Stand April 2014
Dass es in Wandlitz besonders hübsche
Mädchen gibt, wurde gerade wieder
durch die „Miss-Wahl“ deutlich.
Ein Berliner Künstler hat das weitaus
früher erkannt und tauschte häufig seine
Berliner Adresse gegen die Anwesenheit in
Wandlitz. Mittlerweile hat Jürgen Boberg
gleich zwei Adressen im Ort. Das
Wohnhaus in der Thälmannstraße steht nun
vorwiegend Besuchern als Ferienwohnung
zur Verfügung. Stattdessen ist der
vielseitige Künstler sehr oft zusammen mit
Modemacherin und Keramikerin Sibylle
Kleibrink am Rande von Basdorf anzu
treffen.
Eigene Dauerausstellung
Denn hier gibt es außer dem privaten
„Hexenhäuschen“ einen zur
Kunstwerkstatt umgebauten früheren
Schuppen mit Platz zum Arbeiten und
Ausstellen. Längst vorbei sind also die
Zeiten, wo der Diplom-Grafiker mit
Spezialisierung auf Ladenbau und
Schaufenstergestaltung für westlich-
kompatiblen mondänen Flair in den
Vorzeigeboutiquen und Geschäften in der
Ostberliner Leipziger Straße sorgte.
Mittlerweile kann sich Jürgen Boberg voll
auf die Kunst konzentrieren. Seine
farbenfrohen und oftmals großformatigen
Bilder lassen erkennen, dass der Schöpfer
sich intensiv mit Grafik beschäftigt hat.
Das sieht man außerdem an der
interessanten Gestaltung seiner Fotos, die
ebenso wie die Ölgemälde einen ganz
neuen Blick ermöglichen.
Frauen und Wasser
Bobergs Bilder spiegeln wider „was mich
gerade bewegt. Häufige Motive sind
persönliche Erlebnisse. Oft geht es um
Frauen oder Wasser“, berichtet der 64-
jährige Künstler. „Erst wird skizziert, dann
beginne ich die Leinwand mit Farbe und
Pinsel zu bearbeiten. Während des
Entstehungsprozesses entfaltet das Bild ein
Eigenleben, oft kommt am Ende etwas
ganz Überraschendes heraus“, gibt er
Einblick. Eine seiner Spezialitäten sind
Werke, die in mehreren Schritten
entstehen. „Wenn es mir nicht gefällt,
kratze ich Farbschichten ab und
beginne zu übermalen. Der Reiz entsteht
dann oft aus übriggebliebenem Alten im
Verbund mit dem Neuen“, erklärt Jürgen
Boberg. Zudem fasziniert die Mischung
aus figürlichen und abstrakten
Gestaltungen.
Lust aufs Grobe
Der Mann mit den feinen Fantasien in
Gemälden und Fotos hat übrigens keine
Scheu vor „Grobem“. So hat er die
Bildhauerei für sich entdeckt, natürlich
ebenfalls auf seine ganz persönliche Art:
Dabei setzt er auf Beton und Baukleber,
um daraus überlebensgroße Plastiken zu
schaffen. Logisch, dass da schwere
Kolosse entstehen. Pech für Kunstfreunde,
denn Jürgen Boberg hat eine
ungewöhnliche Berechnungsformel für den
Verkaufspreis seiner Kunst: So kalkuliert
er bei Bildern mit einem festen
Quadratmeterpreis. Wenn er die schweren
Skulpturen nach Kilo berechnet, dürfte im
wahrsten Wortsinn eine Masse Geld auf
die potenziellen Käufer zukommen!
Infos:
http://jabdurieux.de
Tel. 01 77/3 47 16 72