Wasser, Wald und eigenes Fluidum

Weltberühmte Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt gesehen haben muß, erwarten den Besucher wohl kaum in Zeuthen. Dennoch machte sich unser Reporter Klaus Zahn auf zur Erkundung auf Schusters Rappen.

Begonnen habe ich meinen Bummel am Bahnhof. Von der Goethestraße geht es gleich links in die Schulstraße. Linkerhand sehe ich, zur Alten Poststraße gehörend, die Feuerwache. Nach einigen Schritten und noch voller Elan biege ich rechts in die Wilhelm Guthke Straße.

Linkerhand befindet sich die musikbetonte Gesamtschule „Paul Dessau“ mit gymnasialer Oberstufe. Im Jahr 1932 eingeweiht, löste sie die zu klein gewordene Zeuthener Schule ab, in der sich heute die Gemeindeverwaltung befindet.

An der Gesamtschule hat der Komponist Paul Dessau in den sechziger Jahren eine Experimentalklasse unterrichtet. Heute können hier besonders begabte Schüler eine spezielle Förderung bekommen, aber auch die „ganz normalen“ Abschlüsse bis hin zum Abitur sind möglich.

Weiter geht mein Spaziergang vorbei am Zeuthener Friedhof bis zur Schillerstraße. Dort wende ich mich nach rechts und stehe vor der Martin Luther Kirche. Sie ist im Jahr 1914 eingeweiht worden, nachdem die Miersdorfer Kirche zu klein wurde für die stetig wachsende Zahl von Einwohnern Als einer der letzten Jugendstilkirchen Deutschlands hat sie eine ganz besondere Anziehungkraft. Architekt war Georg Büttner, der auch für die Kirche im benachbarten Wildau verantwortlich zeichnete. Heute strahlt sie wieder mit frischem Antlitz.

Gleich daneben befindet sich das Rathaus, 1901 gebaut und bis 1932 Schule. Mit der oben erwähnten neuen Schule lösten sich gleich zwei Probleme, das der zu klein gewordenen Schule und das des zu klein gewordenen Rathauses. Die Verwaltung befand sich bis zum Umzug in dem kleinen Gebäude gegenüber am Rathausplatz.

Letzterer ist übrigens neugestaltet worden und einer der wenigen öffentlichen und freien Zugänge zum Zeuthener See – ein echtes kleines Schmuckstück. Und damit bin ich schon in der Seestraße.

Obwohl Hauptverkehrsstraße mit reichlich Fahrzeugverkehr läßt es sich recht gut entlangschlendern, denn diese Straße ist wie fast alle Straßen in Zeuthen mit Alleebäumen bestanden. Vorbei an Villen, neuen und alten, vorbei am Platz der Demokratie rechter Hand und der Zeuthener Heide jenseits der Straße biege ich nun rechts in die Niederlausitzer Straße ein, in der sich Villa an Villa reiht, die besonders seeseitig prächtig ausgestattet sind.

Das Rathaus ist ein Schmuckstück zu jeder Jahreszeit.

Am Platz der Demokratie geht es zum Zeuthener See.

Die Seestraße ist, wie fast alle Straßen in Zeuthen, mit Alleebäumen bepflanzt.

Seit 1996 besitzt Zeuthen auch einen Fontanegedenkstein.

Die Straße mündet in die Havellandstaße, die dann am Zeuthener See endet. Rechts steht das wohl prachtvollste Gebäude in der Gemeinde, die Hertzog-Villa, heute Sitz der Technischen Hauptverwaltung der Dussmann-Gruppe. Gegenüber, auf dem Gelände des ehemaligen Diplomatenclubs der DDR, entsteht die Wohnsiedlung „Seegarten“. Noch ein Blick zwischen Zweigen hindurch auf den See, dann geht es wieder zurück.

In Miersdorf, jenseits der Bahnlinie im westlichen Teil Zeuthens gelegen, sollte man einen Bummel im Dorfkern nicht versäumen. Sehenswert sind die Backsteinkirche, die Heimatstube direkt am Dorfanger und das große Hortgebäude, einst Miersdorfer Schule. Daneben entsteht derzeit die neue Bibliothek.

In der Gedenkstätte neben dem Hortgebäude, einem sowjetischen Ehrenfriedhof, sind 449 Tote bestattet, die in den letzten Kriegstagen April/Mai 1945 bei den Kämpfen um Berlin gefallen waren. Die Dorfstraße schlendere ich jetzt Richtung Schulzendorf. Links kommt man in das Naturschutzgebiet Höllengrund. Wenige Schritte weiter findet man auf der rechten Seite den Miersdorfer See, ein beliebtes Freibad.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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