ganz erheblich einem Fußball-Star der DDR, der anschließend als Cheftrainer beim Kultverein „1. FC Union Berlin“ tätig
war.
Mit der Verpflichtung von Ulrich Prüfke kann sich das Phönix-Präsidium um Uwe Gladrow und Jugendwart Manfred Stöpper über
ein Meisterstück freuen, das sich nun bezahlt machte. Der persönlich bescheidene Fußballlehrer, der mit 74 Jahren rüstig und agil
wirkt, schaffte es in nur drei Jahren, die Vorzeigemannschaft zum erträumten Aufstieg in die Landesliga zu führen.
15 Punkte Vorsprung
„Wir sind mit 15 Punkten Vorsprung aufgestiegen und befinden uns nach der ersten
Halbserie auf dem achten Tabellenplatz. Damit
dürfte der Klassenerhalt machbar sein“, strahlt Co-Trainer Bernd Strahl. Ulrich Prüfke ist Fußballer mit Leib und Seele. „Zu meiner
Jugend gab es wenige Freizeitmöglichkeiten, so dass ich schon als Kind mit großer Begeisterung Fußball spielte“, blickt der
Berliner zurück. Mit zehn Jahren begann er 1950 beim West-Berliner Club „Alemannia 90“.
Fußball-Kind?
Schnell wurde sein Talent entdeckt. Er kam an die „Kinder- und Jugendsportschule“ im Ostteil der Stadt und von dort mit 14 Jahren
in die Schülermannschaft des Armeesportclubs „ASK Vorwärts Berlin“. 1957 gewann er mit seiner Mannschaft den FDGB-
Jugendpokal, 1959 wurde er mit den Junioren Pokalsieger und DDR- Landesmeister. Über den TSC Oberschönweide kam er 1966
zum „1. FC Union Berlin“, der aus dem „TSC“ ausgegliederten Fußballabteilung. Dort wirkte er im Mittelfeld, war bei fast allen
Punktspielen eingesetzt und damit erheblich am schnellen Aufstieg in die
Oberliga noch im Gründungsjahr beteiligt. 1968 erlebte er
mit Union seinen sportlichen Höhepunkt, als sie den DDR-FDGB-Pokal gewannen. Prüfke war mehrere Jahre Kapitän der
erfolgreichen Mannschaft und kann auf 82 Erstligaeinsätze zurückblicken
Pädagogisches Geschick
Er qualifizierte sich zum Diplom-Sportlehrer und wirkte von 1972 an für zwei Jahre als Union-Cheftrainer. Dieses Wissen und die
lange Erfahrung ließ er später Vereinen im südlichen Berliner Umland zu Gute kommen. Er war Trainer in Schulzendorf, in Königs
Wusterhausen und Zeuthen-Miersdorf. Schließlich konnte ihn Phönix für sich gewinnen, was sich durch den Aufstieg in die
Landesliga bezahlt machte. „Uli“ Prüfke weiß, dass sich der Fußball heute ebenso verändert hat wie die Aktiven: „Das Spiel ist
schneller geworden, Taktik und Athletik spielen eine große Rolle. Andererseits sind die Spieler viel selbstbewusster als wir es
waren. Heute ist es schwer, einem 18-Jährigen zu vermitteln, dass er etwas falsch gemacht hat“, resümiert der ehemalige „1. FC
Union“-Trainer. „Als Sportlehrer habe ich gelernt, auf den Einzelnen einzugehen, zu motivieren,
ausgleichend und zugleich
fordernd zu führen“, beschreibt er die Grundlagen seiner erfolgreichen Arbeit.
Abwechslung im Training
„Wir bauen das Training so auf, dass es viel Abwechslung bei hohen Anforderungen
gibt. Dazu führen wir immer wieder neue
Übungen ein“, pflichtet ihm Co-Trainer Bernd Strahl bei. Prüfke gibt zu, dass ihn der Umgang mit jungen Menschen so reizt, dass
er dafür viel freie Zeit aufwendet: „Beim Fußball geht es um Konzentration, Anstrengung und Zuverlässigkeit. Man kämpft
zusammen um den Erfolg. Es entstehen emotionale menschliche Erlebnisse, die man
in der normalen Freizeit- und Arbeitswelt nur
selten so hat.“ Mit so einem Trainer an der Seite könnte der Verein noch viele Erfolge erleben. Jedenfalls scheint es dem Trainer
Duo Prüfke-Strahl gelungen zu sein, die Mannschaft fest zusammenzuschweißen: „Wir haben bisher kaum Abgänge. Sogar Spieler,
die es beruflich weiter entfernt hin verschlagen hat, bleiben uns treu. So ist
einer bei der Polizei und nun in Perleberg tätig. Dennoch
kommt er wann immer es geht, ins Training und natürlich zu den Spielen“, nennen Ulrich Prüfke und Bernd Strahl wichtige Gründe
für den Erfolg.
Mit Startrainer in die Spitze
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