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Der Wissenschaftskern um den
Zeuthener See rückt immer mehr ins
internationale Bewusstsein. Neben
DESY ist es die TH Wildau, die hier eine
federführende Rolle einnimmt. Ihr
Präsident wurde nun für sein
internationales völkerverbindendes
Engagement von seinem früheren
Heimatland Ungarn hochkarätig
ausgezeichnet!

TH-Präsdent Professor László Ungvári hat
seit Amtsantritt auf eine internationale
Ausrichtung der jungen Studieneinrichtung
geachtet. Das hat sich vielfach „gelohnt“.
Die TH Wildau kann heute auf hohes
internationales Renommee und
Kooperationen mit Hochschulen in vielen
Ländern verweisen. Umso mehr freute den
ungarischstämmigen Präsidenten, dass er
mit dem höchsten Orden für „Auslands
ungarn“ überrascht wurde.
János Áder, der junge Präsident seines
früheren Heimatlands, hatte ihn außerdem
zu einem Empfang eingeladen. Da konnte
man sich mal so richtig von Präsident zu
Präsident unterhalten. Ob der Bericht im
ungarischen Fernsehen dann alle Details
verriet? Wohl kaum, sicher hatten die
beiden Präsidenten manchen privaten
Scherz auf den Lippen! Jedenfalls konnte
TH-Präsident Professor László Ungvári
nun mit gutem Gefühl seine Einladung an
den „Kollegen“ aussprechen, denn endlich
hat „seine“ TH Wildau nach 22 Jahren eine
„richtige“ Adresse bekommen. Nachdem
Wildau entsprechend dem lange gehegten
Wunsch des TH-Präsidenten zur Stadt
erhoben wurde, bekam das zeitgleich
attraktiv-gestaltete TH-Umfeld „als
Krönung“ die ersehnten „richtigen Straßen
namen“. Somit ist die TH am
„Hochschulring 1“ zu finden, statt wie
bisher mit Hinweis auf
Hallenbezeichnungen in der
„Bahnhofstraße“.

Lokomotive für die Wissenschaft

Die ziemlich einzigartigen Adress-
Probleme gingen auf die höchst
ungewöhnlicheAnfangsgeschichte der TH
Wildau zurück. Sie dürfte so ziemlich die
einzige moderne Technische Hochschule
sein, die auf den „Trümmern“ einer  
Industriebrache entstand. Ursprünglich
wurden in Zeuthens Nachbarort auf einem
Riesen-Areal zukunftsweisende
Lokomotiven, dann Rüstungsgüter und
schließlich Bearbeitungsmaschinen für den
Maschinenbau wie zum Beispiel für
Walzwerke in der damaligen Sowjetunion
produziert. Davon übrig
geblieben ist die Fertigung von riesigen
Motorenteilen für gigantische
Schiffsdiesel. Die TH hat sich zur
Erinnerung an die „alten Zeiten“ eine
historische Lokomotive auf den Campus
gestellt, schließlich knüpft sie als
Lokomotive für moderne weltoffene
Bildung und Forschung daran an!

Grüner Campus

Als auf dem Areal 3 800 Personen,
darunter 500 Auszubildende, arbeiteten,
war es leicht hinzufinden. Das weithin
hörbare Dröhnen des schweren
Gegenschlaghammers und der Rauch aus
den Schloten der Fabrikanlagen wiesen
überdeutlich den Weg. Heute wird dagegen
auf dem „Grünen Campus“ meist
„flüsterleise“ gearbeitet, gedacht und
geforscht. Abgasschwaden wird man
vergeblich suchen. Nun kommen hier
Studenten, Dozenten und Wissenschaftler
aus der ganzen Welt zusammen.
Allerdings, wer die Adresse per
Navigationssystem oder Internet suchte, tat
sich bisher schwer. Denn wenn
Forschergehirne „rauchen“ und Studenten
über Aufgaben „brüten“, bildet das keine
weit sichtbaren Rauchzeichen wie früher
die Industrieanlage!

Neue Ära

2013 hat sich noch viel mehr getan. So
konnte die Hochschule feiern, dass eine
weitere frühere Produktionshalle mit einem
modernen in freundlichem Grün gehaltenen
Hörsaal und ein Neubau die bisherige
Entwicklung abrundeten. In den Häusern
16 und 17 gibt es außerdem Fachräume, die
das Arbeiten weiter verbessern.
Bezeichnend für die herausragende
Stellung war, dass die Landesregierung mit
dem damaligen Finanzminister
Dr. Helmuth Markov und der  
Wissenschaftsministerin Professor Sabine
Kunst gleich zwei Kabinettsmitglieder zur
feierlichen Schlüsselübergabe am 11.
September 2013 entsandte.

