immer. Deshalb denkt die Verwaltung zweigleisig, wenn es um die weitere
touristische Entwicklung geht.
„Ausschlaggebend ist ein Tourismuskonzept, das gleichzeitig den Wohlfühlcharakter für die Bewohner erhöht“, bringt
Bürgermeisterin Dr. Jana Radant es auf den Punkt. Am augenfälligsten ist die Entwicklung momentan im Ortsteil
Zerpenschleuse.
Paradies für Freizeitkapitäne
Eine Hub- und eine Klappbrücke sowie eine Schleuse sorgen dort für die lang erträumten Möglichkeiten für
Freizeitkapitäne. Ein Hafendorf mit 200 Häusern soll die touristische Entwicklung zusätzlich befördern. Die Gemeinde
wird deshalb dieses Jahr am 23. Mai in Zerpenschleuse zum Bürgerempfang laden, um alle Wandlitzer auf die neuen
Möglichkeiten aufmerksam zu machen. „Zugleich feiert die Ortswehr an diesem Wochenende ihren 110. Geburtstag“,
nennt Pressesprecherin Elisabeth Schulte-Kuhnt einen weiteren Anlass.
Licht im Jahr des Lichts
Der Ortsteil Wandlitz wird 2015, das ja das „Jahr des Lichts“ ist, besonders leuchten. Hier ist für den 23. und 24.
Oktober erstmals ein „Herbstleuchten“ geplant. Angehende Lichtdesigner der Hochschule Wismar werden einige
zentrale Gebäude illuminieren. Verbunden wird dies mit einem bunten kulturellen Programm.
Bereits jetzt können sich
Bewohner und Gäste darüber freuen, dass das „Barnim Panorama“ auf einer Riesenleinwand von 14 mal drei
Metern mit einem aufwändig produzierten Kurzfilm dazu einlädt, 20 000 Jahre Entwicklungsgeschichte des Barnim in
300 Sekunden zu erleben. „Dafür wurde unter anderem in Island und Polen gefilmt“, teilt Elisabeth Schulte-Kuhnt mit.
Ganz neu gibt es einen Audio-Guide in Deutsch und Englisch sowie eine extra
Version für Kinder.
Wohnen im Baum?
Eine weitere neue Attraktion des „Barnim Panorama“ im historischen Wandlitzer Ortskern ist der Entdeckerpfad im
ehemaligen Schulwäldchen mit einem riesigen Baumhaus hoch oben in den Wipfeln. Ebenfalls Gästen wie Bürgern
zugute kommen wird ein neues Parkleitsystem um das sommerliche Durcheinander an
den Seen zu kanalisieren. „Ein
entscheidendes Kriterium, das wir erfüllen müssen, um den Titel ‚Staatlich anerkannter Erholungsort’ zu bekommen, ist,
dass unsere Gäste länger bleiben. 2,8 Tage im Durchschnitt sind gefordert“, schildert die Bürgermeisterin. Um dieses
anspruchsvolle Ziel zu erreichen, wurden schon zahlreiche Bedingungen
geschaffen. „So gibt es bei uns mittlerweile
einen 76 Kilometer langen Rundwanderweg, mit dem alle Ortsteile verbunden sind“, so die Bürgermeisterin. 40
Wegweiser, zehn Infotafeln, 20 Rastplätze und 350 Markierungszeichen sollen als nächstes realisiert werden.
Wandlitz für die Zukunft
Nach den Zahlen eines beauftragten Instituts geben die Besucher bereits jetzt 29
Millionen Euro jährlich in Wandlitz
aus. Das hilft den Betrieben und sorgt für Beschäftigung. Zusätzlich initiiert die Gemeinde immer wieder neue originelle
Projekte. So wurden im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Deutschen
Wanderverband mehrere
„Gesundheitswanderführer“ qualifiziert, die ab 2015 eine Mischung aus Wandern und Fitnessübungen anbieten. Damit
Besucher etwas mitzunehmen haben und Bürger Wandlitz-Souvenirs in den Schrank stellen können, ist der
Tourismusverein auf der Suche nach den passenden Ideen. Künstler, Schulen und alle anderen Kreativen sind
aufgerufen, Vorstellungen zu entwickeln und zur Diskussion zu stellen. Wichtig für Bürger und Besucher ist
selbstverständlich, wie das Wandlitz der Zukunft aussehen soll. Bis 2016 soll ein „Leitbild“ festlegen, ob „die Kirche im
Dorf bleiben soll“, oder etwa eine urbanere Entwicklung anstrebenswert wäre. „Dazu ist eine breite Diskussion
vorgesehen, an der Kommunalpolitiker, Vereine und Interessensgruppen sowie die Bürger teilnehmen sollen“, kündigt
Bürgermeisterin Dr. Jana Radant an.
Haushalt ohne Limit
Sie hat sich rege Bürgerbeteiligung von Anfang an zum Programm gemacht und kann beispielsweise darauf verweisen,
dass Wandlitz eine der ganz wenigen Gemeinden ist, wo es einen Bürgerhaushalt ohne finanzielle Beschränkung gibt.
„Vernünftige Projekte sind es immer wert, umgesetzt zu werden“, lautet ihre Devise. Bei der Weichenstellung für die
Zukunft spielt der Umgang mit Energie eine große Rolle. Die Gemeinde hat sich dazu entschlossen, zunächst einmal
befristet die Stelle eines hauptamtlichen Energiemanagers einzurichten.
Energiewende ganz praktisch
Dem vorausgegangen war über eineinhalb Jahre lang die Erarbeitung eines Kommunalen Energiekonzepts durch ein
Planungsbüro zusammen mit einer Arbeitsgruppe. „Wir sind ein Wohnstandort und haben 6 600 Berufspendler, die
vielfach mit dem eigenen Auto fahren. Das bedeutet hohe Kraftstoffverbräuche. Der Ausbau des öffentlichen
Nahverkehrs wird also eine wichtige Rolle spielen müssen, um spürbar den Energieverbrauch zu senken. Im privaten
Bereich ist großes Einsparpotenzial durch die energetische Sanierung von Häusern möglich,“ gibt Dr. Jana Radant
wichtige Ergebnisse wieder. Die Gemeinde ist kontinuierlich dabei, im Bereich
Beleuchtung auf LED-Technik
umzustellen. Das gilt für das Rathaus, für Schulen, Kitas und die Straßenbeleuchtung. „Bei neuen Straßenlampen wird
generell LED-Beleuchtung installiert. Beim Altbestand soll dies entsprechend der
Beschlusslage so zügig wie möglich
geschehen“, gibt die Bürgermeisterin einen Ausblick.
Jubiläum bei der Partnerschaft
Neu ist außerdem die Stelle der Ehrenamtskoordinatorin, die von Sabine Rank bekleidet wird.
Weniger neu, aber
gerade deswegen ein echter Grund zum Feiern ist die Partnerschaft mit der
nordrheinwestfälischen Stadt Gladbeck. Sie
besteht nun ein rundes Vierteljahrhundert, was bei einem Treffen um den Tag der
Deutschen Einheit am 3. Oktober
gewürdigt werden soll.
Wohlfühlen für Bürger und Besucher
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