Denn ganz neu wird dort nun statt
gewohntem Kindertanz „Zumba“
angeboten. Das ist eine Art Modetanz, der
gerade Deutschland erobert. Diese
Mischung aus lateinamerikanischen und
internationalen Tänzen ließ sich der
kolumbianische Tänzer und Choreograf
Alberto „Beto“ Perez einfallen. Weil man
mit „Zumba“ trefflich abnehmen können
soll, ist es klar, dass dies in Deutschland
besonders Frauen freut.
Feurige Südländer
Petra Reichmuth, der rührigen Leiterin
vom Familientreff Kleeblatt in der
Fichtestraße, ging es allerdings weniger
ums Abnehmen, als sie diesen Kurs ins
Leben rief. „Nachdem die ehrenamtlichen
Trainer unserer Tanzgruppe ausgeschieden
waren, waren wir auf der Suche nach
Ersatz“, schildert sie, wie sie auf „Zumba“
kam. Da passte es bestens, dass ihr gerade
da ein „heißer Südländer“ in die Arme lief.
Charme für Groß und Klein
Joao Domingues-Reis würde man nicht
ansehen, dass er „bereits“ 31 Jahre ist.
Ausgestattet mit viel südländischer
Ausstrahlung traut man ihm sofort zu, dass
er seine liebenswürdige Ader auf seine
„Schüler“ überträgt. Ausnahmsweise sind
es nicht Frauen, die bei seinem Charme
dahinschmelzen, sondern etwa 30 Kinder
und Jugendliche. Denen kann der
Portugiese allerdings neben maritimer
Gelassenheit und Weltsicht noch eine
ganze Menge mehr bieten. „Ich habe auf
der Universität in Lissabon Sport studiert
und habe in diesem Zusammenhang
gelernt, speziell auf Kinder einzugehen.
Daneben habe ich eine Ausbildung als
Fitnesstrainer“, berichtet er.
Kalt aber weltoffen
Aufgrund der bekannten problematischen
Wirtschaftslage in seiner
sonnenverwöhnten Heimat sah sich der
angehende Sportlehrer in nördlicheren
Gefilden um. „Ich war erst im Elsass, dann
bekam ich Berührung mit Berlin und
wusste sofort, dass ich in dieser
weltoffenen Region bleiben möchte!“ Die
Sprache hat er schnell gelernt, an den
eiskalten Winter muss er sich noch
gewöhnen. Doch der raue Charme
Brandenburgs hat ihn so angezogen, dass
er nun sogar Verstärkung aus der Heimat
geholt hat: Neben ihm sind jetzt zusätzlich
David Lourenco, 27, und Nuno Silva, 28,
sichtlich bemüht, den ungewohnten
Temperaturen stand zu halten.
Erfahrung mit Kindern
„Unser Kurs nimmt Kinder ab vier Jahre
auf und geht bis ins Jugendlichen-Alter.
Das bringt als Problem mit sich, dass man
die Kleineren anders behandeln muss als
die Größeren. Allerdings sind Hallenzeiten
aufgrund des großen Andrangs von
Vereinen sehr begrenzt, so dass wir in der
Turnhalle der Fichteschule mit allen
Kursteilnehmern gleichzeitig üben müssen.
Also habe ich meine Kollegen engagiert,
um die Gruppe zu teilen“, begründet Joao
Domingues-Reis den Zuwachs aus
Portugal.
Mädchen-Schwarm
Wie ihr Chef freuen sich die gut-
aussehenden Jungs, dass die Mädchen ihre
Vorzüge sehr zu schätzen wissen. „Deutsch
zu lernen ist alles andere als einfach, doch
gerade die Frauen finden unsere kleinen
Fehler in Grammatik und Aussprache süß“,
verrät Joao Domingues-Reis. Dennoch ist
er noch zu haben!
Vielseitiges Programm
„Zumba“ ist natürlich nur einer der vielen
Gründe für eine Kontaktaufnahme zum
„Familientreff Kleeblatt“. Dort ist immer
etwas los. Es gibt eine Krabbel- und
Spielgruppe, ein „Prager Eltern-Kind-
Programm, Kreativkurs und Hausauf
gabenhilfe, Eltern-Kind-Turnen sowie
Hilfe für Überschuldete. Das alles wäre
schon alleine ausfüllend, doch Petra
Reichmuth kümmert sich noch um viel
mehr: „Zu meinen Aufgaben gehört
außerdem die Leitung vom Seniorentreff in
der Karl Marx Straße schräg gegenüber
vom Rathaus“, verrät sie.
Verständlich, dass sie ständig in Bewegung
ist. Der Vorteil: „Zumba“ braucht sie selbst
nicht, zumindest nicht wegen der guten
Figur!
Infos:
Familientreff Kleeblatt:
Fichtestraße 105, 15745 Wildau
Tel. 0 33 75/46 83 42
Heiße Rhythmen, süße Jungs! |
Stand Marz 2013