Stand April 2010
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Von der Badestelle zum Radweg
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Mit Fünf-Meter-Sprungtürmen, einem Restaurant und einer Wasserrutsche am Bauersee zeigte sich das
kleine Prenden als große Sommerattraktion.
Das war vor exakt 50 Jahren. „Leider ist heute wenig davon zu sehen“, bedauert Ortsvorsteher und SPD-Gemeindevertreter Hans-Joachim Auge. Nun hat
Auge ein wachsames Auge auf die Arbeiten zur Wiederbelebung der neuen alten
Badestelle. Schon türmt sich hier ein großer Berg von entferntem Pflanzenwildwuchs und altem Schilf.
Prenden: Verlorener Zeh
Noch ragen Wurzeln aus dem sandigen Boden, doch wenn alle in Prenden hier so
konsequent an einem Strick ziehen wie Hans-Joachim Auge an den ungeliebten
Wurzeln, dann dürfte es dieses Jahr wirklich etwas mit dem Wieder-Aufleben der Badestelle
werden. Die alte Herrlichkeit allerdings lässt sich nicht herstellen, denn was sich zu DDR-Zeiten in einer Nacht- und
Nebel-Aktion gemeinsam aus dem Boden stampfen ließ, scheitert heute an der Bürokratie: „Forst, Naturschutz, Umweltbehörde, jeder hat so seine speziellen Gründe, warum irgendwas nicht geht“, berichtet der Prendener.
Dabei weiß Hans-Joachim Auge am besten, dass die Improvisation am Bau, für die die DDR berühmt war, Schattenseiten haben konnte. So war die vom Fleischwerk gesponserte
damalige Anlage mit der Pracht-Wasserrutsche schnell als
Glieder-Amputationsmaschine verschrien. Die Rutsche hatte gefährliche Ecken und Kanten, an denen man sich erheblich verletzen konnte: „Als Zehnjähriger habe ich dort den kleinen Zeh vom rechten Fuß verloren!“, erinnert sich Hans-Joachim Auge.
Zerpenschleuse: Wasserträume
Freude auf und mit dem Wasser, das sind nach dem Bau der Bundesstraße 109 die nächsten Ziele von Ortsvorsteherin Margot Ziebarth. Sie sieht die Zukunft für den nördlich gelegenen Ortsteil Zerpenschleuse im Wassertourismus. „Die touristische Nutzung des Langen Trödel wird die Entwicklung von Zerpenschleuse sein.“
Noch wartet der Lange Trödel auf die erwartete Wiederbelebung. Planungsentwürfe zeigen schon, wie die zu erhofften Bootstouristen unter der B109
durchfahren. „Die Funktionsweise einer Schleuse, Hubbrücke und Klappbrücke werden für Bootsfahrer, Besucher und Gäste in Zerpenschleuse ein Blickfang sein“, so Margot Ziebarth. Autofahrer und Bootstouristen müssen sich dann „einteilen“ wer gerade Durchfahrt bekommtGrünes Licht erhielt Zerpenschleuse durch die Wandlitzer Gemeindevertreter zum
Neubau der Kita. Sie soll nach dem Kneipp- Gesundheitskonzept arbeiten und
sogar einespezielle Sauna für die Kleinen erhalten. „Dies ist eine weitere neue Grundlage für die gesunde Entwicklung unserer Kinder“, freut sich Margot Ziebarth. Fertigstellung des Baus soll im Herbst 2010 sein.
Klosterfelde:
Herumtoben erwünscht
„Bahn frei“ fürs Herumtoben heißt es ebenfalls in Klosterfelde. Ortsvorsteher Klaus Pawlowski und seine
Stellvertreterin Claudia Roosch freuen sich mit der Jugend überden neuen Spielplatz in Sichtweite der Schule. Die energetische
Fassadenrenovierung der Schule wurde durch das staatliche Konjunkturprogramm möglich. Da Bürgermeister Udo Tiepelmann das Geld der Gemeinde konsequent zusammenhält, waren bei Verkündung des Konjunkturprogramms durch die Bundesregierung ausreichend freie Mittel
in der Gemeindekasse, um den vorgeschriebenen Eigenanteil aufzubringen.
