Stand März 2012
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Neue Bürgermeisterin setzt auf Charme
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Eishockey gilt als eine der härtesten Sportarten. Die neue Bürgermeisterin von Wandlitz hat damit eine ganze Menge Erfahrung gesammelt.
Dennoch setzt sie statt aufs auch bei Politikern beliebte „Stechen und Hauen“ lieber auf weiblichen Charme.
Dr. Jana Radant empfängt mit einer Offenheit und Liebenswürdigkeit, der man sich nicht entziehen kann. Kaum zu glauben, dass sie aus dem
hohen Norden kommt, wo den Bewohnern gerne eine angeborene Sprödheit und Verschlossenheit nachgesagt wird.
Mit Nachwuchs auf der Uni
Bei „Fischkopp“ Jana Radant ist davon jedenfalls nichts zu spüren. Das mag sicher mit daran liegen, dass die Familie schon bald nach ihrer
Geburt die Schiffsbaustadt Stralsund gegen Berlin eintauschte.
Die neue Bürgermeisterin von Wandlitz ging in Prenzlauer Berg zur Schule, machte auf dem
heutigen Käthe Kollwitz Gymnasium mit 18 Jahren das Abitur. Anschließend studierte sie an der Humboldt-Universität Philosophie. „Noch während des Studiums kam 1984 mein Sohn Olaf zur Welt,“ erinnert sie sich.
Er wurde „bei den Eisbären groß und gehörte zur Jugend-Nationalmannschaft.“ Kurz nach der erfolgreichen Promotion zum Dr. phil. kam Sohn Martin 1988 als
zweites Kind zur Welt. Mittlerweile sind beide Söhne erwachsen und leben in der Hauptstadt. „Nach der Wende gründete ich zusammen mit einer Partnerin eine Hausverwaltung und betreute als
geschäftsführende Gesellschafterin Eigentümergemeinschaften in der Bewirtschaftung und baulichen Instandhaltung ihrer Häuser. Das war eine sehr vielseitige Tätigkeit.“
Seit 2006 in Wandlitz
Zusammen mit ihrem langjährigen Lebenspartner kaufte sie 2005 in Wandlitz ein Grundstück und zog ein Jahr später in das fertig gestellte Haus. Der Standort erweist sich aus heutiger Sicht
als vorausschauend gewählt, denn nun kann sie fußläufig das Rathaus erreichen. Denn Dr. Jana Radant schaffte es als Vorsitzende des
„Bürgervereins Wandlitz e. V.“ mit der Wählerinitiative „Mit den Bürgern – Für die Bürger“ 2011 den Bürgermeisterposten zu erringen.
Mit Charme auf Stimmenfang
Dr. Jana Radant ist seit 27. November 2011 im Amt und arbeitet mit Charme und Überzeugung an Mehrheiten für die wesentlichen Projekte der Gemeinde. Sie setzt auf Argumente und die
fraktionsübergreifende Erarbeitung von Lösungen. „Kommunalpolitik ist nicht der Ort für Parteienpolitik. Mir ist es wichtig, Entscheidungen für die Gemeinde offen zu diskutieren. Die Einbeziehung der Wandlitzer Bürger soll dabei selbstverständlich werden. Im Endeffekt zählen Vorschläge und Ideen, egal von welcher Fraktion in der Gemeindevertretung!“
Wandlitz im Museums-Fieber
Der Blick in die Ortsteile zeigt Bauvorhaben in jeder Ecke der Gemeinde. Baugerüste in der Wandlitzer Breitscheidtstraße zeugen vom neuen Gebäudekomplex für das Agrarmuseum und den Naturpark Barnim. „Im Sommer 2013 soll Eröffnung sein“, freut sich die Bürgermeisterin zusammen mit Ortsvorsteher Ingo Musewald von den Freien Wählern Wandlitz und der neuen Kulturamts-Chefin, Dr. Claudia Schmid-Rathjen. Die ehemalige Dozentin an der Polizeischule in Basdorf ist vielen als
Ortschronistin von Wandlitz bekannt und von Seiten der Gemeinde verantwortlich
für das Projekt.
Basdorf als Boom-Town?
Basdorf könnte vielleicht schon bald zur neuen „Boom-Town“ in der Gemeinde werden.
Beim jahrelangen Hin und Her um das frühere Polizei-Gelände scheint der Gordische Knoten durchschlagen zu sein. Das Land Brandenburg und
die Gemeinde Wandlitz einigten sich auf eine gemeinsame Gesellschaft, die das
riesige Areal entwickeln soll.
„Dabei gibt es natürlich viele Fragen. Was soll mit den vorhandenen Gebäuden werden? Gibt es Möglichkeiten, sie weiter zu nutzen oder müssen sie abgerissen werden? Wie bindet man die denkmalgeschützten Baracken des früheren Zwangsarbeiter-Lagers in das Gesamtkonzept der Liegenschaft ein? Unter den
Inhaftierten war damals der französische Chansonnier Georges Brassens, der hier seine ersten Lieder geschrieben haben soll“, so Dr. Jana Radant.