Studentenclub und Kita

Als nächstes Projekt soll nun das bisherige
Haus 19 zu einem Treffpunkt für das
universitäre Leben ausgebaut werden, in
dem unter anderem der Studentenclub
seine Bleibe finden wird. Zudem soll dort
eine hochschuleigene Kita Platz finden.
„Was uns noch fehlt, ist Wohnraum für
Studenten. Dazu hoffen wir, dass das
Studentenwerk seine Ankündigung wahr
macht und eine Baulücke auf dem Gelände
für einen Neubau nutzt. Außerdem bauen
wir auf einen privaten Investor. Wir haben
momentan über 800 fehlende Wohnheim
plätze.  Zeuthen und Wildau haben keine
Leerstände. Einige Studenten weichen auf
Königs Wusterhausen aus, die meisten
versuchen notgedrungen, in Berlin
unterzukommen. Dabei täte deren
Kaufkraft der Region sehr gut“, so TH-
Präsident Ungvári zum Problem.

Rekord-Einnahmen

Wie gut sich die TH Wildau entwickelt hat,
zeigt der Blick in die Statistiken. „Wir
konnten über neun Millionen Euro an
Drittmitteln für Forschung einwerben, das
ist ein neuer Rekord!“, freut sich der TH-
Präsident. Ganz besonders glücklich ist er
über den Vertrag mit dem Land
Brandenburg: „Normalerweise ist man als
Hochschule immer von den jährlichen
Mittelzuweisungen abhängig, deren Höhe
je nach Konjunkturlage und anderen
Faktoren schwanken kann. Durch den
Hochschulvertrag mit dem Land haben wir
nun für fünf Jahre Planungssicherheit.
Damit kann man viel gezielter und
effizienter arbeiten“, so Ungvári. Man darf
ihm durchaus abnehmen, dass er das genau
ausrechnen kann, schließlich ist er
Statistiker.

Präsidenten-Empfang in Ungarn

Stand April 2014

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Visionäre Weichenstellung

Lehre und Forschung finden heute im
weltweiten Komplex statt. Als gebürtiger
Ungar, der im damals sowjetischen
Leningrad studierte bevor er seine
wissenschaftliche Karriere in Deutschland
weiterführte, hat TH-Präsident Professor
László Ungvári dies zu einer Zeit bereits
vorgelebt, als man gerade in Europa noch
in engeren Grenzen dachte. Umso
vorausschauender und mutig war es, dass
er sich von Anfang an mit viel
persönlichem Engagement für eine
weltweite Einbindung der jungen
Hochschule stark machte. Mittlerweile hat
die Dahmeregion gerade durch diese
Einrichtung einen internationalen Ruf.

Weltweite Einbindung

Die TH Wildau arbeitet heute mit vielen
Hochschulen in Deutschland, Europa und
in Asien zusammen. Dazu gehören Länder
der früheren Sowjetunion, aufstrebende
arabische Emirate und sogar das riesige
China. Nunmehr geht der Blick zusätzlich
nach Afrika. So ist die TH eine
Kooperation mit der Universität in der
kenianischen Stadt Nyeri eingegangen.

Präsidenten unter sich

Die Tatsache, dass der TH-Präsident längst
seinen ungarischen Pass gegen
die deutsche Staatsbürgerschaft
eingetauscht hat, schließlich hat er hier
seine Familie gegründet, hielt ihn natürlich
niemals davon ab, Kontakte in die
„ehemalige Heimat“ zu pflegen. Dazu
gehören Partnerschaften mit der Universität
in Budapest und nun in Eger. „Die
Hochschule Eger hat ihren Sitz im
ehemaligen Bischofspalais, was fast so
ungewöhnlich ist, wie bei uns“, schmunzelt
Professor László Ungvári. Nur mit dem
Unterschied, dass es in Eger den
weltberühmten und sagenumwobenen
Rotwein „Egri Bikavér“ gibt, da hat die
Dahmeregion noch Nachholbedarf.
Jedenfalls hat sich in Ungarn das
weltoffene und immer verbindende
Engagement des stets verbindlichen
Hochschulpräsidenten endlich bis in
höchste Kreise herumgesprochen, wovon
die Auszeichnung und der „kollegiale“
Empfang beim ungarischen
Staatspräsidenten János Áder zeugen.
Schade nur, dass unter den über
17 Prozent ausländischen Studenten nur
wenige Ungarn sind, aber mit der
angestrebten weiteren Internationalisierung
wird sich das bestimmt ändern!

Technische Hochschule
Wildau (FH)
Hochschulring 1
15745 Wildau
Tel. 0 33 75/50 81 01
www.th-wildau.de

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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