Angestellte aus Klosterfelde kalt. Sie ist als eine der wenigen trotz des
relativ weiten Arbeitswegs zur Humboldt-
Universität auf keine Verkehrsmittel angewiesen, denn sie legt den Weg von Klosterfelde
nach Berlin-Mitte
problemlos zu Fuß zurück!
Schließlich ist Silke Stutzke begeisterte Läuferin, die für uns unendlich scheinende Strecken mit Freude, Elan und sportlichem
Ehrgeiz überwindet. So hat sie kein Problem, den Weg von ihrem Arbeitsplatz in
Berlin-Mitte ins weiter entfernte Klosterfelde
zu Fuß zurückzulegen. „Es sind ja nur 36 Kilometer“, schmunzelt sie. Ihr macht es enormen Spaß, durch die Gegend zu
rennen. So kann sie in zehn Jahren seit 2005 auf die stolze Zahl von 149
Marathonläufen verweisen!
Grenzen verschieben
Die 46-Jährige ist eine Ausnahmesportlerin, wie es sie nur ganz wenige gibt. Sie liebt
sportliche Extreme und will immer wieder
„Grenzen verschieben“. So nahm sie im letzten Jahr am „Baltic Run“ teil. Dieser Extrem-Lauf, organisiert von Ehemann Jörg
Stutzke, geht über eine gigantische Strecke von 234 Kilometer und führt von Bernau nach Usedom an der Ostsee! „24
Stunden am Stück zu laufen ist für mich ein Erlebnis, das mir neue Horizonte eröffnet“, verblüfft Silke Stutzke.
Laufen, Schwimmen, Liebe
Diese Zähigkeit würde man der schlanken, zierlich wirkenden Angestellten kaum zutrauen. Sie wirkt
schüchtern,
zurückhaltend, bescheiden. Doch wenn es um Sport geht, ist die Klosterfelderin nicht
zu bremsen, im buchstäblichen Sinn.
Dabei hat sie erst relativ spät, mit 14 Jahren angefangen. „Damals begann ich mit Laufen auf der 800-Meter- und 1500-Meter-
Bahn. Ich fand das so einfach, weil ich ohne Vorbereitung lossausen konnte und
sogar ohne Training Erfolge hatte. Später
kam Schwimmen dazu, wo ich an Wettbewerben bis zur Kreisebene teilnahm.“ Danach kam die Stendalerin nach Berlin zum
Studium und verliebte sich, selbstverständlich beim Sport! Jörg Stutzke trainierte Kinder in Leichtathletik, Silke war als Aushilfe
dabei. Der Tag wurde zum Erlebnis, denn dabei hat es „sofort gefunkt“. Selbst nach 30 Jahren hat das ungewöhnliche
Sportlerpaar genaue Erinnerung an damals.
Konkurrenz in der Familie
Ehemann Jörg Stutzke brauchte nicht lange, um seine große Liebe mit seiner großen sportlichen Leidenschaft anzustecken.
Erneut tauchte die zierliche Silke in den Laufsport ein. Das Paar war bei
Marathons dabei, wollte aber mehr. Aus 42 Kilometer
Marathon wurden 60 Kilometer, dann 100 Kilometer. „Am Anfang war der Drang zur Bewegung entscheidend. Mit der Zeit
packte mich der Ehrgeiz“, schildert Silke Stutzke ihre Entwicklung. Ein wenig mag dabei die Konkurrenz
in der Familie
mitschwingen. „Bis 100 Kilometer gehören die Läufe mir“, macht Jörg Stutzke seinen Anspruch deutlich.
38 Stunden unterwegs
Doch darüber hinaus, so beim international gefragten Spitzenereignis, dem „Baltic Run“, konzentriert sich der Klosterfelder auf
die aufwändige Organisation des jährlichen Extrem-Wettbewerbs. Selbstverständlich hält er Ehefrau Silke den Daumen. „Für
so eine Strecke benötigen gute Läufer etwa 38 Stunden. Mir macht es nichts aus, 24 Stunden am Stück zu laufen. Selbst
verständlich bin ich dann über Nacht unterwegs“, gibt Silke Stutzke Einblick in ihr ungewöhnlich strapaziöses Hobby. „Nach so
einem Extremlauf brauche ich aber mehrere Wochen, um wieder zum normalen
Lebensrhythmus zurück zu kommen.“
Laufen ohne Ende
„Normal“ ist bei Familie Stutzke aber etwas anderes als bei ihren Mitbürgern. So ist die Klosterfelderin jede Woche über 100
Kilometer laufend unterwegs, um sich fit zu halten. Kein Wunder also, dass es
sie nicht schreckt, die „gerade mal 36 Kilometer“
zu ihrem Arbeitsplatz zu Fuß zurück zu legen! Seit 2001 wohnt das Ehepaar mit den beiden noch nicht erwachsenen
Kindern
im Eigenheim in Klosterfelde. Tochter Laura, 24, ist hingegen „auf eigenen Beinen“. Sie sorgte bereits für einen kleinen Enkel,
über den sich die Klosterfelder als „junge Großeltern“ sehr freuen.
Sportlerin des Jahres
Durch Familie Stutzke ist das kleine Klosterfelde deutschland- und europaweit zu
einem Begriff für Extremsport geworden.
Laufstar Silke Stutzke kann mittlerweile neben einem Schrank voller hart
erlaufener Medaillen auf die Auszeichnung als
„Sportlerin des Jahres“ im Landkreis Barnim verweisen.
Sohn tritt in die Fußstapfen
Sohn Jacob Stutzke hat sich von der Leidenschaft der Eltern anstecken lassen. Er
hing den Fußball an den Nagel, um im
wahrsten Sinne des Wortes in die elterlichen Fußstapfen zu treten. Der 17-Jährige ist eine der deutschen Nachwuchs-
Hoffnungen im „Gehen“. Das ist eine olympische Disziplin. Der junge Klosterfelder wird an der
Sportschule systematisch auf
Spitzenleistungen vorbereitet. Bereits jetzt „geht“ er ganz vorne durchs Ziel. „Er hat bei der Deutschen Meisterschaft den
vierten Platz über die Distanzen von 5 000 Meter und 10 000 Meter errungen“, freuen sich die Eltern.
Licht im Dunkel?
Die Spitzensportler fühlen sich in Wandlitz wohl. „Es wäre aber ganz toll, wenn die Radwege alle Licht bekämen, damit Läufer
und Radfahrer in der dunklen Jahreszeit ebenfalls sicher und gut unterwegs sind“, so Jörg Stutzke, aus dem an dieser Stelle
der engagierte Schuldirektor und der trainingsfreudige Sportler zusammen
sprechen!
Mutter ist nicht zu bremsen
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