Die Aufgabenstellungen sind vielseitig und werden eine große Herausforderung für die Gemeinde. Darüber sind sich Dr. Radant und Kämmerer Christian Kitzler einig. Dann müssen die Fachleute von Bauamtschef Lars Gesch einen Bebauungsplan für das Riesenareal erstellen, der von der Gemeindevertretung verabschiedet wird. „Klar ist, dass wir hier Gewerbe, Wohnbebauung und Grünflächen entstehen lassen wollen“, blickt die Bürgermeisterin in die Zukunft.
Während viele auf das Riesenareal sehen, zeigt Ortsvorsteher Peter Liebehenschel nun gerne den historischen Dorfkern. Dort ist die Kirche mit frisch-renoviertem
Holzkleid wieder der Mittelpunkt.
Möglicherweise kommen die erfolgreichen Sportler vom PSV Basdorf ihrem Traum von
einer Sporthalle näher, denn dieser Wunsch ist nun ebenso in der Prüfung wie eine neue Kita.
Der Alte Fritz in Schönwalde
Schönwalde steht dieses Jahr mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, die
SPD-Ortsvorsteherin Maria Brandt und zahlreiche engagierte Schönwalder organisieren, ganz im Zeichen des 300. Geburtstages von Friedrich dem
Großen. Schließlich war es die Besiedlungspolitik des „Alten Fritz“, die 1753 zur Gründung der Spinner-Ansiedlung führte. Mit Hilfe der Kolonisten wollte der Preußenkönig die Tuchfabrikation für seine Armee ankurbeln.
Schönerlinde immer schöner
In Schönerlinde hatte SPD-Ortsvorsteher Frank Liste lange Zeit die Verschönerung des Dorfangers auf seiner Liste. Nachdem dieser Wunsch erfüllt ist, engagiert sich die Gemeinde nun für die weitere Modernisierung der Kita.
Stolze Eltern in Stolzenhagen
In Stolzenhagen plant Ortsvorsteher Michael Gabbert, SPD, einen besonderen Spielplatz. Am Paul Otto Platz soll dieser mit den Ideen und
Anregungen der Anwohner, Eltern und Kinder vor Ort geplant und entwickelt
werden. Die neue Kita mit 50 Plätzen steht vor der Fertigstellung.
Kita für Lanke und Prenden
In Lanke geht es mit dem Schloss weiter voran, sehr zur Freude der ehemaligen
Ortsvorsteherin Ortrun Standke. Gemeinsam mit Christian Schmidt, ihrem Nachfolger, sehen beide die sanierungsbedürftige Kita des Ortsteils als drängendstes Problem.
Sanieren oder die Planung
eines Neubaus – darüber wird in den kommenden Wochen vor Ort und in der Gemeinde diskutiert werden.
Prendens SPD-Ortsvorsteher Hans-Joachim Auge würde sich freuen, wenn in seinem Ortsteil die neue gemeinsame Kita gebaut werden
würde.
Bauhof in Klosterfelde
Wenn es in der Gemeinde etwas zu reparieren gibt, dann rücken die fleißigen Geister oftmals von Klosterfelde aus an. Sie können sich nun zusammen mit Ortsvorsteher Klaus Pawlowski vom „Klosterfelder Bürgerkreis“ darüber freuen, dass der neue Bauhof kurz vor der Eröffnung steht. Wie wichtig das Gebäude ist, zeigte sich, als vor gut einem Jahr ein gemeindeeigenes
Winterdienst-Fahrzeug über Nacht verschwunden war.
Zerpenschleuse im Boots-Fieber
In Zerpenschleuse wird alles anders, aber ziemlich genau so, wie es sich
Ortsvorsteherin Margot Ziebarth, SPD, seit langem wünscht. Hier geht es mit Riesenschritten auf die neue Zukunft als Standort für naturnahen Tourismus zu. Dazu wird der idyllische Lange Trödel schiffbar gemacht, eine Schleuse und zwei Hubbrücken entstehen. Die Gemeinde will flankierend Anlegemöglichkeiten und eine Slipanlage schaffen.
Bereits 2013 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Neues Rathaus
2013 wird der neuen Bürgermeisterin außerdem Veränderungen im „eigenen Haus“ bescheren. Dann wird die Verwaltung den neuen Rathaus-Anbau übernehmen. Damit sollen die diversen gemeindlichen Anlaufpunkte an einem Ort
konzentriert werden. Das Gebäude wird lichtdurchflutet sein und damit genau den Blick auf eine transparente
Verwaltung bieten, den sich Dr. Jana Radant wünscht.
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