deutschen Kochwettbewerbs brachte und zu zwei Pokalen verhalf, bleibt der
Kochtopf schon mal kalt. Denn seine drei
Jungs, mittlerweile alle erwachsen, haben sich lieber für „kühle“ Computertechnik statt für heißen Küchendampf
entschieden!
Umso mehr freut sich Gilbert Débs, dass sein Faible für „diesen ungemein kreativen Beruf, wo es niemals monoton wird“, in der
Ludwig-Witthöft-Oberschule in Wildau sehr gefragt ist. Dort ist der langjährige Küchen- und Restaurantmeister, der zudem noch
Diplom-Betriebswirt ist, seit 2012 als Lehrer im Fach WAT, also „Wirtschaft, Arbeitslehre und Technik“, aktiv.
Hammer statt Kochlöffel
So kommt es, dass Débs schon mal Hammer und Meißel statt Kochtopf und Löffel schwingt. Denn zu seinem breitgefächerten
Unterrichtsfach gehören zusätzlich so unterschiedliche Sparten wie Holzbearbeitung, technisches Zeichnen
oder Hauswirtschaft.
„Das macht mir nichts aus, ich bin begeisterter Hobby-Handwerker. Gar manches Möbelstück in unserer Wohnung in Wildau habe
ich selbst gezimmert“, gibt er Einblick in seine Vielseitigkeit.
Internationale Erfahrung
Ob er früher zu solchen Eskapaden kam? Wohl kaum, denn Gilbert Débs sammelte in vielen Ländern Gastronomieerfahrung, bevor
er Wildau zur neuen Heimat machte: „Ich war im Elsass, in Deutschland, der Schweiz und in England in Restaurants und
internationalen Hotels als Koch tätig“, blickt er zurück. Sogar im Fürstentum Monaco verwöhnte er anspruchsvolle Gäste.
Große Liebe
Die große Liebe zu Ehefrau Ursula Débs brachte das Paar nun auf Umwegen nach Wildau. Bald schon nach Aufnahme seiner
Tätigkeit als WAT-Lehrer stieß der Elsässer auf die Möglichkeit, am deutschlandweiten Wettbewerb um den Schülerkochpokal teil
zunehmen. Sein Team, bestehend aus Alexander Sorge, Mandy Napierai, Sabrina
Miefert und Juri Kitschke aus den Klassen 9 und
10 kam, kochte und überzeugte: „Wir gewannen den Siegerpokal im Landkreis und im Land Brandenburg. Schließlich kamen wir
bundesweit auf den vierten Platz“, fasst der kochbegeisterte WAT-Lehrer der Ludwig-Witthöft-Oberschule zusammen.
Abgesagt
Gerne hätte er 2015 an den Erfolg angeknüpft. „Leider besteht dazu keine Chance, weil die Veranstalter den Wettbewerb einfach
abgesagt hatten. Angeblich sind es zu wenig Sponsoren. Nun gibt es nur noch
einen Landeswettbewerb in Thüringen, was uns in
Brandenburg allerdings herzlich wenig nützt“, sind Gilbert Débs sowie Eltern und Schüler stinkesauer. Seine „jungen Köche“
verwöhnen übrigens neben professionellen Schleckermäulchen ebenso gerne ihre Mitschüler: und Lehrer. „Wir haben das
Schülercafé wieder auferstehen lassen und bieten mit Schülern der 10. Klasse leckere Gerichte zum günstigen Preis.“
Selbstgemacht
„Es geht darum, Wissen über den Umgang mit Lebensmittel und über Abläufe in der Küche zu vermitteln. Kochen muss Spaß
machen. Viele sehen bei uns das erste Mal, dass es leckere Alternativen zu
Fast-Food gibt. Sie erleben, dass sogar Brotteig, Nudeln
oder Ravioli schnell und einfach herzustellen sind. Wir machen kalte Gerichte,
Backwaren, Desserts, Suppen oder Eintöpfe, wie
man sie heute gar nicht mehr kennt.“ Obwohl Gilbert Débs seinen langjährigen Beruf aus ganzem Herzen liebt, hat er Verständnis,
wenn sich kaum Schüler dafür entscheiden: „Schichtarbeit und geringe Verdienstmöglichkeiten sind handfeste Nachteile. Das ist
schade, denn als Koch kann man ungemein kreativ sein und hat viele verschiedene
Möglichkeiten. Gerade an den attraktiven Orten
der Welt, wo andere Urlaub machen, ist man dann sehr gefragt“, schwärmt Gilbert Débs. Mal sehen, ob junge Wildauer sich
überzeugen lassen!