Basdorf:
Die Mär um den „Maire“
Peter Liebehenschel, Ortsvorsteher von Basdorf, freut sich ebenfalls über den neuen Schwung, den die Jugend hier nehmen kann: Die Skater-Anlage lädt mit übermannshohen Rampen zur Zweirad-Akrobatik ein. Das gegenüber liegende Gelände soll nun Standort für den Jugendclub werden: „Dort kann es schon mal lauter zugehen, das Areal ist ja ziemlich groß. Durch die B109 ist ohnehin ein gewisser Geräuschpegel vorhanden, so dass es hoffentlich nicht zu Anwohnerbeschwerden kommen
wird“, sind Liebehenschel und Bürgermeister Udo Tiepelmann optimistisch.
Basdorf ist der frankophone Ortsteil der Großgemeinde. Das ist dem Georges-Brassens-Verein zu verdanken. Er entstand, um die
Erinnerung an den Zwangsaufenthalt des französischen Chansoniers als Kriegsgefangener aufrecht zu erhalten und ist heute eine
wichtige Brücke ins Kulturleben von Frankreich. Der Ortsvorsteher liebt seine Gitarre und übt sich im Französisch. Seine Gäste haben es dennoch mit ihm ziemlich schwer: „Burgermeester geht einem Franzosen ja noch zur allergrößten Not über die Lippen, aber ‚Ortsvorsteher‘ ist für unsere Gäste ein völlig unaussprechlicher Zungenbrecher. Also werde ich dann wieder zum ‚Maire‘. Darunter verstehen die alle Arten von Bürgermeister“, schmunzelt Liebehenschel, der ja vor der Gebietsreform wirklich „Maire“ von Basdorf war.
Wandlitz
Baufieber in Wandlitz
Wandlitz steckt wie noch nie im Baufieber. Marina Gläser ist regelmäßig vor Ort, um „ihre“ neue Grundschule im Auge zu behalten. Die präsentiert sich architektonisch anspruchsvoll mit lichtdurchflutetem Foyer im
Eingangsbereich und apart-bunt gestalteten Klassenzimmern. Dort, wo die Tafel
hinkommen soll, ist in den farbigen Wänden ein weißes Rechteck ausgespart. „Die Tafel kann man dann runterschieben und auf diese ‚Leinwand‘ Bilder oder Filme projizieren“, erklärt die Schulleiterin dieses Muster an der Wand. Allerdings können sich weder sie noch Ortsvorsteher und Grundschul-Lehrer Ingo Musewald oder
Bürgermeister Udo Tiepelmann einen schlüssigen Reim darauf machen, warum in mehreren Klassenzimmer dieses Fenster für modernen Unterricht merklich zum Innenraum hin verschoben ist: „Ob den Malern da der Zollstock verloren gegangen ist?“ Oder hat sich jemand Sorgen gemacht, dass das Licht von den Fenstern die schönen Bilder an der Wand neutralisieren könnte?
Jedenfall sind sich alle sicher: „Bis zur Inbetriebnahme nach den Osterferien wird alles perfekt stimmen.“Rathaus bekommt Schwesterchen
Während die Kleinen also bereits in diesem Jahr vom „Osterhasen“ eine Schule ins Nest gelegt bekommen, muss Bürgermeister Udo Tiepelmann sich noch ein Weilchen in seinem gewohnten
dienstlichen Domizil bescheiden. „Startschuss für den Erweiterungsbau unseres Verwaltungsgebäudes wird 2011 sein. Ein Jahr später hoffen wir, einziehen zu können“, schildert er die Planungen. „Bisher sind unsere Dienststellen auf fünf Gebäude verteilt. Da können schon die einen oder anderen Kommunikationsprobleme im täglichen Ablauf entstehen.
Außerdem sind die in älteren Gebäuden untergebrachten Büros für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich.“ Im gleichen Jahr soll die neue gemeinsame Ausstellung von Agrarmuseum und
Naturpark Barnim eröffnet werden. Eine Besonderheit: „Das Haus wird ebensoviel Energie erzeugen wie es verbraucht.“ Das hat seinen Preis. „Die Baukosten werden 5,5 Millionen Euro betragen. 3,2 Millionen werden aus Fördermitteln finanziert“, so die Rechnung von Bürgermeister Tiepelmann.
