Stand: Mai 2009
 
Wandlitzerin weltweit im Fernsehen:
Mit J-Rock Werbung für Deutschland
Wie sieht man im Ausland die Deutschen? Das möchte die „Deutsche Welle“ mit ihrem über Satellit
weltweit ausgestrahlten Programm gerne ein wenig mit beeinflussen. Überraschend wurde nun eine junge Wandlitzerin zum sympathischen „Werbeträger“ für die Bundesrepublik.
Die Filmemacher André Hörmann und Sönje Storm „entführten“ zusammen mit Kameramann Thomas Bergmann die junge Physiotherapeutin Anne Lux vom beschaulichen Wandlitz-Dorf ins pulsierende Tokio. Denn die 21-Jährige ist J-Rockfan, also „verliebt in japanische Rock-Musik“. Das drückt sie mit ungewöhnlicher Kleidung und greller Schminke aus, schließlich will sie ganz so wie ihre Vorbilder wirken.

Brücke nach Nippon
Mit ihrer ungewöhnlichen Vorliebe für Japan bildet sie eine hübsche Brücke von Wandlitz nach Nippon. Das faszinierte die Filmemacher und sicher ebenso das TV-
Publikum, das zu Silvester 2008 den einstündigen Film genießen konnte.
Die Doku-Filmer hatten sich vorher über mehrere Wochen an die Fersen der Wandlitzerin geheftet. Sie besuchten sie bei der Behandlung einer Hausfrau, ließen sie erzählen, wie sie durch eine CD zufällig auf japanische Rockmusik stieß. Und sie schilderte, wie sich in Wandlitz gleich ein ganzer Kreis von Mädchen von ihrem J-Rock-Fieber anstecken ließ.

Allein unter Japanern
Die Filmemacher waren von Anne Lux so begeistert, dass sie ihr sogar fast zwei Wochen Aufenthalt in Tokio, der Stadt ihrer Träume, spendierten. Sie filmten sie dabei. Man sieht sie beim Bummeln und in einem Rockkonzert ihrer Lieblingsband. „Wir waren die einzigen Europäer unter ansonsten nur Japanern. Das bedeutete ziemliches Aufsehen. Ich kann mir nun gut vorstellen wie sich  Ausländer bei uns oft fühlen müssen.“
Für Anne Lux war schon der Flug super-spannend: „Ich habe vorher noch nie in einem Jet gesessen, und dann gleich beim erstem Mal so ein langer Flug“. Schließlich dauert es fast einen halben Tag, bis man rund um den Erdball nach Japan fliegt: „Am faszinierendsten war, als wir über Russland flogen. Man hatte gute Sicht und konnte erkennen, wie wenig besiedelt dieses Land doch ist! Über weite Strecken sah man nur schneebedeckte Berge, weite Flußlandschaften, doch keine Spur von Menschen. Kein Licht, kein Auto oder Zug, nichts
bewegte sich, man blickte auf eine Gespensterlandschaft.“


Verstellter Blick
Etwas traurig ist die Wandlitzerin, dass ihr ausgerechnet der Blick auf Tokio verwehrt blieb. „Als wir ankamen war es dunkel. Als wir zurück
flogen, war das Flugzeug ausgerechnet so ausgebucht, dass ich keinen Sitzplatz am Fenster hatte und nicht viel von der Stadt gesehen habe.“
Während Anne Lux als J-Rock- Pionierin mittlerweileüber reichhaltige Fernseh-Erfahrung verfügt, schließlich interessierten sich
Sender wie Pro 7 ebenfalls für sie, hat sie es in Wandlitz oftmals nicht einfach: „Leider wird man immer wieder angepöbelt. Dabei sind wir alle Jugendliche, die einer seriösen Tätigkeit nachgehen, nicht herumlungern und ein Hobby haben, das eben weit über unsere gewohnte Kultur hinausreicht! Wir sind nur ganz einfach auf der Suche nach etwas Besonderem.“

Zusammen auf der Matte
Übrigens konnte sie in
Tokio ziemlich tief in das Alltagsleben eintauchen. Über eine Freundin bekam sie Kontakt mit einer Europäerin, die als eine Art Au Pair in einer japanischen Familie lebte. „Die schlafen wirklich alle zusammen in einem kleinen Raum auf
Futons, essen auf dem Boden und leben in Räumen, die nur durch hauchdünne Wände getrennt sind“, wunderte sich die Wandlitzerin, dass in dem Land, dass sie bisher nur durch Musik und Comics kannte, alles so ist, wie es das Klischee in Europa zeichnet. „Allerdings bin ich kaum auf Ausländerinnen gestoßen. Japanische Frauen sind auf Mädchen aus dem Westen ziemlich eifersüchtig, weil die mit ihren oft hellen Haaren und blauen Augen für japanische Männer sehr exotisch und anziehend wirken.“
Infos:
Tel. 01 74/710 45 73
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