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Lange vor der DDR-Ära zog die Region um Wandlitz prominente Bewohner an. So hat man mit Dammsmühle und Lanke gleich zwei Schlösser aufzubieten. Leider kann man beide nur von außen besichtigen schade eigentlich!
Wir kämpfen schon seit Jahren um unser Schloss, berichtet Maria Brandt als Bürgermeisterin von Schönwalde. Dabei war das Gebäude bis vor kurzem sogar noch mit Leben erfüllt. Ich habe auf Schloss Dammsmühle geheiratet, erinnert sich Colette Dittmann an eine nicht allzu entfernte Zeit. Das war im Mai 1993, weiß sie natürlich noch ganz genau. Damals war das Schloss ein Hotel und ein Glanzstück des Ortes, heute präsentiert es sich mit teilweise zertrümmerten Fensterscheiben. Vor kurzem wurde im Erdgeschoss sogar ein Feuer gelegt, das aber rechtzeitig entdeckt und gelöscht werden konnte, weiß die Bürgermeisterin. Gerade noch mal davongekommen! Dabei verdankt das heutige Dammsmühle seine Existenz ausgerechnet der Tatsache, dass hier die alte Walk- und Mahlmühle aus den Zeiten Friedrich des Großen 1803 abgebrannt ist. 1894 erwarb Leutnant Adolf Wollank den brachliegenden Besitz und ließ das neobarocke Schloss bauen. Nach Wollanks Tod im Jahre 1915 kaufte der Engländer Harry Hart das Anwesen, der es in den Vierzigern an die Nazis verlor. Von da an waren staatliche Stellen Herr über Dammsmühle. Nachdem sich erst die Sowjetarmee darin eingenistet hatte, zog 1959 die Staatssicherheit in den feudalen Herrensitz. Die Wende brachte keine Wende, wechselhaft ist das Schicksal des Gutes noch heute. Dabei schien das Hotelrestaurant damals wirklich gut zu laufen, meint Colette Dittmann, die das Schloss ihrer achtjährigen Tochter Charlotte gerne mal von innen zeigen würde. Doch schon der vermüllte Park mit den kaputten Straßenlaternen erzählt eine andere Geschichte. Heute gehört das Anwesen einem Privatmann aber leider geht es mit den Plänen nicht so schnell voran, wie wir alle gehofft hatten, ärgert sich Bürgermeisterin Brandt. Dabei feiert man 2003 das 250jährige Bestehen von Schönwalde, da könnte man das Schloss gut gebrauchen! Noch schwieriger scheint die Situation um das ebenfalls vom Zerfall bedrohte Schloss Lanke zu sein. Es wurde 1856/59 durch den Grafen Wilhelm von Redern erbaut und gelangte zusammen mit 4485 Hektar gräflichen Landes für 20 Millionen Mark 1914 an Berlin. Wie man sich erzählt, hat der Graf wohl zu oft zu tief ins Glas geguckt, vermutet Bürgermeister Horst Geiseler als Grund für den Besitzerwechsel. Seither sind Land und Schloss Teil der Berliner Stadtgüter. Bis 1998 wurden in den historischen Räumen psychisch Kranke beherbergt, heute stehen sie leer. Elmar Müller, der Verwalter des Schlosses: Allein die Grundsanierung würde fünf Millionen Euro verschlingen! Jörg Zimmermann
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