Sein modernes Zweit-Rathaus soll dafür nur 2,75 Millionen Euro kosten – eine im Vergleich geringe Summe, wenn man dagegensetzt, dass die neue
Drehleiter für die Feuerwehr mit fast einer halben Million Euro zu Buche schlägt. „Wir hatten 2009 mehrere Wohnungsbrände die teilweise tragisch endeten. Deshalb ist die Drehleiter ein Muss, denn
Menschenleben haben obersten Stellenwert“, so Udo Tiepelmann.
Stolzenhagen: Besser umkleiden
Michael Gabbert, Ortsvorsteher von Stolzenhagen, pflichtet ihm bei, denn er weiß ebenfalls, welch wichtige Rolle die Freiwillige Feuerwehr spielt. Deshalb hat
er darauf gedrungen, dass in „seinem“ Ortsteil die Bedingungen für die „Kameraden“ optimiert werden. Nun ist der Umbau des Feuerwehrdepots beschlossene Sache. „Wir brauchen mehr Platz zum Umziehen und für die Technik“, berichtet er.
Zug um Zug werden in Stolzenhagen aus Rumpelpisten gepflegte Anliegerstraßen mit schönen Gehwegen. „Der Ausbau in der Siedlung Ost geht weiter“, freut sich Michael Gabbert für die Bewohner.
Schönwalde:
Einkaufen mit Sport und Spiel
In Schönwalde war es schon immer schön. Jetzt hat man beim Einkaufen soviele Wahlmöglichkeiten wie noch nie. Das zeigt sich besonders deutlich am Ortseingang nach
Basdorf. Da liegen sich zu beiden Seiten der Bundesstraße gleich zwei Supermärkte mit ähnlichem Sortiment gegenüber. „Da viele aufs Portemonnaie sehen und Preise vergleichen wollen, stellt sich nun
die Frage, wie man von einem Geschäft zum anderen kommt, da dazwischen die viel befahrene B109 liegt. Ein Überweg wäre also eine tolle Sache“, so Ortsvorsteherin Maria Brandt. Als Bauingenieurin hat sie da sicher gute
Ideen. Nun ist von einer Fußgängerampel die Rede.
Die vielseitige Maria Brandt hat als Yoga-Lehrerin immer ein Herz für den Sport und freut sich, dass der Bolzplatz in Richtung Siedlung Gorinsee nun
sogar einen Kunstrasen bekommen soll. Fürs Foto nimmt sie gerne mal den Fußball in die Hand, schließlich weiß sie, wie wichtig es ist, flexibel zu sein.
Das hat ihr eigenes Leben bewiesen: „Mein Traumberuf wäre Kriminalbeamter gewesen. Ich finde es unglaublich spannend, herauszufinden,
was in solchen Fällen wirklich passiert ist“, berichtet sie. Nun träumt sie davon, im Rentenalter in die Fußstapfen von „Miss Marple“ zu treten.
Bis dahin gilt es allerdings noch etliche berufliche und nebenberufliche Pläne zu schmieden, letztere besonders für „ihr“ Schönwalde.
Schönerlinde
Blütenmeer für den Ort
Schönerlindes Ortsvorsteher Frank Liste hat immer noch nicht ganz den Ärger über die Gebietsreform verdaut: „Wir hatten als damals eigenständige Gemeinde unsere ‚Hausaufgaben’ so gut erledigt, dass wir zuletzt die Steuersätze senken konnten!“
Nun soll eines der letzten noch verschönerungsfähigen Stücke vom schönen Schönerlinde, der Dorfanger um die Kirche herum, noch schöner werden.
Frank Liste wünscht sich, dass es hier zukünftig noch mehr blüht und grünt, die Besucher und Bürger sich also über ein richtig schönes Blumenmeer im Herzen des schönen Ortsteils Schönerlinde freuen können.
Lanke: Paradies für Zweirad-Fans
Lankes Ortsvorsteherin Ortrun Standtke ist ebenso wie Frank Liste Fahrrad-Fan,
wenn die Gründe auch unterschiedlich sein dürften. Jedenfalls, sie setzte sich intensiv für einen Radweg nach Biesenthal ein und wird damit neben den Bewohnern des
Ortsteils den Touristen eine Freude machen. Schließlich ist Lanke mit seinem See schon jetzt gefragt und gar mancher möchte die Radtour dann weiter führen.
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