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Kino gehen, Musik hören, Sport machen diese Hobbys haben viele Jugendliche. Das dürfte bei den Schülern der Wildauer Realschule nicht anders sein. Und die Lieblings-Stars?
Bruce Willis und Tom Hanks, kommt es wie aus der Pistole geschossen. Undine Schellschmidt dürfte sich damit von den 540 Schülern der 102 Jahre alten Realschule nur wenig unterscheiden. Mit einem Unterschied: Sie ist gar keine Schülerin, sondern die neue Schulleiterin!
Dabei wirkt sie in ihrem sachlich möblierten Büro alles andere als furchteinflößend, eher mädchenhaft. Kaum zu glauben, dass neben den Schülern noch 31 Lehrer nach ihrer Pfeiffe tanzen. Und wäre das nicht genug, gibt sie immer noch Unterricht, in ihren angestammten Fächern Englisch und Russisch. Wenn es dann ans Arbeiten korrigieren geht, geht bei ihr zuhause in Zeuthen so richtig die Post ab: Da höre ich dann meist Musik, allerdings eher was klassisches!
Schon manche schicksalhafte Zensur wurde da von Beethovens Schicksalsinfonie orchestriert. Ob bei Vivaldis Vier Jahreszeiten die besseren Noten vergeben werden? Undine Schellschmidt stammt aus Hoyerswerda und lernte im Zuge ihres Lehrerstudiums in Potsdam die Schönheiten der Landschaft um Berlin kennen und lieben. Nach einem Zwischenaufenthalt im abgelegenen Märkisch Buchholz war für sie klar, dass sie wieder an die Berliner Peripherie zurück wollte. 1991 hatte sie es geschafft, als Fremdsprachenlehrerin nach Wildau zu kommen. Worüber sie heute natürlich besonders glücklich ist: Gelang ihr doch mit nur 38 Jahren der Sprung an die Spitze der Realschule. Wir haben jedes Jahr mehr Bewerber, als wir aufnehmen können, freut sie sich über den hohen Beliebtheitsgrad ihrer Schule. Sehr gut aufgenommen wird, dass wir in Klassen unterrichten. Die Schüler bleiben dann immer zusammen, dadurch entsteht ein Gemeinschaftsgefühl. In Gesamtschulen, wie in Königs Wusterhausen, wird kursorientiert unterrichtet. Das bedeutet, dass die Schüler in immer wieder anderen Gruppen zusammen sind. Was allerdings den Vorteil hat, dass Schüler mit früher Spezialisierung diese intensiver entwickeln können. Für schwächere Schüler ist das ebenfalls besser, so Undine Schellschmidt. Wie die TFH setzt die Realschule sehr stark darauf, praxisorientiert auszubilden. So gibt es Kurse im Kochen oder Maschinenbau, in Holzbearbeitung oder Informatik, die generell sowohl von Mädchen und Jungs besucht werden. Sogar Manager kann man lernen: Eine Übungsfirma sorgt für einen Cateringservice, der gerne von Lehrern und Schülern in Anspruch genommen wird.
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