Stand März 2012
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Lohnende Solaranlagen
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Da soll noch einer sagen, Umweltschutz rentiert sich nicht! Die beiden Bürgersolaranlagen“ von Wandlitz haben bereits kurz nach der Inbetriebnahme im Jahr 2010 einen
satten Gewinn eingespielt!
„Wir haben damit im Jahr 2011 einen Überschuss von 11 000 Euro erzielt und dadurch 25,6 Tonnen CO2 eingespart“, wartet Wolf-Gunther Zätzsch als Vorsitzender des Vereins „Wandlitz erneuerbar“ mit verblüffenden Erfolgsmeldungen auf. Von seinem Laptop im Arbeitszimmer seines
Einfamilienhauses in Wandlitz hat der 55-Jährige genau im Blick, was die Sonnenkollektoren auf der Schulturnhalle in
Klosterfelde und auf dem Schützenhaus in Zerpenschleuse so machen.
Sonnige Gewinnbringer
„Die Anlagen haben eine Leistung von 29,7 KW und 20,4 KW“, beschreibt er die Kapazität. Den schönen Namen „Bürgersolaranlage“ tragen die sonnigen Gewinnbringer, weil sie im Besitz von „Bürgern“ sind. „Jeder konnte sich an dem Projekt mit einer Einlage zwischen 250 Euro und 10 000
Euro beteiligen. Insgesamt sind in dem Verein 26 Personen“, beschreibt Zätzsch das Projekt. Die Investitionskosten für beide Anlagen
betrugen zusammen 143 000 Euro. Wenn sie weiter so gut arbeiten und viel Sonne auf Wandlitz scheint, sind die Aggregate also in nur zehn Jahren abgeschrieben und werfen dann reinen Gewinn ab, was ein Rekord in der langfristig denkenden Solarbranche wäre.
Dächer gesucht
Man darf dem Wandlitzer glauben, dass er rechnen kann. Schließlich verkauft er hauptberuflich Häuser. „Vorher war ich bis 1992 im öffentlichen Dienst“, gibt er weiteren Einblick. Was er da genau gemacht hat, möchte er nicht sagen.
Wolf-Gunther Zätzsch steht nun in den Startlöchern für neue sonnige Geldbringer. „Die Gemeinde ist verpflichtet, uns dafür geeignete Dächer kostenfrei zur Verfügung zu stellen.“
Energiekonzept bis 2012
Der Hausverkäufer engagiert sich aber für noch viel mehr. So wurde er von der Partei „Die Linken“ in die auf Beschluss der Gemeindevertreter-Versammlung im Herbst 2011 gegründete „Arbeitsgruppe Klima- und Energiekonzept“ entsandt, deren Vorsitzender er ist: „Jede Fraktion kann in dieses Gremium zwei Personen entsenden, die nicht
zwangsweise Gemeindevertreter sein müssen.“
Die Arbeitsgruppe ist seit Oktober 2011 aktiv und hat sich vorgenommen, bis 2012
ein Energiekonzept für die Gemeinde erarbeitet zu haben.
100 000 Euro
Dafür wird erst mal Geld in die Kasse eines Ingenieurbüros fließen. „Das soll uns eine professionelle Bestandsaufnahme als Grundlage für weitere Weichenstellungen liefern. Wir warten nun auf die Zusage einer öffentlichen Förderung von 100 000 Euro. Ein Viertel der Kosten müsste die Gemeinde aus Eigenmitteln aufbringen“, rechnet Zätzsch vor. Einen Teil dieser Eigenbeteiligung hat die Gemeinde bereits abgearbeitet. „Wir haben einen Fragebogen erstellt, in dem möglichst alle Haushalte Auskunft über den energetischen Zustand ihres Hauses oder ihrer Räumlichkeiten geben sollen. Der Rücklauf ist sehr gut“, freut sich der Arbeitskreis-Chef. „Dieser Aufwand kann als Eigenleistung in die Fördermittel eingerechnet werden.“
Ideen bündeln
Wenn man weiß, wo die Schwächen sind und wieviel Energie etwa durch wärmedämmende Sanierung eingespart werden könnte, kann die Gemeinde gezielt vorgehen und sich um Förderprogramme etwa zur Unterstützung der Hausbesitzer kümmern.
Die Arbeitsgruppe möchte im Endeffekt heraus bekommen, wie man die vielen Möglichkeiten der Energieeinsparung angefangen von Wärmedämmung bis zu noch sehr teuren LED-Lampen im öffentlichen und privaten Raum bündeln kann, um Wandlitz für die neue Ära nach dem Atomstrom fit zu machen. Über
eines sind sich die Mitglieder des Gremiums schon jetzt weitgehend einig: Den diskutierten Windpark im Liepnitz-Wald soll es nicht geben, denn „Windräder gehören nicht in den Wald“, so Wolf-Gunther Zätzsch. | ||||||||||
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