Investitionen müssen sich lohnen, das weiß jeder Manager. Da
heutzutage jeder Euro zweimal umgedreht wird, ehe man ihn
ausgibt, zeugt es von enormem Vertrauen in die Forschungs-
qualität, wenn jedes Jahr noch mehr Aufträge an die Technische
Hochschule Wildau gegeben werden.
2014 konnte die TH einen bundesweit einmaligen Rekord aufstellen:
„Wir haben netto fast soviel an Fremdmittel einwerben können, wie
uns das Land Brandenburg an Grundfinanzierung zur Verfügung
stellt“, verblüfft TH-Präsident Professor László Ungvári.  
Spitzenreiter bei Forschungsaufträgen
„Das waren netto zwölf Millionen Euro. Die staatliche
Grundfinanzierung betrug 12,4 Millionen Euro, also nur wenig mehr.
Wir konnten im vergangenen Jahr eine Steigerung von satten 28,7
Prozent erzielen, obwohl wir das Jahr zuvor bereits  Spitzenwerte
hatten“, wundert sich der TH-Präsident selbst ein wenig über den
Erfolg. Mittlerweile ist eine hochschulweite Hit-Liste durchgesickert:
Spitzenreiter beim Einsammeln von Forschungsaufträgen aus
Wirtschaft und Industrie ist demzufolge Professor Sigurd Schrader. Er
arbeitet auf dem Gebiet der Photonik, der optischen Technologien, der
Laser- und Plasmatechnik sowie der Materialographie. Dabei besteht
eine enge Zusammenarbeit mit dem „Leibniz-Institut für innovative
Mikroelektronik“ in Frankfurt Oder. Seine Abteilung bekam stolze 1,3
Millionen Euro anvertraut. Gleich dahinter kommt Professor Herbert
Sonntag. Er ist Leiter der „Forschungsgruppe Verkehrslogistik“ und
konnte 1,2 Millionen Euro „einwerben“. Das zeigt das enorme
Interesse an den Arbeiten. Ebenfalls im Rampenlicht scheint der
Molekularbiologe Professor Marcus Fromme zu stehen, der beachtliche
88 000 Euro verbuchen konnte.
Spielraum für Investitionen
„Diese Gelder ermöglichen uns zusätzliche Forschungsvorhaben. Wir
können Geräte und Laboreinrichtungen kaufen, die uns sonst nicht
möglich wären. Zudem können wir uns an EU-Projekten beteiligen, die
immer eine Co-Finanzierung von 25 Prozent voraussetzen“, sieht sich
der TH-Präsident in seinen vorausschauenden Weichenstellungen
bestätigt. „Diese Erfolge verdanken wir sicher mit unserer Berufungs-
politik mit Schwerpunkt auf leistungsbezogene Professoren-
Honorierung und Forschung“, verrät Professor László Ungvári.
Attraktives Umfeld
Mit diesem Erfolg kann sich die TH Wildau mehr als sehen lassen. Das
gilt mittlerweile ebenso für das Campus-Gelände als solches. Die
Gebäude reihen sich nun entlang vom neu-benannten Hochschulring.
Damit gibt es nach langen Jahren endlich eine eindeutige und
repräsentative Adresse. Der Vorplatz, angrenzend an den neu-
gestalteten Bahnhof, heißt nun Ludwig-Witthöft-Platz und trägt damit
den Gründer des Lokomotivwerks im Namen, das den Ursprung für die
industrielle und später wissenschaftliche Entwicklung von Wildau
darstellte. Die TH sorgte mit einer neuen Hinweisbeschilderung dafür,
dass sich jetzt endlich jeder schnell orientieren kann.
Prominente Gäste
Das ist sehr wichtig, denn die Hochschule sorgt mit ihrem großen
Renommee dafür, dass sich hier gerne hochkarätige Gäste aus
Wissenschaft und Politik einfinden. Darunter waren Bundespolitiker
wie Bundestagspräsident Norbert Lammert, Außenminister Frank-
Walter Steinmeier und Linken-Fraktionschef Gregor Gysi. 2015 soll im
Zeichen internationaler Begegnungen stehen. So werden die Chefs von
in Berlin ansässigen Botschaften ihr Land vorstellen können. Dabei
denkt TH-Präsident Professor Ungvári an so unterschiedliche Länder
wie China oder das westafrikanische Kenia. „Natürlich geht es um
Staaten, wo wir Kooperationen haben“, erläutert er.
