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Eine attraktive Stadt wie Werder zieht naturgemäß viele an, die sich hier gerne niederlassen wollen.
Bezahlbarer Wohnraum in ausreichender Zahl ist also immer ein Thema.  
Da trifft es sich gut, dass Christian Große, der neue zweite Mann in der Stadtverwaltung, mit diesem
Thema Erfahrung hat. Der Ende 2014 frischgewählte neue „1. Beigeordnete“ hat nach Besuch von
Grundschule und Gymnasium in seiner Heimatstadt Werder in Berlin eine Ausbildung als „Kaufmann in der
Wohnungswirtschaft“ gemacht.  
Jura oder Politik
„Ich überlegte dann, ob ichJura oder Politikwissenschaften studieren soll. Da man für Jura mindestens
sechs Jahre veranschlagen muss, entschied ich mich für Politik“, gibt Christian Große Einsicht in seine
Gedanken.Er ist gerade mal 37 Jahre jung. Dennoch hat er schon vielfach dem Namen Ehre gemacht,
denn Große hat bereits etliche große Karriereschritte hinter sich. So wurde er bereits 1998, also im sehr
jungen Alter von 20 Jahren, Stadtverordneter. Vorher war er ebenfalls erfolgreich, als Fußballer beim SV
Victoria. „Ich bin mit Herzblut in der Kommunalpolitik, denn hier spürt man sofort die Rückkopplung durch
die Bürger“, sagt er.  
Brüssel und Potsdam
Doch dann zog es ihn erst mal in die große weite Welt. Als Mitarbeiter des CDU-Europaabgeordneten Dr.
Christian Ehler lernte er den Brüsseler EU-Betrieb und die Feinheiten des Machtspiels zwischen EU-
Parlament, Kommission und den vielen anderen Gremien kennen. Da war er für „Erdung“ in der
Stadtverordneten-Versammlung in Werder so dankbar, dass er 2003 zusätzlich erfolgreich für den Kreistag
kandidierte, wo er schließlich 2014  sogar Vorsitzender wurde.  
Zwischen den Stühlen?
Offenbar wurde dem forschen Fußballer das Klima in Brüssel mit der Zeit zu öde. Wie sonst wäre es zu
erklären, dass er 2010 die anspruchsvolle Position in der Brandenburger CDU-Parteizentrale als
Geschäftsführer einnahm? „Da entwickelt man ein Gefühl für Strömungen“, umschreibt er dezent die
Gefahr, leicht „zwischen die Stühle“ zu geraten. Jedenfalls gelang Christian Große das schon fast
Unmögliche. Er war vier Jahre lang an den Schalthebeln einer Partei, deren Vorsitzende für gewöhnlich fast
schon im Jahreswechsel im innerparteilichen Streit versinken.
Für Werder
„Mit diesen Erfahrungen im Rücken ist der jugendlich wirkende unverklemmte Werderaner ein Glücksfall für
die weiteren Geschicke der Stadt. Deshalb war die frischgewählte Bürgermeisterin Manuela Saß sichtbar
froh, als ihr Wunschkandidat einwilligte, als ihr Stellvertreter ins Rathaus einzuziehen. Schließlich hätte
Christian Große als in der Politik verwurzelter erfolgreicher Landesgeschäftsführer einer krisengeschüttelten
CDU in Brandenburg die eine oder andere landes-, bundes- oder europapolitische Option gehabt.  
Oma spricht!
Wenn er Politik macht, dann so gibt er zu, denkt er oft an die Oma: „Die hat uns immer eingetrichtert, dass
man nur ausgeben kann, was man vorher eingenommen hat.“ Mit diesem Bekenntnis ist Christian Große
ebenfalls eher selten in Politik und Verwaltung und passt damit mehr als gut ins Rathaus, das sein Vater
Werner Große von der Wende bis 2014 geführt hatte. Er war damit dienstältester Bürgermeister in
Ostdeutschland, bevor er das Amt an seine Wunschnachfolgerin Manuela Saß weitergegeben hat. Nun ist
der erfahrene Papa Nachfolger seines Sohns in der Werderaner Stadtverordneten Versammlung und als
Vorsitzender des Kreistags.
Reif für die Insel
Christian Große hat übrigens eingesehen, dass Politik manchen Tribut erfordern kann. Statt Fußball steht
nun ein kleiner Vierbeiner im Mittelpunkt des „sportlichen“ Familieninteresses von Werders 1.
Beigeordnetem und seiner Ehefrau, der Steuerberaterin
Manuela Große. Beide kennen sich seit 2006 und
sind seit 2013 verheiratet. Lange teilten sie das gleiche Fußballhobby, er in der Männermannschaft, sie bei
den Frauen. „Früher hatte ich über Vater geschmunzelt, wenn der von Hundesport sprach. Nun sehe ich
das anders und möchte unseren Labrador zum Rettungshund ausbilden“, beschreibt Große die neuen
sportlichen Ziele. Bis der kleine Vierbeiner dafür reif ist, dürfte es noch ein wenig dauern, aber dass er „reif
für die Insel“ ist, hat er schon ausreichend bewiesen. Jedenfalls tollt er sichtbar glücklich im Eigenheim-
Areal der Familie auf der Insel durch den Garten und hofft, dass Ausschüsse und Politik Herrchen Zeit zum
Herumtollen mit ihm lassen!
Stand Juni 2015
Fingerspitzengefühl für die Heimat
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Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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