals wurden Kolonisten aus allen Ländern Deutschlands angeworben. Sie kamen aus der Pfalz, aus Mecklenburg und fanden hier eine neue Heimat. Es ist erstaunlich, mit wieviel Enthusiasmus und Liebe zum Detail eine kleine Gemeinde so ein gepflegtes Museum unterhält. Geöffnet ist von Mittwoch bis Freitag von 13 bis 16 Uhr. Empfehlenswert sind Abstecher nach Stölln zum Flugplatz, auf dem einst Otto Lilienthal erste Flugversuche unternahm. Besuchen sollte man auch Neustadt an der Dosse mit seinem Kutschenmuseum oder den Ritter Kahlbutz in Kampehl. |
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Rathenows lange Geschichte ist überall spürbar. | ||||
Kyritzer Lügenmuseum Ich bin hier nur der Hausmeister gibt Museumsdirektor Reinhard Zapka von sich. Mein Chef ist Professor Richard von Gigantikow. Und damit sind wir schon mitten in der Lügengeschichte drin. Denn besagter Professor sitzt im Käfig, knabbert an Körnern und ist ein Hamster. Das definitiv verrückteste Museum Deutschlands ist das Deutsch-Historische Lügenmuseum, versteckt in einem verfallenen Schloß im winzigen Dörfchen Gantikow, einem Ortsteil von Kyritz. Das Deutsch Historische Lügenmuseum in Gantikow entstand streitend und flunkernd aus Unbehagen vor und nach der Wende. Es sitzt zwischen den Stühlen der unerträglichen Verrücktheiten des Politbüros und den ausgedienten Strapshaltern aus dem Bundeskanzleramt. Geöffnet ist für jeden Kulturtouristen samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr und auf gut Glück täglich. Wer mutig und kräftig klopft, bekommt auch geöffnet. Eintritt wird nach dem Robin Hood Prinzip erhoben. Wer viel hat, zahlt viel, wer nichts hat, bekommt etwas heraus. Letztes dürfte dem Lebenskünstler Reinhard Zapka schwer fallen, erwarb er doch Schloß Gantikow für die sprichwörtlich symbolische Mark. Und neben ihm als Hausmeister steht ja noch Professor Richard von Gigantikow auf der Gehaltsliste. Die Stadt im Land Im 14. und 15. Jahrhundert erfolgte ein beträchtlicher Umbau. Das Dommuseum ist in den einstigen Klausurräumen des Chorherrenstiftes der Prämonstratenser untergebracht. Darin wird die kostbare Handschrift Das Brandenburger Evangeliar gezeigt. Zu bestaunen ist auch die Gründungsurkunde des Bistums Brandenburg durch Otto I. aus dem Jahre 948. Das kostbarste Stück der Textilsammlung ist das um 1290 entstandene Hungertuch. Blechautos & Kletteraffen Wenige Meter entfernt erreicht man das Altstädtische Rathaus, vor dem ein steinerner Roland wacht. Eine Seltenheit bietet die romanische Kirche St. Gotthard am Gotthardwinkel. Auf einem Gobelin aus dem 15. Jahrhundert kann man erfahren, wie einst die Einhornjagd stattfand. Ein festlicher Abend im Brandenburger Theater sollte den Besuch in der Stadt im Land krönen. In der 182. Spielzeit lockt das Haus 1999 mit Premieren wie Dracula, Gräfin Mariza oder Heut geh'n wir morgen erst ins Bett. Den letzten Tip kann man sich für Brandenburg ruhig mehrmals im Jahr vornehmen. Ein Abstecher in die Altmark |