Stand Mai 2012
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Schlangenmädchen spielt mit Feuer
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Wenn Werders Schlangenmädchen auftritt, sind alle sofort Feuer und Flamme.
Denn obwohl sich Anett Simmen die wasserumspielte Insel als Wohnort
herausgesucht hat, spielt sie gerne mit dem Feuer – im Rahmen einer atemberaubenden Show. „Dabei verbinde ich die Faszination am Feuer mit Luftakrobatik und zeitgenössischem Tanz“, beschreibt die 38-Jährige.
Zirkus, Bühne, Kreuzfahrtschiff
Anett Simmen ist Akrobatin mit Zirkuserfahrung, ausgebildete Tänzerin und Choreografin. Sie ist in der Manege ebenso auf „festem Boden“ wie auf Kreuzfahrtschiffen oder im Theater. Sie liebt die Freiheit und hat sich
ganz ihrer Kreativität verschrieben. „Ich hatte mit fünf Jahren im Fernsehen eine bunte Show gesehen und war besonders von den
Artisten und Tänzern fasziniert. Für mich stand sofort fest, dass ich so etwas machen möchte und bettelte meine Eltern an, mich bei einem solchen Ensemble anzumelden“, blickt sie zurück.
Schlangenmädchen in der DDR
Mit sechs Jahren überzeugte sie die „Cortinas“, sie unter ihre Fittiche zu nahmen. Das Ehepaar Edith und Manfred Mudlack war über Jahrzehnte weltweit aufgetreten und insbesondere durch ihre Trampolinnummer
ein Begriff. So wurde aus Anett Simmen ein „Schlangenmädchen“ das sich bewegen und verbiegen konnte wie kaum jemand sonst. „Ich wollte so gut sein wie die Mongolen!“ Damit war sie der Star bei vielen Veranstaltungen. Sie brillierte beim „Turn- und Sportfest der DDR“ oder bei einer Tournee durch die damalige UdSSR.
Eine weitere Spezialität war die Sportakrobatik, wo sie mit einer Partnerin Tricks zeigte und Pyramiden
baute. „Da war ich Unterfrau, musste viel Gewicht halten, was als Schlangenfrau etwas
schwierig war. Mit 22 musste ich dann leider beides an den Nagel hängen und meine professionelle Laufbahn im Hochleistungsbereich beenden.“
Theaterchefin in der Provinz
Anett Simmen hätte sich durchaus auf den Lorbeeren des frühen Erfolgs ausruhen können. Tat sie aber nicht. Stattdessen zog es sie auf die „Musikspezialschule“ in Hoyerswerda. Dann studierte sie in Leipzig Sportwissenschaften. Zehn Jahre
später, mit 27 Jahren, schaffte sie es an der weltberühmten „Palucca-Schule für Tanz“ in Dresden aufgenommen zu werden und vier Jahre später erfolgreich als Diplom-Tanzpädagogin abzuschließen.
Dabei hatte sie damals längst gezeigt, dass sie vielseitig brillieren kann. So war sie von 1989 bis 2002
Gründerin und künstlerische Leiterin von „ArTaS“, einem Laienensemble, das in der „Sängerstadt“ Finsterwalde für artistische und tänzerische Bereicherung sorgte. „Insbesondere die Arbeit mit den Kindern machte mir sehr viel Spaß“, erinnert sie sich zurück. Sie stellte unter anderem eine Märchenshow mit 120 Kindern und Jugendlichen auf die Beine und bekam dafür den Publikumspreis des Staatstheater Cottbus und den Kulturförderpreis des Rotaryclubs.
Spaß im Zirkus-Wagen
Von den Brettern, die die Welt bedeuten, zog es sie in die Manege. 2006 war sie
mit dem Varieté-Zirkus „Rolandos“ auf Tournee. Sie lebte im Wohnwagen, machte alles mit, vom Zeltauf- und
-abbauen bis zum Kartenabreißen. Wenn Anett Simmen als „Traumzauberkobold“ auftrat, fielen ihr die Herzen von Jung und Alt zu. Ihre atemberaubende mit
seltener Leichtigkeit vorgetragene tänzerische Artistik und Jonglage verzauberte alle.
Zusätzlich trug sie Verantwortung für den Gesamterfolg, denn sie war hinter den Kulissen für Regie und Choreografien in der Show zuständig.
Gefragt in ganz Deutschland
Mittlerweile feiert sie in ganz Deutschland Erfolge. So arbeitet sie im
bekannten GOP-Varieté als Choreografin mit dem Regisseur Ulrich Thon zusammen und kreiert
Inszenierungen mit international gefeierten Künstlern.
Sie ist zur Zeit Projektleiterin bei einer Kölner Entertainmentagentur, wo ihre typische Mischung aus Varieté, Tanz und Theater gefragt ist. Vorher hatte sie mit Tanzszenen in der sehr
speziellen Inszenierung des Theaterstücks „Undine“ unter der Regie von Sylvia Kuckhoff mitgewirkt, wo sie zugleich eine der
Hauptrollen spielte. Damit hatte sie in Deutschland und in Polen viel Erfolg.
Undine ist eine fantastische Erzählung des aus Brandenburg an der Havel stammenden Literaten Friedrich de la
Motte-Fouqué, die mit der Oper von E.T.A. Hoffmann vermischt wurde. Sehr erfolgreich war das
artistische Tanztheater „Repression Schönheit“ im Theater „Neue Bühne“ Senftenberg und „...das Leben“, das zu den Fabrikfestspielen 2008 in Hoyerswerda Premiere feierte. Anett
Simmen hatte dabei als Regisseurin Schauspiel, Tanz, Artistik und Gesang zu
einem Gesamtkunstwerk vermischt, welches das Publikum begeisterte.
Einzigartige Mischung
Die Einzigartigkeit ihrer Kunst liegt genau in dieser Vielseitigkeit. „Mir geht es auf der Bühne darum, die unterschiedlichen Talente herauszufinden und einzusetzen. Ich möchte Schauspieler, Tänzer, Musiker und Artisten über ihre bisherigen Grenzen hinaus einbeziehen. Diese Vermischung der Genres
ergibt ein neues Gesamtwerk“, beschreibt sie ihren ungewöhnlichen Ansatz.
Kunst für jeden Geschmack
Damit erreicht die Werderanerin ganz unterschiedliche Zuschauer. Die Spanne der
Fans geht von Kindern, die sie gerade im Zirkus lieben, bis zu Erwachsenen in
jedem Alter, die sie in der Manege, im Theater oder unter freiem Himmel
bewundern. Ihr jubeln die Passagiere auf dem Traumschiff ebenso zu wie Manager
und Belegschaften von Weltkonzernen wie VW oder Mercedes.
So sehr sie die Menschen liebt, der „Mann fürs Leben“ steht noch aus! „Das Problem ist, dass ich sehr viel unterwegs bin!“
Infos: Tel. 01 78/4 19 94 73
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