Eklatanter Wohnraummangel
Dazu gehört in hohem Maße Russland. Hier bestehen beispielsweise
enge Verbindungen zu Hochschulen in St. Petersburg, wohin der
ungarisch-stämmige international denkende TH-Präsident selbst
persönliche Bande hat. Schließlich studierte er im damaligen
Leningrad. Die Bedingungen waren wohl härter, als sie Studenten
heute haben. Dennoch ist die Erinnerung noch wach genug, um dem
TH-Präsidenten Sorgenfalten ins Gesicht zu treiben, wenn er an die
aktuelle Wohnraumsituation in Wildau denkt: „Wir haben momentan
800 Studenten auf der Warteliste, für die wir keine Lösung haben. In
Wildau gibt es mittlerweile keinen verfügbaren Wohnraum mehr.
Dabei haben wir bereits viele unkonventionelle Lösungen auf den Weg
gebracht: Wir haben Etagen in Plattenbauten und ein Gebäude in
Königs Wusterhausen auf dem Areal der Blindenschule angemietet.
Die Brisanz wird klar, wenn man sich die Zahlen ansieht: Wir haben 4
300 Studenten, aber nur 304 Plätze in Studentenwohnheimen.
Bundesweit üblich wäre eine Quote von 15 Prozent, da sind wir weit
davon entfernt.“
Sorgen mit Russland
Leider ließen sich die Verantwortlichen des zuständigen Studenten-
werks bisher zu keinen weiteren Investitionen in Wildau erweichen und
verweisen statt dessen auf klamme Kassen. „Ein privates Projekt zieht
sich hingegen wegen baurechtlicher Fragen weiter hin“, bedauert
Ungvári weiter. „Diese Situation schadet der TH. Zugleich entgeht der
Stadt Wildau und der Region durch diesen Missstand viel Kaufkraft“,
nennt er eine weitere Konsequenz. Dabei hat gerade die TH Wildau
eine große Anziehungskraft auf Studenten und Wissenschaftler in der
ganzen Welt und stellt damit eine wichtige Brücke Deutschlands in
andere Länder dar. Allerdings scheint die nun, zumindest was Russland
angeht, leichte Risse zu bekommen: „Wissenschaft und Austausch
zwischen den Hochschulen ist von den Sanktionen der EU nicht
betroffen. Allerdings haben diese eine rapide Verschlechterung der
wirtschaftlichen Verhältnisse dort zur Folge. Der Rubel hat in nur
einem Jahr die Hälfte seines Werts verloren. Lebenshaltungskosten
sind um 40 Prozent oder mehr angestiegen. So können mittlerweile
Gaststudenten selbst wenn wir für ihren Aufenthalt sorgen, nicht mehr
kommen, weil sich die Familien die Anreise nicht mehr leisten
können.“
Neues Rechenzentrum
Was kaum jemand für möglich gehalten hätte, mittlerweile hat die TH
Wildau ihren Teil des riesigen ehemaligen Industriegeländes ausgefüllt,
so dass nun Umschau nach Erweiterungsmöglichkeiten gehalten wurde.
„Dazu haben wir das Gelände der ehemaligen Gärtnerei Wildau
zwischen Bahntrasse und Hochschulring ausgesucht. Hier soll unser
zentrales Rechenzentrum entstehen. Damit führen wir die bisher auf
diverse Standorte verteilte Anlagen zusammen“, freut sich Bernd
Heimer als zuständiger Leiter. Ob es gelingt, diese zentrale Anlage
bereits 2016 in Funktion zu bekommen? Dann feiert die TH den runden
25 Geburtstag und hat bereits bei Bundeskanzlerin Angela Merkel
vorgefühlt, um sie dazu als Ehrengast einzuladen. Wie jeder weiß, ist
die deutsche Regierungs-chefin gelernte Naturwissenschaftlerin, die
großes Interesse für innovative Technik hat!
Millionen-Geldsegen für die TH Wildau!
Firma  
TH Wildau
Adresse
Hochschulring 1, 15745 Wildau
Kontakt
 
Tel./Fax
Tel. 0 33 75/50 81 01
Öffnungszeiten
 
E-Mail
 
Internet
th0475.tif
dii.gif
EFREAusstellungMalich.tif
Immatrikulation08.tif
GysiAbschluss04.tif
AbsolventenverabschiedungSteinmeier03.tif
WoidkeMikrosystemtechnik03_bs.tif
Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


Impressum | Datenschutz